Dovermann, Katharina: Entwicklung der notärztlichen Diagnosequalität in den Jahren 2004 und 2014 im Rettungsdienst der Stadt Bonn. - Bonn, 2022. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-67704
@phdthesis{handle:20.500.11811/10214,
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title = {Entwicklung der notärztlichen Diagnosequalität in den Jahren 2004 und 2014 im Rettungsdienst der Stadt Bonn},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2022,
month = sep,

note = {Das Rettungsdienstsystem in Deutschland sieht ärztliches Personal für die präklinische Versorgung vor. Notärzt*innen stellen am Einsatzort Diagnosen, aus denen eine entsprechende Therapie abgeleitet wird. Falsche oder ungenaue Diagnosen können eine korrekte Behandlung vor Ort und im aufnehmenden Krankenhaus verzögern oder zu einem Transport in ein ungeeignetes Krankenhaus führen, weswegen der korrekten Diagnosestellung eine hohe Priorität eingeräumt werden muss. Diese Arbeit überprüfte, ob und wie sich die Anzahl der Notrufe mit Notarzt-Beteiligung sowie die Inzidenzen ausgewählter Diagnosen zwischen den Jahren 2004 und 2014 verändert hatten, wie gut die Trefferquoten der Notärzt*innen für die entsprechenden Diagnosen waren und ob Patientenalter und Uhrzeit der Einsätze einen Einfluss auf die Diagnosequalität hatte.
Es wurde eine retrospektive Beobachtungsstudie durchgeführt, in die alle volljährigen Patient*innen eines Notarztstandortes der Bundesstadt Bonn aus den Jahren 2004 und 2014 eingeschlossen wurden. Die notärztlichen Diagnosen wurden mit den Diagnosen der aufnehmenden Krankenhäuser verglichen und ausgewertet.
Die Einsatzzahlen für Notärzt*innen in Bonn sind zwischen den Jahren 2004 und 2014 gestiegen. Bei fast allen Diagnosen war ein Anstieg der Inzidenzen feststellbar. Als Gründe hierfür wurden ein Wachstum der Bevölkerung, vermehrte Kampagnen in den Medien zur Aufklärung der Bevölkerung und ein Rückgang der Haus- und Fachärzt*innen diskutiert. Die Diagnosequalität der Notärzt*innen im Gesamten verbesserte sich. Es wurden einige Diagnosen zur genaueren Betrachtung der Inzidenz und Diagnosequalität ausgewählt. Die Inzidenzen stiegen bei all diesen Diagnosen über die beiden beobachteten Jahre an. Zur Überprüfung der Diagnosequalität wurden zuerst die Krankenhausdiagnosen mit den notärztlichen Diagnosen verglichen und in einem zweiten Schritt umgekehrt, die präklinischen Diagnosen mit den Krankenhausdiagnosen verglichen. Die Diagnosen „akutes Koronarsyndrom“, „Dyspnoe“, „Apoplex/ischämischer Insult“ und „Herzrhythmusstörungen“ zeigten in beiden Gegenüberstellungen keine Veränderungen der Diagnosequalität. Die Diagnose Synkope/Kollaps wurde in der ersten Gegenüberstellung im Jahr 2014 weniger gut als noch im Jahr 2004 diagnostiziert, in der zweiten Gegenüberstellung blieb die Diagnosequalität unverändert. Die Diagnose Sepsis wurde in beiden untersuchten Jahren auffallend wenig diagnostiziert. Im Jahr 2014 war die Diagnosequalität signifikant besser als im Jahr 2004. Gründe für die Verbesserungen der Trefferquoten könnten eine verbesserte Aus- und Fortbildung, mehr Erfahrung der Notärzt*innen durch mehr Einsätze oder mehr klinische Erfahrung, die Einführung bestimmter diagnostischer Scores oder eine Erweiterung der technischen Möglichkeiten zur Diagnostik sein. Weitere Studien könnten sinnvoll sein, da sich seit 2014 zusätzliche diagnostische Möglichkeiten für die Präklinik ergeben haben, wie zum Beispiel mobile Ultraschallgeräte.
In der Gegenüberstellung der Diagnosequalität mit dem Patientenalter wurde eine Abnahme der Diagnosequalität mit steigendem Patientenalter festgestellt. Als Hauptgründe hierfür wurden häufigere Vorerkrankungen, internistische Einsatzgründe und Multimedikation diskutiert. Die Inzidenzen in diesen Altersgruppen stiegen deutlich mehr an als bei anderen Altersgruppen, was an demographischen Veränderungen, häufigeren Vorerkrankungen und Immobilität der Patient*innen liegen könnte. Im Vergleich der notärztlichen Diagnosequalität mit der Uhrzeit, zu der die jeweiligen Einsätze stattgefunden hatten, konnte kein statistischer Zusammenhang nachgewiesen werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/10214}
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