Grüntgens, Alexander: Zur Variation der vertikalen Raumposition des Unterkiefers nach vergleichender analoger und digitaler Montage in maximaler Interkuspidationsposition. - Bonn, 2022. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-68603
@phdthesis{handle:20.500.11811/10433,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-68603,
author = {{Alexander Grüntgens}},
title = {Zur Variation der vertikalen Raumposition des Unterkiefers nach vergleichender analoger und digitaler Montage in maximaler Interkuspidationsposition},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2022,
month = nov,

note = {Die korrekte dreidimensionale Zuordnung des humanen Ober- und Unterkiefers ist ein tägliches Problem der Zahnmedizin. Konventionelle Verfahren zur Abdrucknahme, analoger Modellerstellung und realer Zuordnung beider Modelle werden zunehmend durch die digitale Erfassung beider Kiefer, eine virtuelle Modellerstellung und digitale Zuordnung ergänzt beziehungsweise abgelöst. Dabei entstehen in beiden Systemen verfahrensbedingte Fehler, die in einer falschen dreidimensionalen Zuordnung des Ober- und Unterkiefers resultieren können.
Ziel dieser Studie ist es daher, die Genauigkeit der Zuordnung digitaler Modelle mithilfe unterschiedlicher digitaler Methoden zu untersuchen und mit dem gültigen, analogen Gold-Standard zu vergleichen.
Die vorliegende in-vivo Studie umfasst 53 Probanden, deren Ober- und Unterkiefer jeweils analog mit einer Hochpräzisionsabformung (Honigum Pro Mono, Fa. DMG Chemisch Pharmazeutische Fabrik GmbH, Hamburg) zur Herstellung von Typ-IV Gipsmodellen sowie digital mit einem Intraoralscanner (Emerald , Fa. Planmeca Oy, Helsinki) intraoral gescannt und im Folgenden mit analogen und digitalen „Durchbissregistraten" in einem dreidimensionalen Kaubewegungssimulator positioniert werden.
Als wesentliche Ergebnisse der vorliegenden Studie können folgende vertikale Veränderung der Montageposition des Unterkiefers in Abhängigkeit von der verwendeten digitalen Montagemethode ermittelt werden.
Für den klinischen Gold-Standard wird eine mittlere vertikale Veränderung der Montagehöhe der Unterkieferposition von 0,201 mm ± 0,079 mm gemessen, während die Eindringtiefe der Montage mit digitalen Durchbissregistraten (Emerald, Fa. Planmeca Oy, Helsinki) aufgenommenen Intraoralsituationen mit 0,531 mm ± 0,137 mm mehr als doppelt so groß ist.
Unabhängig verschiedener Montagemethoden und deren Messungen ist keine signifikante Annäherung der Absenkung der Vertikaldimension (digitale Eindringtiefe) an den Gold-Standard erkennbar, auch bei Reduktion des Scanvolumens durch Scannen nur eines Quadranten nicht.
Die Genauigkeit des Matchings digitaler Modelle mittels Buccalscans durch einen IO Scanner (Emerald, Planmeca) entspricht nicht dem gewünschten Level, der durch analoge Zuordnung erzielt wird. Angesichts der zusätzlichen Maßnahmen zur Vor- und Nachbereitung der Scans im klinischen Bereich und unter Berücksichtigung der intra- und interindividuellen, der verfahrens- und technikbedingten Fehler, sollte auf diesem Gebiet eine Verbesserung erzielt werden.
Der in der Studie verwendete Intraoralscanner zeigt im Vergleich zur korrigierten Montage digitalisierter analoger Gipsmodelle Unterschiede in der dreidimensionalen Endposition des Unterkiefermodells/-scans, damit der Überlappung (Durchdringung) der STL Files der digitalen Modelle. Weitere Untersuchungen konnten dieses prinzipielle Problem der intraoralen Gewinnung von Ober- und Unterkieferdatensätzen mit anderen IO Scannertypen/-modellen bestätigen. Daher erscheint ein normiertes Prüfverfahren, möglicherweise mit der Etablierung von Korrekturverfahren für den jeweiligen Scannertypus, Scannermodell, gültigen Softwareversion, wünschenswert, um die Ablösung des analogen Ganzkieferabdruckes durch ein digitales intraorales Verfahren Realität werden zu lassen.
Die gemessene Unterkieferposition ist abhängig von der Überlagerung mit den zu matchenden Buccalscans. Die Quadranten abhängigen Unterschiede weisen große Variationsbreiten auf, die ein weiteres vorbehaltloses Einsetzen der Scanner im praktischen Workflow erschweren.
Basierend auf den vorliegenden Ergebnissen sind weitere in-vivo Studien angezeigt, um eine uneingeschränkte Empfehlung für die Verwendung von Intraoralscannern für die zahnärztliche Tätigkeit besonders im Hinblick auf Ganzkieferabformungen und deren korrekten digitalen Zuordnung aussprechen zu können.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/10433}
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