Höhl, Philipp: Zentrale Elemente einer interdisziplinären Theorie ethnischer Konflikte. - Bonn, 2023. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-69922
@phdthesis{handle:20.500.11811/10647,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-69922,
author = {{Philipp Höhl}},
title = {Zentrale Elemente einer interdisziplinären Theorie ethnischer Konflikte},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2023,
month = feb,

note = {Die vorliegende, theoretische Arbeit integriert wesentliche Aspekte zur Erklärung von Ethnizität und ethnischer Konflikte aus Sozialanthropologie, Soziologie, Psychologie und Politikwissenschaften. Anknüpfend an der klassischen Arbeit von Barth (1969) zu ethnischen Grenzen werden Prozesse der Grenzentstehung und -erhaltung auf der Grundlage des Grundmodells der soziologischen Erklärung nach Esser (1993) analysiert. Identitäten werden dabei sowohl als biographisch als auch als relational bestimmt und im Hinblick auf ihre situative Salienz betrachtet. Danach werden auf Basis des Zürcher Modells der Sozialen Motivation nach Norbert Bischof (1985, 1993, 1996, 1998a, 2009, 2012) die Motivation, Emotionalität, Identität und Handlungsrationalität des Akteurs in ethnopolitischen Kontexten aus psychologischer Warte ergänzt, wodurch ein vollständigeres Verständnis von Ethnizität ermöglicht wird. Anschließend wird der Frage nachgegangen, in welchen politischen Systemen und Kulturen ethnische Konflikte weniger wahrscheinlich werden, welche Voraussetzungen legitime, konfliktarme multiethnische Staaten haben und an welchen Gegenständen sich die Konflikte letztlich entzünden. Die Pfade in die Gewalt werden schließlich unter Berücksichtigung des Konfliktmodells von Tang (2015) betrachtet. In Bezug auf Prozesse der Befriedung von Konflikten zeigt sich, dass sich die zuvor analysierten systemischen Probleme zumeist von Neuem stellen. Die einzelnen Schritte der Theorieentwicklung werden regelmäßig kurz durch einschlägige Fallbeispiele veranschaulicht, wobei der Fokus auf Nigeria, Ruanda, dem ehemaligen Jugoslawien, Spanien, Nordirland und den Kurdengebieten liegt.
Die zentrale Erkenntnis auf theoretischer Ebene ist, dass allgemeine Prozesse der ethnischen Identitätsbildung, die Akteure bis in ihre Motivationsstruktur vereinnahmen, auf politischer Ebene Aporien erzeugen können, die sowohl aus dem Inneren der multiethnischen Gesellschaften als auch von außen politisch nur äußerst schwer zu lösen sind.
Über diesen Hauptargumentationsstrang hinaus werden unter anderem die Problematik scheinbarer biologistischer Reduktionen, die Motivation von Extremisten sowie die Entstehung von Gräueltaten in ethnischen Konflikten thematisiert.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/10647}
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