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Protamingabe beim interventionellen Aortenklappenersatz
Effizienz und Sicherheit zur Reduktion von Blutungskomplikationen

dc.contributor.advisorSinning, Jan-Malte
dc.contributor.authorKandt, Julian
dc.date.accessioned2023-08-23T15:03:24Z
dc.date.available2023-08-23T15:03:24Z
dc.date.issued23.08.2023
dc.identifier.urihttps://hdl.handle.net/20.500.11811/11005
dc.description.abstractDer kathetergestützte Aortenklappenersatz (TAVI) zur Behandlung einer Aortenklappenstenose erfuhr in den letzten Jahren eine stetig zunehmende Indikationsausweitung. Trotz technischer Weiterentwicklungen und steigender Erfahrung der Operateure geht der Eingriff weiterhin häufig mit Blutungen und Gefäßverletzungen einher, welche mit einer schlechteren Prognose assoziiert sind. Zu diesem Zweck untersuchte die vorliegende prospektive Beobachtungsstudie erstmalig bei 873 TAVI-Patienten die Auswirkungen einer periprozeduralen Gabe von Protamin. Dazu wurde 677 Patienten während der Intervention Protamin verabreicht, weitere 196 Patienten erhielten als Kontrollgruppe keine Protamingabe. Trotz fehlender Randomisierung zeichnete sich die Studie durch insgesamt ausgeglichene Ausgangscharakteristika zwischen den beiden Gruppen aus. Mittels Antagonisierung des standardmäßig verabreichten Heparins zur Thromboseprophylaxe war das Ziel der Studie den Einfluss des Protamins auf Gefäß- und Blutungskomplikationen, Thromboembolien und die Mortalität zu evaluieren. Es konnte gezeigt werden, dass Protamin eine signifikante Reduktion schwerer Blutungen um 75 % und lebensbedrohlicher Blutungen um 96 % bewirkte. Die Rate schwerer vaskulärer Komplikationen verringerte sich um 70 %, während die Rate leichter vaskulärer Komplikationen nach Protamingabe unverändert blieb. Darüber hinaus führte Protamin zu signifikant niedrigeren Hämoglobin-Abfällen in den ersten 24 Stunden nach Intervention (12 % vs. 14 %, p = 0,03), sodass die Patienten der Protamingruppe weniger Erythrozytenkonzentrat-Transfusionen benötigten. Außerdem war die Protamingabe mit einem kürzeren stationären Krankenhausaufenthalt für die Patienten verbunden. In der multivariaten Regressionsanalyse verblieb Protamin als einziger protektiver Faktor und das akute Nierenversagen als einziger prädiktiver Faktor für das Auftreten des zusammengefassten primären Endpunktes, bestehend aus der Inzidenz lebensbedrohlicher und schwerer Blutungskomplikationen sowie der Mortalität nach 30 Tagen. Bedenken hinsichtlich einer Erhöhung des thromboembolischen Risikos bestätigten sich nicht. Weder die Anzahl an Myokardinfarkten noch die Rate der Schlaganfälle erfuhren eine signifikante Veränderung durch die Protamingabe. Dennoch sind zukünftig randomisierte kontrollierte Studien zur Bestätigung der Effizienz und Sicherheit der Protamingabe im Rahmen von TAVI-Prozeduren geboten. Unter der Voraussetzung, dass sich die Ergebnisse unter kontrollierten Bedingungen reproduzieren lassen, könnte der standardisierte Einsatz von Protamin bei TAVI-Eingriffen als probates Mittel zur Reduzierung von Blutungs- und Gefäßkomplikationen bewertet werden.de
dc.language.isodeu
dc.rightsIn Copyright
dc.rights.urihttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subjectAortenklappenstenose
dc.subjectTAVI
dc.subjectProtamin
dc.subjectBlutungskomplikationen
dc.subjectGefäßkomplikationen
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleProtamingabe beim interventionellen Aortenklappenersatz
dc.title.alternativeEffizienz und Sicherheit zur Reduktion von Blutungskomplikationen
dc.typeDissertation oder Habilitation
dc.publisher.nameUniversitäts- und Landesbibliothek Bonn
dc.publisher.locationBonn
dc.rights.accessRightsopenAccess
dc.identifier.urnhttps://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-71619
ulbbn.pubtypeErstveröffentlichung
ulbbnediss.affiliation.nameRheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
ulbbnediss.affiliation.locationBonn
ulbbnediss.thesis.levelDissertation
ulbbnediss.dissID7161
ulbbnediss.date.accepted13.07.2023
ulbbnediss.instituteMedizinische Fakultät / Kliniken : Medizinische Klinik und Poliklinik II - Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin
ulbbnediss.fakultaetMedizinische Fakultät
dc.contributor.coRefereeNattermann, Jacob
ulbbnediss.contributor.orcidhttps://orcid.org/0000-0002-0001-7916


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