Režnáková, Barbora: Evaluation der Prävalenz schlafbezogener Atmungsstörungen, obstruktiver Ventilationsstörungen und des Overlap-Syndroms bei Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-74123
@phdthesis{handle:20.500.11811/11253,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-74123,
doi: https://doi.org/10.48565/bonndoc-203,
author = {{Barbora Režnáková}},
title = {Evaluation der Prävalenz schlafbezogener Atmungsstörungen, obstruktiver Ventilationsstörungen und des Overlap-Syndroms bei Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = jan,

note = {Hintergrund: Dank des beachtlichen medizinischen Fortschritts in den letzten Jahrzehnten erreichen heutzutage über 90 % der Kinder mit angeborenen Herzfehlern das Erwachsenenalter. In Deutschland leben derzeit circa 200.000 bis 300.000 Erwachsene mit angeborenem Herzfehler (EMAH) – mit steigender Tendenz. Damit entsteht in zunehmendem Maße eine neue Gruppe von Patient*innen, die eine spezielle medizinische Versorgung benötigen. Neben den typischen Komplikationen, mit denen ihr spezieller angeborener Herzfehler verbunden ist, besteht die Notwendigkeit zur Früherkennung weiterer Komorbiditäten, die ihr kardiovaskuläres Risiko beeinflussen können. Der Fokus dieser Arbeit lag auf der Evaluation der Prävalenz schlafbezogener Atmungsstörungen, obstruktiver Ventilationsstörungen und des Overlap-Syndroms. Der Begriff ‚Overlap-Syndrom‘ kennzeichnet das gleichzeitige Auftreten von obstruktiver Schlafapnoe (OSA) und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD).
Methoden: 100 Erwachsene mit angeborenen Herzfehler, eingeteilt in vier Subgruppen je nach Anatomie und Hämodynamik des Herzfehlers, wurden mittels 6-Kanal-Polygraphie auf das Vorliegen einer vorher nicht bekannten schlafbezogenen Atemstörung untersucht. Durch Spirometrie, Bodyplethysmographie und pulmonale Diffusionskapazitätstestung wurden Ventilations- und Diffusionsstörungen diagnostiziert.
Ergebnisse: 54 % der Patient*innen waren Männer, im Mittel waren die Patient*innen 42,3 Jahre alt und wiesen einen mittleren Body Mass Index (BMI) von 25,9 ± 5,5 kg/m² auf. Das Kollektiv war insgesamt oligo- bis asymptomatisch (NYHA I 50 %; NYHA II 37 %; NYHA III 12 %; NYHA IV 1 %) und wies eine gute Funktion der Systemventrikels auf (Ejektionsfraktion 57,3 ± 8,7 %). Der mittlere Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) lag bei 7,33 ± 11,89/h. Der durchschnittliche Oxygen-Desaturation-Index lag bei 8,34 ± 12,55/h. Insgesamt wiesen 40 % der Patient*innen pathologische AHI-Werte auf. Von 27 Patient*innen mit einem AHI im Bereich 5–15/h wiesen 7 (7 %) im Epworth Sleepiness Scale Fragebogen eine erhöhte Tagesschläfrigkeit auf, so dass hier ein leichtgradiges obstruktives Schlafapnoesyndrom vorlag. Bei 7 % (n = 7) ergab sich eine mittelgradige und bei 6 % (n = 6) eine schwergradige obstruktive Schlafapnoe. Bei Betrachtung des jeweils vorliegenden angeborenen Herzfehlers wiesen 30 % der Patient*innen mit einer Fallot-Tetralogie sowie 20 % der Patient*innen mit Aortenisthmusstenose pathologische AHI-Werte auf. Das Vorliegen einer obstruktiven Schlafapnoe korrelierte mit dem Lebensalter und Body mass Index der Patient*innen. Lungenfunktionell wurden bei 19 % der Patient*innen obstruktive Ventilationsstörungen festgestellt. Im Bronchospasmolysetest erwies sich bei vier Patient*innen die Obstruktion reversibel, bei den übrigen 15 Patient*innen (15 %) wurde eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung diagnostiziert. Das gleichzeitige Auftreten von chronisch obstruktiver Lungenerkrankung und obstruktiver Schlafapnoe wurde bei drei Patient*innen (3 % des Gesamtkollektivs) beobachtet. Restriktive Ventilationsstörungen kam in 24 % der Patient*innen vor.
Zusammenfassung: Im hier untersuchten Gesamtkollektiv wiesen 40 % der Erwachsenen mit angeborenen Herzfehler pathologische AHI-Werte auf. Besonders betroffen waren Patient*innen mit Fallot-Tetralogie bzw. Aortenisthmusstenose. Hier empfiehlt sich ein polygraphisches Screenen und – bei positivem polygraphischen Befund – eine weitergehende polysomnographische Abklärung und Therapieeinleitung, um Folgeschäden frühzeitig abzuwenden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11253}
}

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