Fröschen, Frank Sebastian: Die Versorgung ausgeprägter acetabulärer Knochendefekte mit sonderangefertigten Individualimplantaten in der Revisionsendoprothetik. - Bonn, 2024. - Habilitation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-74685
@phdthesis{handle:20.500.11811/11320,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-74685,
author = {{Frank Sebastian Fröschen}},
title = {Die Versorgung ausgeprägter acetabulärer Knochendefekte mit sonderangefertigten Individualimplantaten in der Revisionsendoprothetik},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = feb,

note = {Die revisionsendoprothetische Versorgung von Patienten gewinnt auch nach Jahrzehnten intensiver Forschung und wissenschaftlicher Diskussion weiterhin an Bedeutung. Dies ist unter anderem durch die jährlich steigenden Fallzahlen in der Primärendoprothetik bedingt.
Hierbei bleiben die Ziele der Primärendoprothetik mit einer optimalen Rekonstruktion des Drehzentrums, fester ossärer Integration der einliegenden Implantate und möglichst langer, komplikationsfreier Standzeit unverändert. Insbesondere die feste knöcherne Verankerung an der oftmals nur noch rudimentär verbliebenen Knochensubstanz stellt bei ausgeprägten Knochendefekten grundsätzlich eine Herausforderung dar. Oftmals ist die Verwendung von Standardrevisionsimplantaten hier nicht ausreichend für eine stabile Verankerung des Implantates und eine Rekonstruktion des Drehzentrums („Center of Rotation“: COR). Um beide Ziele zu erreichen und keine Kompromisse bei der Versorgung akzeptieren zu müssen, ist nur ein an den Defekt angepasstes, individuelles Sonderimplantat zielführend.
Die erste der hier vorliegenden Arbeiten befasst sich mit dem mittelfristigen Ergebnis nach Versorgung von Patienten mit einem acetabulären Individualimplantat. Hierbei konnten wir zeigen, dass die klinischen Ergebnisse nach Versorgung mit guter Funktion und geringen Schmerzen äußerst zufriedenstellend sind, trotz hoher Komplikationsrate im Vergleich zur Primärendoprothetik. In einer weiteren Arbeit erfolgte die ausführliche Darstellung der chirurgischen Technik der Implantation von acetabulären Individualimplantaten sowie der Grundzüge der notwendigen präoperativen Planung. Wir konnten zeigen, dass trotz korrekter präoperativer Planung Abweichungen des geplanten COR, insbesondere auf der Vertikalachse, vom postoperativ erreichten COR auftreten können. Gründe können ein zu starkes Anfrischen des Implantatlagers in Kombination mit einer osteopenen Knochensubstanz sein. Unabhängig hiervon können durch das Einzementieren der Pfanne in das Individualimplantat sehr gute Stellungsverhältnisse im Hinblick auf die Inklination und Anteversion auch bei kranialisiertem COR erreicht werden.
Die dritte hier vorliegende Arbeit befasst sich mit der Beschreibung und Evaluation der Komplikationen im Falle eines Implantatversagens. Wir konnten darstellen, dass das Vorliegen bestimmter unveränderlicher Risikofaktoren wie z.B. einer vorherigen periprothetischen Infektion bzw. eine zusätzliche Revision der femoralen Komponente, mit einem erhöhten Risiko für ein Therapieversagen des Individualimplantates assoziiert sind.
Abschließend konnten wir zeigen, dass eine erneute Versorgung von Patienten nach Versagen und Explantation eines Individualimplantats zufriedenstellende klinische Ergebnisse aufweisen kann, wobei auch hier eine hohe postoperative Komplikationsrate im Rahmen dieses individuellen Therapiekonzeptes mit dem Patienten besprochen werden muss.
Zusammengefasst ist die Versorgung von Patienten mit ausgeprägten acetabulären Knochendefekten mit Standartrevisionsimplantaten zum Teil unmöglich. Hier sind sonderangefertigte, individuelle acetabuläre Implantate die einzige Rekonstruktionsoption mit guten klinischen Ergebnissen. Der relevanteste Risikofaktor für ein Versagen dieser Implantate ist die periprothetische Infektion, da es sich aufgrund ihrer Größe um sogenannte „Megaimplantate“ handelt. Ein Aspekt, welcher mit dem Patienten präoperativ kommuniziert werden muss.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11320}
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