Riessinger, Bianca: Die Attraktivität des Ursprünglichen: Millenarismus, Hybridität und Gesellschaftskritik in der Lehre von José Argüelles. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-75648
@phdthesis{handle:20.500.11811/11451,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-75648,
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title = {Die Attraktivität des Ursprünglichen: Millenarismus, Hybridität und Gesellschaftskritik in der Lehre von José Argüelles},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = mar,

note = {Millenarismus und millenaristische Bewegungen sind Phänomene, die im Laufe der Geschichte immer wieder in unterschiedlichen Gesellschaften aufgetreten sind, wobei das Spektrum bis in die Gegenwart hineinreicht. Ein Beispiel für hybride millenaristische Vorstellungen in jüngerer Vergangenheit ist das sogenannte „2012-Phänomen“, dessen Heils- und Unheilserwartung sich auf das angebliche Enddatum des Mayakalenders am 21.12.2012 konzentrierte. Einer der einflussreichsten Vertreter dieses Phänomens ist José Argüelles, der bei der Verbreitung und Popularisierung des Datums eine zentrale Rolle einnahm und eine komplexe, mit ihm zusammenhängende Lehre entwickelte, in welcher er die Rolle eines Propheten innehatte. Ziel dieser Dissertation ist es, am Beispiel seiner Lehre und Vita millenaristische, prophetische und hybride Elemente herauszuarbeiten und zu hinterfragen, inwieweit diese Vorstellungen den Zeitgeist unserer Gesellschaft widerspiegeln und deren Sehnsüchte ansprechen, welche Probleme thematisiert und welche Lösungen vorgeschlagen werden. Zu diesem Zweck werden Argüelles´ Leben und Lehre sowie Veröffentlichungen von Argüelles und seinen Anhängern unter Einbeziehung von Reaktionen der breiteren Öffentlichkeit dargelegt und analysiert. Den theoretischen Rahmen bilden dabei die Debatten um Millenarismus und Hybridität. Argüelles´ Vita weist viele Merkmale auf, die für die Lebensläufe von Propheten charakteristisch sind, seine Lehre vereint Elemente christlicher, islamischer, buddhistischer und zahlreicher indigener Kulturen und kombiniert sie mit Konzepten des New Age und eigenen Ideen. Auch wenn er keine geeinte Anhängerschaft geschaffen hat, hat seine Lehre Projekte wie weltweite Massenmeditationen und die Entstehung von lose auf seiner Lehre basierenden Gemeinschaften und Netzwerken angeregt sowie Ideen hervorgebracht, die seinen Tod überdauern. In ihr wird eine romantisierte Verklärung des Ursprünglichen kultiviert, welche die Sehnsucht des Menschen in der postmodernen urbanen Gesellschaft nach Einfachheit und Naturverbundenheit anspricht und ihm eine Erlösung von allen mit der Industrialisierung, Urbanisierung und Globalisierung einhergegangenen Übeln in Aussicht stellt. Die Simplizität der von millenaristischen Überzeugungssystemen für Probleme gebotenen Erklärungen und die daraus resultierende Vereinfachung komplexer Sachverhalte machen sie in einer unübersichtlichen globalisierten Welt attraktiv für das Individuum und somit zudem zu einer mächtigen Waffe nicht nur im rein religiösen, sondern auch im politischen Diskurs.},
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