Rodriguez-Monaco, Fabian Dario: Welche Patienten mit chronischer Hepatitis C (HCV) sind im Zeitalter der direkt antiviral wirksamen Medikamente noch unbehandelt? : Eine Kohortenuntersuchung am Bonner HIV/HCV-Koinfektions-Kollektiv. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-76038
@phdthesis{handle:20.500.11811/11525,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-76038,
doi: https://doi.org/10.48565/bonndoc-278,
author = {{Fabian Dario Rodriguez-Monaco}},
title = {Welche Patienten mit chronischer Hepatitis C (HCV) sind im Zeitalter der direkt antiviral wirksamen Medikamente noch unbehandelt? : Eine Kohortenuntersuchung am Bonner HIV/HCV-Koinfektions-Kollektiv},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = may,

note = {Hintergrund: Die direkt wirksamen antiviralen Hepatitis C (HCV) Medikamente (DAA) haben die Behandlung der HCV-Infektion revolutioniert. Dennoch sind bisher nicht alle HCV-Patienten therapiert worden. Diese sollten am Beispiel der Bonner HIV/HCV Kohorte näher charakterisiert werden.
Methodik: Von 397 HIV/HCV koinfizierten Patienten der HIV-Ambulanz der Uniklinik Bonn wurden retrospektiv soziodemographische Daten, Laborparameter sowie HIV- und DAA-Therapiedaten erhoben. Bei 35 Patienten, die zwischen 01.01.2016 und 15.06.2017 noch eine positive HCV-RNA aufwiesen, wurde nach Gründen für die persistierende HCV-Replikation gefragt. Für die statistische Analyse wurden Fisher’s Exact Test und Chi-Quadrat-Test verwandt.
Ergebnisse: Das mediane Alter der 397 Patienten betrug 49,9 Jahre (IQR 40,5-59,3), 83,6% waren männlich. HIV-Hauptübertragungswege waren: 27,2 % Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), Hämophilie 28,7% und IVDU 38,0%. 97 % der Patienten waren begleitend positiv für das HIV, davon erhielten 84,2% eine antiretrovirale Therapie. 49,1% aller Patienten wurden durch eine HCV-Therapie geheilt, 14,1% heilten spontan aus, 24,7% waren Lost-to-follow-up (LTFU), 8,8 % wiesen weiterhin eine persistierende HCV-Replikation auf und bei 2,8% lagen keine Daten vor. Von den 8,9% (n=35) Patienten mit noch positiver HCV-RNA erhielten 8,6% Patienten zum Erhebungszeitpunkt eine DAA-Therapie, 20% waren LTFU, 5,7% wiesen eine akute HCV-Infektion auf und warteten auf eine mögliche Spontanelimination, 11,8% hatten andere vorrangige med. Interventionen, 8,6% waren DAA-Therapieversager, und bei 45,7% (n=16) Patienten wurde auf Grund erheblicher Compliance Probleme keine HCV-Therapie begonnen. 62,9% dieser Patienten waren IVDU. In der univariaten Analyse waren ausgeheilte Patienten im Vergleich zu virämischen Patienten älter (p=0,022), seltener IVDU (p=0,004), und wiesen eine höhere Therapiecompliance auf (p<0,001).
Schlussfolgerungen: Die größte, bisher noch nicht mit DAA behandelte HCV-Patientenpopulation in der Bonner Kohorte waren IVDU, da diese sehr unregelmäßig zu Routine-HIV Kontrollen erscheinen. Daher sollten hier insbesondere die entsprechenden, häufig täglich aufgesuchten Substitutionseinrichtungen mit in die DAA-Therapie einbezogen werden, um auch in dieser schwer zu erreichenden Patientenpopulation die HCV-Elimination voranzubringen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11525}
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