Weber, Lisa: Identifizierung und Vermeidung von Medikationsfehlern in der Tumortherapie. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-76440
@phdthesis{handle:20.500.11811/11634,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-76440,
doi: https://doi.org/10.48565/bonndoc-316,
author = {{Lisa Weber}},
title = {Identifizierung und Vermeidung von Medikationsfehlern in der Tumortherapie},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = jul,

note = {Medikationsfehler in der Tumortherapie können fatale Auswirkungen haben. Die kontinuierliche Verbesserung des Medikationsprozesses sowie die Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit sind daher von entscheidender Bedeutung.
Im Rahmen einer Fehlermöglichkeits- und Einfluss-Analyse (FMEA) wurden der Prozess der Tumortherapie am Universitätsklinikum Bonn in einem interprofessionellen Team analysiert, kritische Prozessschritte identifiziert und nach ihrem Risiko anhand der Kriterien Auftrittswahrscheinlichkeit, Entdeckungswahrscheinlichkeit und Schwere des Fehlers bewertet. Der Prozess der Verordnung wurde als besonders risikobehaftet eingestuft. Die Einführung einer elektronischen Verordnungs- und Herstellungssoftware wurde vom Team als essentiell eingeschätzt. Neben potentiellen Dosierungs- und Applikationsfehlern identifizierten die Mitglieder des Teams den Patienten selbst als Risikofaktor. Die mit der ambulanten Tumortherapie einhergehende Eigenverantwortung des Patienten setzt eine umfassende Aufklärung seiner Arzneimitteltherapie voraus. Hierzu könnten Apotheker im Rahmen einer Pharmazeutischen Betreuung einen wichtigen Beitrag leisten. Mit Hilfe einer verkürzten FMEA am Universitätsklinikum Köln sollte die Übertragbarkeit der entwickelten FMEA-Tools auf ein Klinikum mit ähnlichen Prozessen getestet werden. Diese machte deutlich, dass vor allem die intensiven Diskussionen im interprofessionellen Team maßgeblich für den Erfolg der FMEA sind.
Im zweiten Projekt sollten bereits stattgefundene Medikationsfehler in der Onkologie analysiert und Erkenntnisse über deren Art gewonnen werden. Als Grundlage dienten 4833 systematisch dokumentierte Medikationsfehler der Datenbank DokuPIK (Dokumentation Pharmazeutischer Interventionen im Krankenhaus) von 2008 bis 2019. Die Datenauswertung verdeutlichte, dass Dosierungsfehler die häufigste Fehlerart darstellten, gefolgt von Arzneimittelinteraktionen. Besonders Antiinfektiva zur systemischen Anwendung wurden häufig in Verbindung mit Medikationsfehlern dokumentiert. Bei den antineoplastischen Arzneistoffen wurden Carboplatin, Cyclophosphamid und Methotrexat besonders häufig dokumentiert. Gründe hierfür könnten die abweichende Dosisermittlung (Carboplatin), Vielzahl an Therapieprotokollen mit variierenden Dosierungen (Methotrexat) sowie eine notwendige Begleitmedikation zum Organschutz (Cyclophosphamid) sein.
Die hohe Akzeptanz- und Umsetzungsrate der empfohlenen pharmazeutischen Interventionen von 97% zeigt, dass die Pharmazeutische Betreuung auch im Bereich der Tumortherapie ihren Beitrag zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit leistet. Ihre Etablierung wurde als geeignete Maßnahme eingestuft, um dem Patienten die Möglichkeit zu geben, offene Fragen zu seiner Arzneimitteltherapie zu klären Die identifizierten Hochrisiko-Arzneistoffe sowie risikoreichen Arzneistoff-Kombinationen ermöglichen eine gezielte ressourcensparende Überwachung vulnerabler Patienten durch einen Apotheker.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11634}
}

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