Gorni, Jessica: Vergleich von behavioralen und neuralen Korrelaten sozialer Angst und Einsamkeit und daraus resultierende Konsequenzen für die Behandlung von Einsamkeit. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-76941
@phdthesis{handle:20.500.11811/11650,
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title = {Vergleich von behavioralen und neuralen Korrelaten sozialer Angst und Einsamkeit und daraus resultierende Konsequenzen für die Behandlung von Einsamkeit},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = jul,

note = {Einsamkeit nimmt aufgrund ihrer steigenden Prävalenz und den damit verbundenen physischen und psychischen Erkrankungen, die das Gesundheitssystem belasten, an Bedeutung zu. Daher sind effektive Interventionen zur Reduktion von Einsamkeit notwendig. Es fehlen allerdings aktuelle Erkenntnisse, die Einsamkeit ausmachen, begünstigen und aufrechterhalten. Erste Evidenzen weisen darauf hin, dass Einsamkeit und soziale Angst (SA) mit einem sozial-meidenden Phänotyp assoziiert sind. Daher könnte eine Anpassung der etablierten Therapien von SA auf Einsamkeit vielversprechend sein.
Im Rahmen der Studie wurde untersucht, ob Einsamkeit und SA vergleichbare zentrale Korrelate aufweisen. Dazu wurden 42 hoch einsame (HE) und 40 niedrig einsame (NE) gesunde Proband*innen (Durchschnittsalter: 27 Jahre, Standardabweichung: 7,47 Jahre) rekrutiert. Die Teilnehmerinnen führten eine virtuelle Auktionsaufgabe und eine soziale Glücksspielaufgabe durch, die zuvor von Personen mit SA durchgeführt wurden. Letzteres wurde in einem zweiten Versuch in einer funktionellen Magnetresonanztomographie wiederholt.
Die Ergebnisse der Studie ergaben, dass Einsamkeit weder mit einem Vermeidungsverhalten in sozialen Interaktionen noch mit weniger angenehmen Bewertungen für positives soziales Feedback, wie es für SA bekannt ist, assoziiert war. Stattdessen zeigten die Analysen der Studie, dass Einsamkeit mit einer veränderten neuralen Verarbeitung und angenehmeren Bewertungen von negativem sozialem Feedback verbunden ist. Die Befunde der vorliegenden Doktorarbeit zeigten, dass Einsamkeit trotz erhöhter SA-Scores, unerwartet mit einem erhöhten Engagement in sozialen Interaktionen und einer verminderten angstassoziierten Amygdala-Aktivität einhergeht. Zusätzlich wurden die explorativen Befunde der Einsamkeit nicht von SA beeinflusst.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Einsamkeit ein eigenständiges Konstrukt darstellt, das unabhängig von anderen psychiatrischen Erkrankungen betrachtet werden sollte. Zukünftige Studien sollten die Korrelate der Einsamkeit weiter untersuchen, um zu verstehen, wie Einsamkeit aufrechterhalten wird und um darauf aufbauend wissenschaftlich fundierte Interventionen zu entwickeln. Zudem sollten die Beobachtungen zur Verarbeitung negativer sozialer Interaktionen vertieft werden, um effektive Maßnahmen gegen Einsamkeit zu entwickeln.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11650}
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