Schröder, Jenny: Fiktionalisierung der Städte Barcelona bzw. Edinburgh und Darstellung von Zeitgeschichte im Werk von Manuel Vázquez Montalbán und Ian Rankin. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-77270
@phdthesis{handle:20.500.11811/11703,
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title = {Fiktionalisierung der Städte Barcelona bzw. Edinburgh und Darstellung von Zeitgeschichte im Werk von Manuel Vázquez Montalbán und Ian Rankin},
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year = 2024,
month = jul,

note = {In der vorliegenden komparatistischen Dissertation werden Kriminalromane des spanischen Autors Manuel Vázquez Montalbán und des schottischen Autors Ian Rankin in Bezug auf das jeweils entworfene Stadtbild und die Darstellung von Zeitgeschichte innerhalb der Kriminalerzählungen analysiert und verglichen. Sowohl Barcelona als auch Edinburgh kommt eine Sonderstellung als Hauptstadt einer autonomen Region bzw. eines Landes mit Unabhängigkeitsbestrebungen zu.
In dieser Arbeit wird herausgearbeitet, wie der Kriminalroman in besonderem Maße in der Lage ist, gesellschaftliche, historische und politische Prozesse darzustellen und bewusst zu machen und welche Rolle dabei den Detektivfiguren zukommt. Vázquez Montalbán und Rankin sind besondere Vertreter des Kriminalgenres, denn beide berichten über politische und historische Begebenheiten und tragen zur historischen Erinnerung bei. Vázquez Montalbán interpretiert Barcelona in einer kulturgeschichtlichen Abhandlung als Barcelonas, ein Konzept, das in dieser Arbeit auf seine Kriminalromane übertragen wird. Barcelona ist seit jeher eine nonkonformistische Stadt der Revolten, Revolutionen und Aufstände gewesen. Carvalho ist, trotz seiner galizischen Wurzeln, ein Kind seiner Stadt und auf der Seite der Verlierer des spanischen Bürgerkriegs.
In Edinburgh wiederum sind die Dualität und Ambivalenz bereits in der Stadtgeschichte auf vielfältige Weise angelegt und ziehen sich auch durch die schottische Literaturgeschichte. Rankin griff diese Ambivalenz auf und erschuf in seinen Kriminalromanen das Bild einer geteilten Stadt Edinburgh. Beide Autoren geben ärmeren, benachteiligten Bevölkerungsgruppen eine Stimme, beschreiben und erschaffen selbst Erinnerungsorte und tragen so zu einer anderen als der offiziellen Geschichtsschreibung bei. Sie schreiben gegen das Vergessen an für ein Bewahren von Erinnerungen an vergangene Zeiten der (Nach)kriegszeit, der Diktatur, der Verlierererinnerungen bzw. der Opfer des Versiegens der Ressourcen oder sozial benachteiligter Personen.
Eingeleitet wird die Arbeit von Gattungstheorien und Überlegungen zu Geschichte und Gedächtnis, theoretisch untermauert wird sie von verschiedenen Raumtheorien. Die Romane werden in die Theorien und Geschichte des Kriminalromans eingeordnet, außerdem in einen größeren literar- und realhistorischen sowie intertextuellen Kontext gestellt. Im letzten Kapitel der Arbeit werden Romane besprochen, die vom Lokalen ins Globale übergehen, der Weltreiseroman "Milenio Carvalho" von Vázquez Montalbán, der als sein „Testament“ betitelt wurde, und "The Naming of the Dead" von Ian Rankin über den G8-Gipfel von 2005 in Edinburgh, beides hochkritische Texte über die globalisierte Welt.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/11703}
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