Sommer, Isabel: Ergebnisse nach kathetergestütztem transapikalem Mitralklappenersatz im Vergleich zum Edge-to-Edge-Verfahren. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-78087
@phdthesis{handle:20.500.11811/12013,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-78087,
doi: https://doi.org/10.48565/bonndoc-364,
author = {{Isabel Sommer}},
title = {Ergebnisse nach kathetergestütztem transapikalem Mitralklappenersatz im Vergleich zum Edge-to-Edge-Verfahren},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = aug,

note = {Die Mitralklappeninsuffizienz (MI) ist eine schwere Erkrankung, die insbesondere die ältere Bevölkerung betrifft. Für dieses vulnerable Patientenkollektiv ist eine sichere und effektive Therapie als Alternative zur operativen Methode essentiell. Das interventionelle Edge-to-Edge-Verfahren mittels MitraClip® (MC) ist ein bereits länger etabliertes Verfahren, während der kathetergestützte Mitralklappenersatz mittels Tendyne® erst seit 2020 in der EU zugelassen ist.
Mittels Propensity-Score-Matching wurden 7 Patienten, die sich zwischen August 2018 und Juni 2020 einer Tendyne®-Intervention unterzogen mit 19 Patienten, die im gleichen Zeitraum eine MitraClip®-Implantation hatten, verglichen. Primäre Endpunkte waren das Überleben, keine ungeplante Rehospitalisierung bei Herzinsuffizienz sowie eine erfolgreiche Implantation. Darüber hinaus wurden Interventions- und Hospitalisierungsdauer, echokardiographische Parameter und Komplikationen untersucht. Zudem erfolgte die Erfassung klinischer Parameter wie NYHA, 6-Minuten-Gehstrecke (6MWT) und Lebensqualität (KCCQ-12) bis 1 Jahr nach Intervention.
Patienten der Tendyne®-Gruppe wiesen eine hohe periprozedurale Mortalität (28,6 %) auf, in der MC-Gruppe traten keine periprozeduralen Tode auf (p = 0,07). Die Log Rank Analyse stellte keinen Unterschied hinsichtlich der Mortalität fest (p = 0,12). Auch hinsichtlich ungeplanter Hospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz fand sich kein Unterschied (p = 0,20). Die MC- bzw. Tendyne®-Intervention verlief in 89,5 % bzw. 85,7 % technisch erfolgreich (p > 0,999). In beiden Gruppen führte die Intervention zu einer Verbesserung der MI (MC: p < 0,001; T: p = 0,02). Postinterventionell, 3 - 6 Monate und 1 Jahr nach Intervention war die MI in der Tendyne®-Gruppe geringer (p = 0,01 bzw. p = 0,02 und p = 0,02). Bei Tendyne®-Patienten kam es häufiger zu akutem Nierenversagen (p = 0,047), zudem waren sie öfter auf eine Bluttransfusion angewiesen (p = 0,047). Die Tendyne®-Intervention sowie der gesamt- und intensivstationäre Aufenthalt dauerten länger (p = 0,04; p < 0,001 und p < 0,001). Nach 3 - 6 Monaten zeigte sich in keiner Gruppe eine Änderung der Herzinsuffizienz gemäß NYHA. Im 6MWT zeigten sich weder zwischen den Gruppen noch im Verlauf innerhalb einer Gruppe Unterschiede. Nur in der MC-Gruppe kam es im 3 – 6 Monats-Follow-Up zu einer Verbesserung der Lebensqualität im KCCQ-12 (p = 0,02).
Der Mitralklappenersatz mittels Tendyne® ist eine effektive Methode, um die MI zu reduzieren oder sogar vollständig zu eliminieren. Das Verfahren stellt jedoch im Vergleich mit der MitraClip®-Implantation einen invasiven Eingriff mit hohem periprozeduralem Risiko dar. Unsere Beobachtungen verdeutlichen die Bedeutung einer sorgfältigen Indikationsstellung. Zukünftige Forschung kann zum einen an einer größeren Population das Outcome nach Tendyne®-Intervention untersuchen und zum anderen die Langzeitperformance des kathetergestützten Mitralklappenersatzes prüfen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12013}
}

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