Deitmer, Jochen; Berg, Ernst: Entwicklungsperspektiven rindviehhaltender Betriebe in NRW. Bonn: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Lehr- und Forschungsschwerpunkt Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft USL, 2006. In: Forschungsbericht / Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft" an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, 132.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://hdl.handle.net/20.500.11811/1226
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author = {{Jochen Deitmer} and {Ernst Berg}},
title = {Entwicklungsperspektiven rindviehhaltender Betriebe in NRW},
publisher = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Lehr- und Forschungsschwerpunkt Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft USL},
year = 2006,
series = {Forschungsbericht / Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft" an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität},
volume = 132,
note = {Die Darstellung von Entwicklungsperspektiven rindviehhaltender Betriebe in NRW ist Ziel der vorliegenden Untersuchung. Die nationale Ausgestaltung der Midterm-Reform in Deutschland sieht in dem inzwischen umgesetzten Kombimodell eine Entkoppelung der Beihilfen an die Landwirtschaft von der Produktion vor. Die bisherigen tierbezogenen Subventionen werden teilweise den Flächenprämien zugeordnet und über die Fläche ausgezahlt. Als Folge dieser Entwicklung werden der Rinderhaltung die in der McSharry Reform eingeführten und in der Agenda 2000 fortgeführten Tierprämien entzogen. Zu Beginn der Forschungsarbeit wird ein statistischer Überblick über die Rindviehhaltung in NRW gegeben. Darüber hinaus wird die zukünftige Entwicklung anhand des Trends der vergangen zehn Jahre für die jeweilige Haltungsform abgebildet. Im Anschluss daran werden die agrarpolitischen Rahmenbedingungen für die Rindviehhaltung in NRW im Bezug auf das Forschungsprojekt dargelegt. Das Forschungsvorhaben wurde in Form einer Panelbefragung durchgeführt. Dabei wurde in der Untersuchung der nordrhein-westfälischen Rindviehhaltung der Ansatz typischer Betriebe angewandt. Es wurden fünf typische Betriebe mit Rinderhaltung in Zusammenarbeit mit den Spezialberatern der Landwirtschaftskammer ausgewählt. Diese waren ein intensiver Bullenmastbetrieb (Bu280), ein intensiver Bullen- und Schweinemastbetrieb (BuMs), ein intensiver Milchviehbetrieb mit Bullenmast (MiBu), ein extensiver Milchviehbetrieb (Mi70) und ein Mutterkuhbetrieb (MK). Diese Modellbetriebe bildeten ein Testbetriebsnetz, das als Datengrundlage für die Forschungsfragestellungen diente. Dazu wurde für jeden Betrieb ein Panel zur Befragung und Diskussion eingerichtet, das aus zwei bis fünf Landwirten, einem Berater und einem Wissenschaftler bestand. Zur Analyse der Entwicklungsperspektiven der einzelnen Haltungsformen für Rinder wurde ein Modell entwickelt, das auf der Grundlage von Leistungs- und Kostenrechnungen Betriebszweigauswertungen erstellt. Das Modell bildet die typischen Betriebe mit Rinderhaltung auf der Ebene der einzelnen Betriebszweige nach. Dieses erfolgte in Anlehnung an das von der DLG entwickelte Abrechnungsschema für Betriebszweigabrechnungen. Das entwickelte Kalkulationsmodell ist modular aufgebaut. Zur genaueren Abgrenzung der verschiedenen Betriebszweige werden diese zunächst definiert. Als Betriebszweige wurden Ackerbau, Grünland, Milchviehhaltung mit Nachzucht, Bullenmast, Mutterkuhhaltung mit Nachzucht und Schweinemast eingerichtet. Für die exakte Zuweisung der Futterkosten in der Tierhaltung wurde ein Modul zur Futterkostenberechnung eingerichtet. Dabei wurde für die Ermittlung des Futterbedarfs von Mastbullen eine separate Einheit entwickelt, die anhand weniger Parameter den Futterbedarf der Masttiere nachbildet. Das entwickelte Kalkulationsmodell bildet die typischen Betriebe mit ihren Leistungen und Kosten in Form von Betriebszeigabrechnungen über die zehn Jahre des Betrachtungshorizontes ab. Ebenfalls sind gesamtbetriebliche Auswirkungen ersichtlich. Zur Untersuchung verschiedener Fragestellungen in Bezug auf die Rindviehhaltung wurden Szenarien gebildet, die in das Modell geladen werden, um die Auswirkungen der Annahmen unmittelbar zu simulieren. Betrachtet wurden insbesondere verschiedene Politik- und Preisszenarien. Zur Beurteilung der betrieblichen Situation wurden die Direktkostenfreie Leistung und das Kalkulatorische Betriebszweigergebnis sowohl auf Ebene des Gesamtbetriebes als auch auf Ebene des Betriebszweiges herangezogen. In einem eigenen Hochrechnungsmodul wurden die Ergebnisse der Modellrechnungen in ihren Auswirkungen auf die Struktur der Rinderhaltungen in NRW abgebildet. Die Milchviehhaltung in NRW wird einem verstärkten Strukturwandel erfahren. Dies wird sich besonders in kleineren Haltungen auswirken. Hier wird sich die Anzahl der aufgebenden Betriebe erhöhen. Die Untersuchung hat ergeben, dass die Anzahl Milchviehhalter in NRW von 2004 bis 2014 auf unter 4.388 Betriebe oder mehr als 52 % zurückgehen wird. Für die Bullenhaltung in NRW wird ein verstärkter Strukturwandel erwartet. Diese Einschätzung betrifft insbesondere die kleineren Bestandsgrößen. In dieser Gruppe wird mit der größten Anzahl Bestandsaufgaben gerechnet. Die Betrachtung im Hochrechnungsmodul ergab für die Bullenhaltung eine gestiegene Anzahl Betriebe unter der Produktions- und unter der Gewinnschwelle in allen Szenarien der MTR. Dies Bedeutet einen Rückgang der Anzahl Bullenhalter von 2004 bis 2014 um über 36 % auf weniger als 9.246. Der Austausch in der Panelrunde ergab ein Beibehalten der Mutterkuhhaltung im typischen Betrieb. Die Herde wird abgestockt, um die Prämienzahlungen zu optimieren. Die Untersuchung zeigte für die Mutterkuhhaltung in NRW einen deutlichen Rückgang in der Anzahl Kühe und der Anzahl Haltungen. Die Rinderhaltung in NRW ist durch die Entkopplung in der MTR stark betroffen. Die Anzahl Halter wird nach den Trendberechnungen um 40 % und die Anzahl Rinder um 23,5 % zurückgehen. Sinken die Rindfleischpreise stärker ab, wird sich dieser Trend intensivieren. Das entwickelte Modell bildet verschiedene Situationen bezüglich der Politik und unterschiedlicher Preise ab. Die aktuellen Entwicklungen in beiden Bereichen sind simuliert worden und bilden die Realität in den Betrieben nach. Weitere Annahmen insbesondere zu den Preisentwicklungen ermöglichen eine Abschätzung zukünftiger Veränderungen in der Rindviehhaltung bei Eintreten dieser Rahmenbedingungen.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1226}
}

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