Hunold, Lena Elisa: Primär- und Intervall-Tumor-Debulking des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms : Morbidität und Mortalität bei Patientinnen mit postoperativem Tumorrest. - Bonn, 2024. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-78975
@phdthesis{handle:20.500.11811/12277,
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author = {{Lena Elisa Hunold}},
title = {Primär- und Intervall-Tumor-Debulking des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms : Morbidität und Mortalität bei Patientinnen mit postoperativem Tumorrest},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2024,
month = sep,

note = {Mehr als die Hälfte der Ovarialkarzinome werden im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, da es sehr spät zu Symptomen kommt. Im Stadium III/IV ist die Ausbreitung in den Bauchraum mit möglichem infiltrativen Wachstum in die Abdominalorgane sehr häufig.
Das Hauptziel der Untersuchung war es herauszufinden, welche Auswirkungen Darmresektionen bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom, die postoperative Tumorreste aufwiesen (<1 cm) im Hinblick auf die Morbidität und Mortalität der betroffenen Patientinnen haben. Hierbei wurden die Komplikationsraten, chirurgische und perioperative Parameter der unterschiedlichen Arten von Darmresektionen sowie weitere chirurgische Behandlungsmaßnahmen analysiert.
Bei dieser retrospektiven, observatorischen Studie wurden 96 von 287 Patientinnen mit makroskopischem Tumorrest nach zytoreduktiver Operation identifiziert, die mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom im Zeitraum von 2002-2013 in der Universitätsfrauenklinik Bonn behandelt wurden.
Die Analyse zeigt eine signifikant höhere Rate von leichten und schweren Komplikationen bei Patientinnen mit Darmresektion. Bei der Unterteilung in bestimmte Arten der Darmresektion konnten keine wesentlichen Unterschiede zwischen der Anzahl an leichten und schweren Komplikationsraten festgestellt werden. Hinsichtlich der chirurgischen und perioperativen Parameter zeigten sich bei den Patientinnen bei Durchführung einer Darmresektion längere Operationszeiten, erhöhte Blutverluste, vermehrte Gabe von PRCBs und FFPs und eine verlängerte Aufenthaltsdauer auf der IMC-Station. Entsprechend der erhöhten Komplikationsrate bei stattgehabter Darmresektion konnte eine erhöhte Rate an Anastomoseninsuffizienzen festgestellt werden, sowie eine erhöhte Mortalität bei Patientinnen mit mehr als 2 Anastomosen. Nicht signifikant, dennoch verkürzt war das mediane Überleben der Frauen mit Darmresektion.
Aufgrund der Auswertung der vorliegenden Ergebnisse, wird die Einführung einer personalisierten Chirurgie für Patientinnen mit Ovarialkarzinom empfohlen. Die vorliegenden Daten belegen, dass eine Darmresektion nur dann vorgenommen werden sollte, wenn diese die Lebensqualität der Patientinnen postoperativ verbessern kann. Ein positiver Einfluss auf die Überlebenszeit der Patientinnen ist bei verbleibendem Tumorrest durch die Darmresektion nicht zu erreichen.
Nach Entfernung der Haupttumormasse sollte eine ausführliche intraoperative Beurteilung der Durchführbarkeit einer kompletten Zytoreduktion vorgenommen werden. Wenn eine vollständige Zytoreduktion nicht möglich erscheint, sollte der Chirurg von einem radikalen Debulking-Verfahren absehen und sich auf Behandlungsmethoden beschränken, welche sich positiv auf die Lebensqualität und die individuelle Leistungsfähigkeit der Patientinnen auswirken.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12277}
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