Lankes, Christa: Innovatives Konzept für eine rückstandsfreie Apfelproduktion. Bonn: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Lehr- und Forschungsschwerpunkt Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft USL, 2014. In: Forschungsbericht / Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft" an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, 177.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://hdl.handle.net/20.500.11811/1274
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author = {{Christa Lankes}},
title = {Innovatives Konzept für eine rückstandsfreie Apfelproduktion},
publisher = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Lehr- und Forschungsschwerpunkt Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft USL},
year = 2014,
series = {Forschungsbericht / Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft" an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität},
volume = 177,
note = {Die kontrolliert-integriert produzierende (IP), obstbauliche Praxis sieht sich derzeit konfrontiert mit Forderungen des Handels nach Früchten, deren Rückstandswerte weit unterhalb der gesetzlich geforderten Höchstmengen liegen. Vor diesem Hintergrund sah sich das Kompetenzzentrum Gartenbau (KoGa) mit seinen Partnern in Forschung und Versuchswesen gefordert, ein innovatives Konzept für eine Rückstandsfreie Apfelproduktion zu entwickeln. Die Konzeption zielte darauf ab, durch chemische Pflanzenschutzmaßnahmen nach IP-Richtlinien bis zu entscheidenden Stadien in der Fruchtentwicklung die Ertrags- und Qualitätssicherung sowie die Kostenvorteile dieser Wirtschaftsweise zu nutzen. Dabei sollte durch entsprechend terminierte Umstellung auf Einsatz von im ökologischen Anbau verwendeten Mitteln eine Rückstandsfreiheit der Früchte erreicht werden. Als Kontrollen dienten Pflanzenschutzmaßnahmen nach kontrolliert-integrierter bzw. ökologischer Wirtschaftsweise. Die Untersuchungen wurden auf dem Campus Klein-Altendorf der Universität Bonn an den Apfelsorten Braeburn, Elstar und Gala durchgeführt. Die Bäume befanden sich bei Versuchsbeginn 2011 im fünften Standjahr. In den dreijährigen Versuchen wurde mit den Kombinationsstrategien das Ziel der Rückstands-freiheit ohne erhöhten Krankheits- oder Schädlingsbefall erreicht. Dabei zeigten sich in Abhän-gigkeit von der Sorte höhere Erträge mit zunehmendem IP-Anteil in der Pflanzenschutzstrategie. Zwischen den Varianten „IP“ und „IP_AE_Öko“ waren Ertragsunterschiede von + 4 bis - 10% zu verzeichnen. Fortgeschrittener Stärkeabbau (bei allen drei Sorten) und erhöhte Zuckergehalte (bei 'Braeburn') ließen auf eine Reifefördernde Wirkung der Kombinationsstrategien schließen. Ausprägungen und Veränderungen der Fruchtreife- und Qualitätsparameter Festigkeit, Zucker- und Säuregehalte zum Zeitpunkt der Ernte, im Laufe der Lagerung sowie einer anschließenden Shelf-Life-Phase waren in erster Linie Sortenbedingt. Die Kombinationsstrategien zeigten nur geringe Auswirkungen. Bei ausschließlicher Verwendung von Präparaten des ökologischen An-baus war die Fruchtausfärbung am besten und das Auftreten von Sonnenbrand am geringsten ausgeprägt. Dies steht in Zusammenhang mit der erhöhten UV-A-Absorption dieser Früchte. Auswirkungen der Pflanzenschutzstrategie auf Wasserverluste der Früchte infolge von kontrol-liertem Hitzestress waren in Abhängigkeit von der Sorte unterschiedlich. Untersuchungen ver-schiedener Blatt-Indices ließen bei den Bäumen der ökologischen Variante höhere sekundäre Inhaltsstoffgehalte im Blatt vermuten. Gleichzeitig wurden geringere Chlorophyllgehalte und kleinere Blattflächen beobachtet. Dies ließ auf eine geringere Assimilationsleistung schließen. Die Ergebnisse aus Mineralstoffanalysen des Blattgewebes unterstützen die Befunde zu verschiedenen Blattindices sowie zur Ertragsleistung in Abhängigkeit von der Pflanzenschutzstrategie. Als Praxisrelevante Schlussfolgerung lässt sich aus diesen Ergebnissen ableiten, dass durch eine Umstellung von chemisch-synthetischen Fungiziden und Insektiziden auf Mittel des ökologischen Anbaus nach dem Ende des Ascosporenfluges des Schorfpilzes das Ziel der Rückstandsfreiheit bei Freiheit von Krankheiten und Schaderregern erreicht werden kann. Bei Sorten mit geringerer oder ohne Neigung zu Ertragsminderungen ist diese Empfehlung auch unter Berücksichtigung der erhöhten Kosten vertretbar, da Vorteile, wie z.B. verbesserte Fruchtausfärbung und geringere Sonnenbrandempfindlichkeit, damit verbunden sind. Insbesondere Direktvermarkter könnten davon profitieren, sofern sie durch eine entsprechende Marketingstrategie angemessene Preise realisieren können. Unter Berücksichtigung der Kosten- und Ertragssituation stellt die kontrolliert-integrierte Strategie, mit der während der dreijährigen Untersuchungen die Rückstandsanforderungen des Großhandels erreicht werden konnten, für die Produzenten mit ausschließlicher Vermarktung über den Großhandel die vorzüglichste Alternative dar.},
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