Kukuk, Heike Katharina: Regentinnen als souveräne Ausnahme : Weibliche Herrschaftsentwürfe des 18. Jahrhunderts als Legitimationsmuster zeitgenössischer Machtkonfiguration. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-80974
@phdthesis{handle:20.500.11811/12792,
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author = {{Heike Katharina Kukuk}},
title = {Regentinnen als souveräne Ausnahme : Weibliche Herrschaftsentwürfe des 18. Jahrhunderts als Legitimationsmuster zeitgenössischer Machtkonfiguration},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = feb,

note = {Die Dissertationsschrift beschäftigt sich mit der Herausarbeitung weiblicher Herrschaftsentwürfe im politischen Drama des 18. Jahrhunderts und prüft diese als tragfähige Strategie für zeitgenössische feminine Machtkonfiguration. Es wird untersucht, welche äußerlichen und personalen Bedingungen erfüllt sein müssen, um die souveräne Ausnahme weiblicher Herrschaft zu konstituieren und zu stabilisieren. Angelehnt an Bourdieus Gedanken des Habitus als strukturierender Struktur (vgl. Bourdieu 1980/1999, S. 98-99.), werden die Theorien Giorgio Agambens und Hannah Arendts verwendet, welche Bourdieus Konstellation durch den Einbezug der Ausnahme als strukturierende Form entscheidend verändern. Es werden weibliche Protagonistinnen des politischen Dramas um 1800 analysiert, deren Machtkonfiguration aufgeschlüsselt und abgeglichen wird zu zeitgenössischen realen Politikerinnen, die in den letzten 70 Jahren auf nationaler wie internationaler Ebene agieren. Exemplarisch werden hier die Ergebnisse anhand der Inszenierungen der politischen Größen Marine Le Pens, Margaret Thatchers sowie Angela Merkels ausführlich untersucht. Die Analyse beschränkt sich auf den westlichen europäischen Raum als eine Form der „occidentalen Sonderentwicklung“ wie Max Weber sie in den Rahmenbedingungen der Religionssoziologie begreift.
Die Arbeit gliedert sich im Anschluss an die Einleitung in vier Kapitel und ein Fazit. Das erste Kapitel analysiert in einer Zusammenschau für den realen Raum das Verständnis sowie die Funktionsweise von Frauen als souveräne Ausnahmefiguren und bindet dieses diskurs-analytisch an. Hierzu werden politische Situationen sowie rechtlich bindende Dokumente in den Blick genommen, die den Staat als männliches Konstrukt erfassen. Als Dispositiv ist dieses Verständnis notwendig, um die inhärente Machtkonfiguration der Frauen im Folgenden dekonstruieren zu können. Darauf aufbauend werden dazu die Theorien Hannah Arendts sowie Giorgio Agambens in Bezug zueinander gesetzt, um den ersten Teil des sozio-politischen Begriffsrepertoires zu erarbeiten, welches durch die literaturwissenschaftliche Theorie Koschorkes entscheidend ergänzt wird. Während Kapitel eins sich mit dem realen Raum auseinander setzt, findet in Kapitel zwei die Herausarbeitung der weiblichen Machtkonstruktion im fiktiven Raum statt. Exemplarisch werden an Schillers Jungfrau von Orleans die Stationen der Machtkonfiguration erarbeitet, um daran anknüpfend in Kapitel drei anhand zweier weiterer Protagonistinnen den Verlauf als stringentes Muster zu etablieren. Gegliedert in die Variablen von Machtverfassung, -erwerb, -erhalt sowie den anschließenden Verfall derselben, versteht sich die Machtkonstruktion als fortschreitender Prozess, der sich retrospektiv ins Recht setzen muss. So liegt die Verfassung der Macht chronologisch zwar vor dem Ereignis der Positionierung (des Erwerbs), wird jedoch als Retrospektive inszeniert, um die Protagonistinnen zu legitimieren. Um an diese Ergebnisse anschließend eine Transferleistung in den realen Raum zu ermöglichen, werden in Kapitel vier die erarbeiteten Begriffe und Erkenntnisse reorganisiert. Analog den fiktiven Protagonistinnen wird hierbei auch im realen Raum ein Dreiklang gewählt.
Um die Fragen zur Funktion und Verfassung weiblicher Macht im politischen Sektor zu klären, geht es um die Erfassung des politischen Raumes, der als Rahmenbedingung weiblicher Herrschaft fungiert. Es gilt zu erörtern, welche Variablen der Machtkonstruktion die rechtliche Ordnung transportiert, um ein wechselseitig bedingtes, geschlechtsbezogenes System zu verstehen, das sich aus heutiger Sicht als geschlechtsneutrale Konstruktion verstanden wissen will. Hierzu werden Theorien des Souveränitätsdiskurses herangezogen, um abschließend die Frage zu klären, wie sich Frauen als Ausnahmeerscheinungen im politischen Raum erschließen lassen und welche Konsequenzen sich daraus für den heutigen Wert einer postulierten Gleichstellung ergeben.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12792}
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