Mathiou, Eleni: Seneca über Selbsterkenntnis und Selbstbewusstsein. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-79848
@phdthesis{handle:20.500.11811/12862,
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author = {{Eleni Mathiou}},
title = {Seneca über Selbsterkenntnis und Selbstbewusstsein},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = feb,

note = {Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Senecas Überlegungen zum Selbstbewusstsein. Genauer gesagt wird die Frage behandelt, ob und inwieweit Seneca über einen Begriff des Selbst verfügt, der aus der Innenperspektive des Bewusstseins formuliert ist. Das Selbstbewusstsein im Sinne der Innenperspektive ist aus der geläufigen philosophiehistorischen Sicht stark durch Descartes‘ cogito (ergo) sum-Argument geprägt. Daher scheint jeder Versuch, ein personales Selbst bereits bei Seneca zu identifizieren, auf einen Anachronismus hinauszulaufen. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht daher die Frage, ob die senecanische Idee des Selbstbewusstseins – wenn es diese denn gibt – eine Innovation im Vergleich zu den Ansätzen seiner Vorgänger darstellt, die ihre Vorstellungen vom Selbst eher aus einer objektivistischen Perspektive innerhalb eines intellektualistischen Modells entwickelten.
Meine These besagt, dass dies in der Tat so ist: Bei Seneca handelt es sich um einen wichtigen Übergangsautor vom intellektualistischen zum bewusstseinstheoretischen Selbstverständnis. Entsprechend vertrete ich die Meinung, dass im senecanischen Werk Indizien für einige zentrale Komponenten vorliegen, die in den Rahmen einer personalen Konzeption des Selbst gehören. Ich skizziere den Selbstbewusstseinsbegriff anhand von neun Kriterien: 1. Subjektivität, 2. Reflexion, 3. Einheit, 4. Unmittelbarkeit, 5. Individualität, 6. Privatheit, 7. Kontinuität, 8. Willensfreiheit und 9. das Fremdpsychische, und versuche, Belege für diese Merkmale bei Seneca zu identifizieren. Daher kann meine Sammlung zahlreicher Beobachtungen zu Seneca dazu dienen, unser Bild des frühkaiserzeitlichen Stoikers deutlich zu verändern. Das Ziel dieser Arbeit besteht aber insofern in einer gemäßigten Interpretation, als Seneca nicht zum Urheber und theoretischen Begründer einer vollständigen Bewusstseinstheorie gemacht werden soll. Vielmehr ist er m.E. eine herausragende Figur des Stoizismus, die auf eine interessante Weise der späteren Bewusstseinskonzeption annähert.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/12862}
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