Buchmann, Carolina: Antikonvulsive Wirkung der Elektrokrampftherapie: Effekt der Energiedosis, des Postiktalen Suppressionsindex und der Krampfdauer auf den Therapieerfolg. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-81906
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school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = mar,

note = {Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) ist ein wirksames Verfahren zur Behandlung therapieresistenter Depressionen und weiterer psychiatrischer Erkrankungen, bei dem unter Kurznarkose ein therapeutischer Krampfanfall induziert wird. Die vorliegende retrospektive Beobachtungsstudie wurde mit dem Ziel konzipiert, den antikonvulsiven Wirkmechanismus der EKT zu analysieren und den Effekt von iktalen EEG-Parametern, die unter anderem die Eigenschaft des Gehirns einen Krampfanfall zu inhibieren widerspiegeln, auf das therapeutische Ansprechen zu untersuchen. Dabei handelte es sich um den Endzeitpunkt im EEG, d. h. die Krampfdauer, um den postiktalen Suppressionsindex und zuletzt um die Energiedosis bzw. die Energiedosisänderung repräsentativ für den Anstieg der Krampfschwelle. Es wurde angenommen, dass die benötigte Energiedosis und der postiktale Suppressionsindex über die Zeit ansteigen und sich die Krampfdauer im EEG verkürzt. Des Weiteren wurde die Hypothese aufgestellt, dass diese Trends über die Behandlungsdauer einen therapeutischen Effekt vermitteln. Darauf aufbauend wurde in einem zweiten Teil explorativ mithilfe eines Extremgruppenvergleichs untersucht, ob die Stärke des Energiedosisanstiegs eine Rolle für das therapeutische Ansprechen spielt und mögliche Gruppenunterschiede analysiert. Das therapeutische Ansprechen wurde mithilfe der Clinical Global Impression Severity-Scale (CGI-S) gemessen.
Es wurden 172 Patient*innen, die am Universitätsklinikum Bonn und Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf im Zeitraum von November 2017 bis Januar 2022 mit einer EKT aufgrund einer therapieresistenten schweren depressiven Episode nach ICD-10 behandelt wurden, in die statistische Analyse eingeschlossen. Für die statistische Analyse wurden lineare gemischte Modelle, lineare Regressionsmodelle eine ANOVA sowie ein Chi-Quadrat Test verwendet.
Die statistische Analyse ergab, dass die Energiedosis über die Behandlungszeitpunkte anstieg und sich die Krampfdauer verkürzte. Die Ausprägung des postiktalen Suppressionsindex veränderte sich über den Verlauf der EKT-Sitzungen nicht. Des Weiteren konnte die Wirksamkeit der EKT anhand der statistisch signifikanten Reduktion des CGI-S über die Behandlungsdauer bestätigt werden; ein Effekt der Energiedosis, der Krampfdauer und des postiktalen Suppressionsindex auf das therapeutische Ansprechen konnte jedoch nicht festgestellt werden. Eine Erhöhung der Energiedosisänderung war hingegen mit einer Reduktion des CGI-S assoziiert. Beim Extremgruppenvergleich zeigte sich in allen Gruppen eine statistisch signifikante Reduktion der Krampfdauer in Abhängigkeit der Anzahl an EKT-Behandlungen, jedoch kein signifikanter Unterschied bezüglich der Ausprägung des postiktalen Suppressionsindex. Weiterhin wies die Gruppe mit keiner bzw. einer nur geringen Ausprägung der Energiedosisänderung im Vergleich zu den anderen Gruppen ein schlechteres Therapieansprechen auf. Die Ergebnisse dieser Arbeit liefern Hinweise, dass die EKT antikonvulsive Eigenschaften aufweist und inhibitorische neuronale Prozesse induziert werden, die allerdings unabhängig voneinander betrachtet keinen Effekt auf das therapeutische Ansprechen zu vermitteln scheinen. Die Stärke des Anstiegs der Krampfschwelle scheint jedoch für den Effekt der Symptomreduktion äußert relevant zu sein.},

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