Breiing, Vera: Anwendungsmöglichkeiten von trocknenden Pflanzenölen zum Schutz von Pflanzen gegenüber biotischen und abiotischen Stressfaktoren. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-82016
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-82016
@phdthesis{handle:20.500.11811/13013,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-82016,
author = {{Vera Breiing}},
title = {Anwendungsmöglichkeiten von trocknenden Pflanzenölen zum Schutz von Pflanzen gegenüber biotischen und abiotischen Stressfaktoren},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = apr,
note = {Pflanzenöle bieten als „Biorationals“ für den Pflanzenschutz zahlreiche Vorteile. Vor allem die Tatsache, dass es sich dabei um natürliche Produkte mit einer geringen ökotoxikologischen Wirkung und einer hohen biologischen Abbaubarkeit handelt, bietet viele Vorteile. Infolgedessen beschäftigt sich diese Arbeit insbesondere mit dem Potenzial von trocknenden glyceridischen Pflanzenölen, die reich an ungesättigten Fettsäuren sind, als natürliche Alternativen für den Pflanzenschutz. Vor diesem Hintergrund wurde in dieser Arbeit die Wirkung von unterschiedlichen trocknenden Pflanzenölen (Leinöl & Tungöl) und einem halb-trocknenden Pflanzenöl (Rapsöl) jeweils einzeln und in verschiedenen Mischungen getestet.
Im Rahmen erster Versuchsreihen wurden dabei die Pflanzenöle hinsichtlich ihrer Wirkung auf den physiologischen Zustand von Pflanzen nach Einfach- und Mehrfachbehandlung sowie unter zusätzlichen biotischen und abiotischen Stressfaktoren näher untersucht. Eine Applikation mit einer zweiprozentigen Ölkonzentration zeigte für alle Pflanzenöle eine hohe Pflanzenverträglichkeit. Zur Beurteilung des physiologischen Zustandes wurden zudem unterschiedliche Vegetationsindices herangezogen. Teilweise wurde dabei festgestellt, dass die Pflanzenöle leichte Stressreaktionen in den Pflanzen auslösten und, dass die Öle einen möglichen Einfluss auf die Stomata bzw. auf die Transpiration der Blätter hatten.
Im Rahmen weiterer Gewächshausversuche wurde die protektive und kurative fungizide Wirkung der Pflanzenöle gegenüber Bohnenrost (Uromyces appendiculatus) untersucht. Beide getesteten trocknenden Pflanzenöle erzielten eine protektive Wirkung, die beim Leinöl zwischen 53% und 100% und beim Tungöl zwischen 32% und 100% lag, wenn die Applikation zwei oder vier Tage vor der Inokulation durchgeführt wurde. Die Wirksamkeit nahm bei einem längeren Zeitintervall ab. Die kurative Wirkung war hingegen geringer und lag für beide Öle bei maximal 51%, wenn die Applikation bis zu vier Tage nach der Inokulation stattgefunden hatte. Außerdem zeigten die Ergebnisse keine systemische Wirkung der Öle.
Des Weiteren wurde die insektizide Wirkung der Pflanzenöle gegenüber der Schwarzen Bohnenblattlaus (Aphis fabae) und dem Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) getestet. Dabei führte eine zweiprozentige Ölkonzentration zu einer geringeren Fekundität adulter Blattläuse. In den Versuchen zur Mortalität wies vor allem das kurativ applizierte Rapsöl signifikant mehr tote adulte Blattläuse auf. Zudem kam es bei Behandlungen mit Rapsöl zu erhöhten Mortalitäten bei Larven und adulten Kartoffelkäfern, vor allem bei einer kurativen Behandlung mit einer Konzentration von 5%. Außerdem zeigte sowohl eine protektive als auch eine kurative Behandlung mit Tungöl bei adulten Kartoffelkäfern eine hohe Mortalität.
Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial von trocknenden glyceridischen Pflanzenölen als „Biorationals“ im Rahmen nachhaltiger Pflanzenschutzstrategien.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/13013}
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urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-82016,
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Im Rahmen erster Versuchsreihen wurden dabei die Pflanzenöle hinsichtlich ihrer Wirkung auf den physiologischen Zustand von Pflanzen nach Einfach- und Mehrfachbehandlung sowie unter zusätzlichen biotischen und abiotischen Stressfaktoren näher untersucht. Eine Applikation mit einer zweiprozentigen Ölkonzentration zeigte für alle Pflanzenöle eine hohe Pflanzenverträglichkeit. Zur Beurteilung des physiologischen Zustandes wurden zudem unterschiedliche Vegetationsindices herangezogen. Teilweise wurde dabei festgestellt, dass die Pflanzenöle leichte Stressreaktionen in den Pflanzen auslösten und, dass die Öle einen möglichen Einfluss auf die Stomata bzw. auf die Transpiration der Blätter hatten.
Im Rahmen weiterer Gewächshausversuche wurde die protektive und kurative fungizide Wirkung der Pflanzenöle gegenüber Bohnenrost (Uromyces appendiculatus) untersucht. Beide getesteten trocknenden Pflanzenöle erzielten eine protektive Wirkung, die beim Leinöl zwischen 53% und 100% und beim Tungöl zwischen 32% und 100% lag, wenn die Applikation zwei oder vier Tage vor der Inokulation durchgeführt wurde. Die Wirksamkeit nahm bei einem längeren Zeitintervall ab. Die kurative Wirkung war hingegen geringer und lag für beide Öle bei maximal 51%, wenn die Applikation bis zu vier Tage nach der Inokulation stattgefunden hatte. Außerdem zeigten die Ergebnisse keine systemische Wirkung der Öle.
Des Weiteren wurde die insektizide Wirkung der Pflanzenöle gegenüber der Schwarzen Bohnenblattlaus (Aphis fabae) und dem Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) getestet. Dabei führte eine zweiprozentige Ölkonzentration zu einer geringeren Fekundität adulter Blattläuse. In den Versuchen zur Mortalität wies vor allem das kurativ applizierte Rapsöl signifikant mehr tote adulte Blattläuse auf. Zudem kam es bei Behandlungen mit Rapsöl zu erhöhten Mortalitäten bei Larven und adulten Kartoffelkäfern, vor allem bei einer kurativen Behandlung mit einer Konzentration von 5%. Außerdem zeigte sowohl eine protektive als auch eine kurative Behandlung mit Tungöl bei adulten Kartoffelkäfern eine hohe Mortalität.
Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial von trocknenden glyceridischen Pflanzenölen als „Biorationals“ im Rahmen nachhaltiger Pflanzenschutzstrategien.},
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