Ergebnisse von abdomino-thorakalen Eingriffen am Lymphgefäßsystem zur Behandlung traumatischer und nicht-traumatischer Lymphleckagen

Abstract

<strong>Hintergrund:</strong><br /> Chylöse Ergüsse wie Chylothorax oder Chylaszites stellen seltene, aber schwerwiegende Krankheitsbilder dar, die häufig mit hoher Morbidität und Mortalität einhergehen. Ziel dieser Studie war es, den langfristigen klinischen Erfolg interventionell-radiologischer Therapien - insbesondere der Röntgenlymphangiographie (XRL) und Lymphgefäßembolisation (LVE) - bei abdomino-thorakalen Lymphleckagen zu bewerten. <br/>

<strong>Methodik:</strong><br /> In einer retrospektiven Analyse wurden 78 erwachsene Patient:innen mit therapierefraktären chylösen Ergüssen untersucht, die zwischen 2010 und 2018 mittels XRL mit oder ohne LVE behandelt wurden. Erfasst wurden technische und klinische Erfolgsraten, Komplikationen sowie Langzeitergebnisse. Die Datenauswertung erfolgte mittels Kaplan-Meier-Analyse und entsprechender statistischer Tests. <br/>

<strong>Ergebnisse:</strong><br /> Bei 62,8 % der Patient:innen wurde eine Embolisation durchgeführt. Die klinische Erfolgsrate lag insgesamt bei 74,4 % - signifikant höher bei LVE (91,8 %) im Vergleich zur XRL allein (44,8 %; p < 0,001). Traumatische Leckagen wurden erfolgreicher behandelt als nicht-traumatische (89,4 % vs. 51,6 %; p < 0,001). Erfolgreiche Interventionen waren mit einer signifikant längeren Überlebenszeit assoziiert (2679 vs. 927 Tage; p = 0,044). Komplikationen traten in 6,5 % der Fälle auf, waren jedoch in allen Fällen beherrschbar. <br/>

<strong>Schlussfolgerung:</strong><br /> Lymphatische Interventionen sind sichere und effektive Verfahren zur Behandlung abdomino-thorakaler Lymphleckagen. Die LVE sollte - sofern anatomisch möglich - frühzeitig eingesetzt werden, da sie hohe Erfolgsraten erzielt und das Langzeitüberleben positiv beeinflusst.