Karanfil, Serpil: Gesundheitskompetenz und Hypertoniewissen von Patient*innen mit und ohne kardiovaskuläre Erkrankung : Eine Sekundärdatenanalyse auf Basis der PIA-Studie. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-84413
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note = {Hintergrund
Die arterielle Hypertonie gehört aufgrund ihrer hohen weltweiten Prävalenz zu den bedeutendsten Risikofaktoren für Morbidität und Mortalität und trägt wesentlich zur Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen und deren Folgekomplikationen bei. Eine hohe Gesundheitskompetenz (Health Literacy) und fundiertes Wissen über Hypertonie sind zentrale Voraussetzungen für effektives Selbstmanagement, hohe Therapieadhärenz sowie die Umsetzung von Sekundär- und Tertiärpräventionsmaßnahmen.

Fragestellung
Ziel dieser Arbeit war es, den Zusammenhang zwischen Gesundheitskompetenz und Hypertoniewissen von Hypertonikern im hausärztlichen Setting zu untersuchen und Unterschiede zwischen Patient*innen mit und ohne kardiovaskuläre Erkrankungen zu analysieren. Zudem sollten soziodemographische, klinische und verhaltensbezogene Faktoren identifiziert werden, die mit diesen Variablen assoziiert sind.

Methodik
Grundlage bildete eine Sekundärdatenanalyse der cluster-randomisierten, kontrollierten PIA-Studie (PC-gestütztes Fallmanagement von Hypertonikerinnen zur Implementierung einer leitlinienkonformen Hypertonie-Therapie anhand eines arztdefinierten und supervidierten, patientenindividuellen Therapiealgorithmus). Die Studie wurde von April 2020 bis Dezember 2021 in 60 deutschen Hausarztpraxen durchgeführt. Eingeschlossen wurden 525 gesetzlich versicherte Patientinnen im Alter von 40–79 Jahren mit unzureichend kontrollierter Hypertonie. Die Gesundheitskompetenz wurde mit einer modifizierten HLS-EU-Skala (6 Items, 3 Kompetenzstufen) erfasst, das Hypertoniewissen mit einem validierten 10-Item-Fragebogen (3 Wissensstufen). Neben deskriptiven Analysen erfolgten bivariate Tests (Chi-Quadrat-Test, exakter Fisher-Test) und multivariate ordinale logistische Regressionsmodelle mit clusterrobusten Standardfehlern unter Berücksichtigung potenzieller soziodemographischer und klinischer Einflussfaktoren.

Ergebnisse
Es fanden sich keine signifikanten Unterschiede im Hypertoniewissen oder in der Gesundheitskompetenz zwischen Patientinnen mit und ohne kardiovaskuläre Erkrankungen (hohes Wissen: 37,1 % vs. 34,0 %; ausreichende Kompetenz: 77,7 % vs. 76,5 %). In der multivariaten Analyse erwiesen sich Alter und Rauchstatus als relevante Prädiktoren: 70–79-Jährige hatten eine um 64 % geringere Chance auf ein höheres Kompetenzlevel (OR = 0,36; p = 0,001) als 40–49-Jährige; (Ex-)Raucherinnen ein um 39 % geringeres Wissen als Nichtraucher*innen (OR = 0,61; p = 0,027). Dieser Effekt war besonders ausgeprägt in der Subgruppe ohne kardiovaskuläre Erkrankungen (OR = 0,44; p = 0,002).

Schlussfolgerung
Die Ergebnisse dieser Arbeit legen nahe, dass sich Gesundheitskompetenz und Hypertoniewissen weniger durch das Vorliegen kardiovaskulärer Erkrankungen als durch alters- und lebensstilbedingte Faktoren unterscheiden. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit zielgruppenspezifischer Präventions- und Bildungsstrategien, insbesondere für ältere und rauchende Hypertoniker*innen.},

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