Lehmann, Felix Fritz Maximilian: Intensivmedizinisches Management von Patienten mit intrazerebraler Blutung. - Bonn, 2025. - Habilitation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-85183
@phdthesis{handle:20.500.11811/13481,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-85183,
author = {{Felix Fritz Maximilian Lehmann}},
title = {Intensivmedizinisches Management von Patienten mit intrazerebraler Blutung},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = sep,

note = {Die spontane intrazerebrale Blutung (ICB) stellt nach wie vor eine der Entitäten des Schlaganfalls mit der höchsten Mortalität dar. Zahlreiche Ansätze, die Behandlung und das Outcome zu optimieren, haben bisher zu keiner deutlichen Reduktion der Sterblichkeit geführt.
Weder rein chirurgische Therapieansätze, die teilweise auf eine reine Entlastung der raumfordernden Komponente abzielten (STICH I und II), oder auch das Hämatom evakuierten (MISTIE), noch konservative Therapien, die beispielsweise eine sekundäre Hämatomexpansion verhindern/reduzieren sollten (ATACH-II, INTERACT 2), zeigten ausgeprägte Effekte in Bezug auf das qualitative Überleben. Hierbei wird deutlich, dass die Prognose nach einer ICB von einer Vielzahl an verschiedenen Faktoren, wie der Blutungslokalistion, Ausdehnung, dem Patientenalter aber auch dem klinischen Zustand des Patienten bei Aufnahme abhängig ist. Im Rahmen einer self-fulfilling prophecy ist die Gefahr im klinischen Alltag die Prognose einer ICB falsch einzuschätzen groß. Auf der anderen Seite ist ein Überleben nicht selten nur mit ausgeprägten körperlichen Behinderungen und erheblich verringerter Lebensqualität möglich. Das Behandlungsteam muss daher häufig unter erheblichem zeitlichen Druck, sehr weitreichende Entscheidungen treffen und kann diese nicht immer mit den Patienten selber abstimmen, sondern muss dies mit den Angehörigen/Betreuern tun, die nachvollziehbarerweise in dieser Situation ebenfalls überfordert sind. Es ist daher von großer Bedeutung, Parameter zu identifizieren, die im klinischen Alltag verfügbar sind und helfen, die Prognose einer ICB besser abschätzen zu können, um die Behandlung der Patienten und die Beratung der Angehörigen so gut wie möglich führen zu können.
Ziel dieser kumulativen Habilitationsschrift war es daher, Parameter in der frühen Phase der Behandlung, unmittelbar nach Aufnahme, aber auch im kurz- und mittelfristigen Verlauf der intensivmedizinischen Versorgung zu identifizieren. Da sich typische von atypischen ICBs hinsichtlich ihrer Genese und auch ihrer Prognose unterscheiden, wurde ein hoch selektives Patientenkollektiv mit rein stammganglionären Blutungen gewählt. Es gelang dabei, Laborparameter wie die RPR, Aufnahme Lactat/Glucose und den Dehydratationsstatus als Prädiktoren einer gesteigerten Sterblichkeit zu identifizieren. Aber auch technische Aspekte im Bereich der Organersatztherapie von Lunge und Niere konnten identifiziert werden. So führen eine prolongierte Beatmungspflichtigkeit und ein frühes akutes Nierenversagen bei diesen Patienten zu einer Outcome-Verschlechterung. Auch patientenspezifische Faktoren im Rahmen von therapielimitierenden Entscheidungen konnten beschrieben werden. Diese Daten konnten für Patienten mit einer typischen ICB teils erstmalig publiziert werden.
Die Ergebnisse dieser Habilitationsschrift stellen neurointensivmedizinisch tätigen Kollegen damit neue Entscheidungshilfen zur Seite, um Patienten und Angehörige möglichst optimal beraten zu können und eine umfassende und breite Grundlage zur Stratifizierung der Therapie zu bieten.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/13481}
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