Mockenhaupt-Mies, Louisa-Marie: Relevanz des Anti-Dense-fine-speckled 70 (DFS70)-Autoantikörpers zum Ausschluss von Kollagenosen. - Bonn, 2025. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-85312
@phdthesis{handle:20.500.11811/13522,
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doi: https://doi.org/10.48565/bonndoc-679,
author = {{Louisa-Marie Mockenhaupt-Mies}},
title = {Relevanz des Anti-Dense-fine-speckled 70 (DFS70)-Autoantikörpers zum Ausschluss von Kollagenosen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2025,
month = oct,

note = {Eine Untersuchung auf ANA erfolgt in der Regel bei Verdacht auf eine rheumatologische Grunderkrankung und insbesondere bei Verdacht auf das Vorliegen einer Kollagenose (Mahler und Fritzler, 2010). Diese ANA werden durch einen IIFT auf menschlichen Epithelzellen (Hep-2-Zellen) nachgewiesen (Mahler und Fritzler, 2012). Es wurde jedoch festgestellt, dass sich ANA auch häufig bei gesunden Personen nachweisen lassen (Mahler et al., 2012). In diesen Fällen richtet sich die Mehrheit der ANA gegen das DFS70-Antigen.
Der Begriff DFS70 leitet sich aus dem spezifischen dichten, fein gesprenkelten Muster im IIFT und seinem Antigen mit einem Molekulargewicht von 70 kDa im Line-Immunoassey ab (Infantino et al., 2019). Da der Anti-DFS70-Antikörper seltener bei Patienten/-innen mit Kollagenosen festgestellt wurde, wird dieser als Ausschlusskriterium für eine Kollagenose bei Nachweis von ANA (Mahler et al., 2012).
Unsere Studie zeigt, dass der reine Nachweis des Anti-DFS70-Autoantikörpers eine Kollagenose nicht sicher ausschließen kann. Bei 21 der 182 Kollagenose-Patienten (11,5 %) konnte der Anti-DFS70-Antikörper nachgewiesen werden. Damit hatten 25,9 % aller Anti-DFS70-positiven Patienten/-innen eine Kollagenose. Hierbei konnte zudem kein Unterschied bezüglich Alter, Geschlechterverteilung, klinischer Zeichen und Symptome und dem Vorhandensein krankheitsspezifischer Antikörper zwischen Anti-DFS70-negativen und Anti-DFS70-positiven Kollagenose-Patienten/-innen festgestellt werden. Eine klinische Unterscheidung dieser beiden Patientengruppen ist demnach nicht möglich. Die Sensitivität des Anti-DFS70-Antikörpers zum Ausschluss einer Kollagenose lag abhängig vom ANA-Titer zwischen 26,2 % (ANA ≥ 1:640 und 26,9 % (ANA ≥ 1:160). Der positiv prädiktive Wert, welcher durch die Abwesenheit einer Kollagenose ("Gesundheit") bei positivem Anti-DFS70-Ergebnis definiert wird, variierte abhängig vom ANA-Titer zwischen 54,8 % (ANA ≥ 1:640) und 71,2% (ANA ≥ 1:80), wobei sich interessanterweise die niedrigsten Werte bei höheren ANA-Titern feststellen ließen.
Wir stellten zudem fest, dass bei nur einem der 21 DFS70-positiven Kollagenose-Patienten/-innen keine krankheitsspezifischen Antikörper nachgewiesen werden konnten. In den anderen 20 Fällen wurden diese detektiert. Dies entspricht 1,2 % aller Anti-DFS70-positiven Patienten/-innen. Da nur 4,8 % aller Kollagenose-Patienten/-innen eine Anti-DFS70-Antikörper-Monospezifität aufwiesen, schließen wir uns dem Vorschlag von Infantino et al. (Infantino et al., 2019) an. Demzufolge sollte auf einen positiven ANA-IIF-Test ein weiterer Test zum Nachweis spezifischer Anti-ENA folgen. Sollten ENAs nachgewiesen werden, müssen die Patienten/-innen weiterhin auf das Vorhandensein einer Kollagenose untersucht werden. Wenn keine ENAs, also keine Kollagenose-typischen Antikörper, detektiert werden und das Fluoreszenzmuster im IIFT typisch für Anti-DFS70 ist, sollte der Test auf den Anti-DFS70-Autoantikörper mittels einem antigenspezifischen Testverfahren bestätigt werden. Hierfür eignet sich ein Line Immunoassay oder ELISA.
Bei Patienten/-innen mit Anti-DFS70-Antikörper-Monospezifität scheint die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Kollagenose gering zu sein, sodass andere Erkrankungen als Ursache ihrer Symptome in Betracht gezogen werden sollten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der reine Nachweis des Anti-DFS70-Autoantikörpers, ohne weitere Analyse Kollagenose-typischer Antikörper, eine Kollagenose nicht sicher ausschließen kann. Jedoch könnte insbesondere das monospezifische Vorliegen des Anti-DFS70-Autoantikörpers richtungsweisend für den behandelnden Rheumatologen sein und die klinische Diagnostik insgesamt beschleunigen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/13522}
}

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