Breitbach, Jürgen: Untersuchungen zur Wechselwirkung von zyklischen Kohlenwasserstoffen mit PtxSn/Pt(111)-Oberflächen. - Bonn, 2002. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-00669
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-00669
@phdthesis{handle:20.500.11811/1806,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-00669,
author = {{Jürgen Breitbach}},
title = {Untersuchungen zur Wechselwirkung von zyklischen Kohlenwasserstoffen mit PtxSn/Pt(111)-Oberflächen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2002,
note = {Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Messungen geben einen Einblick in den Einfluß der Dotierung der Pt(111)-Oberfläche mit Sn-Atomen auf das Adsorptionsverhalten von ungesättigten Kohlenwasserstoffen.
Bei 100 K adsorbiert Cyclopenten auf Pt(111) und PtxSn/Pt(111) intakt unter Ausbildung einer di-σ-Bindung. Die Adsorbat-Substrat-Wechselwirkung nimmt - wie die Verringerung der Desorptionsenergie von 80 kJ/mol auf Pt(111) zu 72 kJ/mol auf Pt33n/Pt(111) bzw. 61 kJ/mol auf Pt2Sn/Pt(111), sowie die Verschiebung der Adsorbat-Substrat-Schwingung zu niedrigeren Energien und die Destabilisierung des HOMOs belegen - mit zunehmendem Sn-Anteil ab. Ursächlich hierfür ist die Verschiebung des d-Band-Schwerpunktes zu höheren Bindungsenergien und die damit einhergehende geringer ausfallende Wechselwirkung besetzter d-Band-Zustände mit unbesetzten Adsorbat-Zuständen. Die Analogie zum Adsorptionsverhalten von Ethen auf PtxSn/Pt(111) legt die Vermutung nahe, daß Cyclopenten wie Ethen auf Brückenplätzen adsorbiert, wobei die der Oberfläche zugewandte CH-Bindung des ß-Kohlenstoffatoms auf Pt(111) und Pt3Sn/Pt(111) mit einem benachbarten Pt-Atom wechselwirkt, was sich in den HREELS-Spektren durch eine zu niedrigeren Energien verschobene CH-Streckschwingung („Soft-Mode“) äußert. Auf der Pt2Sn/Pt(111)-Oberfläche, wo das ß-Kohlenstoffatom über einem Sn-Atom zu liegen kommt, bleibt diese Wechselwirkung aus.
Oberhalb von 250 K kommt es auf Pt(111) zur Dehydrierung des adsorbierten Cyclopentens zu intermediärem Cyclopentadienyl, welches oberhalb von 450 K seinerseits vollständig zu Graphit zerfällt. Auf den Legierungen ist die Dehydrierung hingegen vollständig unterdrückt. Als mögliche Ursachen kommen eine starke Destabilisierung der Cyclopentadienyl-Substrat-Bindung, wie man sie z.B. auch für Benzol auf PtxSn/Pt(111) vorfindet, sowie das Fehlen eines Übergangszustandes in Betracht: Die Abstraktion der α-Wasserstoffatome ist auf den Legierungsoberflächen durch die eindotierten Sn-Atome sterisch blockiert.
Anders als im Falle der Adsorption von Cyclopenten finden sich bei der Cyclohexenadsorption auf Pt(111) zwei Oberflächenspezies, die in den vorliegenden Untersuchungen als cis-Wannenkonformation mit einer Desorptionsenergie von 75 kJ/mol und trans-Sesselkonformation mit einer Desorptionsenergie von 63 kJ/mol identifiziert werden konnten. Beide Spezies sind di-σ-gebunden. Auf der Pt3Sn/Pt(111)-Oberfläche findet sich lediglich eine cis-Wannenkonformation. Die Pt2Sn/Pt(111)-Oberfläche läßt nur π-gebundenes Cyclohexen zu. Insgesamt legen auch hier die TD-Experimente eine zunehmende Verringerung der Adsorbat-Substrat-Wechselwirkung mit zunehmendem Sn-Gehalt nahe. So beläuft sich die Desorptionsenergie auf Pt3Sn/Pt(111) zu 65 kJ/mol und auf Pt2Sn/Pt(111) zu 55 kJ/mol. Als Adsorptionsplatz ist für die trans-Sesselisomere wiederum ein Brückenplatz am wahrscheinlichsten. Eine direkte Wechselwirkung des Alkylringes mit der Oberfläche ist nicht nachweisbar.
Unterhalb einer Cyclohexenvorbelegung von 1,5 L dehydriert das Olefin unmittelbar zu Benzol, welches bei weiterem Heizen der Oberfläche vollständig zerfällt. Für höhere Dosen erfolgt die Reaktion über intermediäres Cyclohexenyl. Gleichzeitig setzt die Desorption molekularen Benzols ein. Auf den beiden Oberflächenlegierungen bleibt die Dehydrierung des Adsorbates hingegen wiederum aus, wofür das Fehlen eines stark gebundenen Reaktionsendzustandes eine hinreichende Erklärung bietet. Unabhängig davon erscheint auch hier aus sterischen Gründen die Existenz eines für die Dehydrierung notwendigen Übergangszustandes als unwahrscheinlich.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1806}
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Bei 100 K adsorbiert Cyclopenten auf Pt(111) und PtxSn/Pt(111) intakt unter Ausbildung einer di-σ-Bindung. Die Adsorbat-Substrat-Wechselwirkung nimmt - wie die Verringerung der Desorptionsenergie von 80 kJ/mol auf Pt(111) zu 72 kJ/mol auf Pt33n/Pt(111) bzw. 61 kJ/mol auf Pt2Sn/Pt(111), sowie die Verschiebung der Adsorbat-Substrat-Schwingung zu niedrigeren Energien und die Destabilisierung des HOMOs belegen - mit zunehmendem Sn-Anteil ab. Ursächlich hierfür ist die Verschiebung des d-Band-Schwerpunktes zu höheren Bindungsenergien und die damit einhergehende geringer ausfallende Wechselwirkung besetzter d-Band-Zustände mit unbesetzten Adsorbat-Zuständen. Die Analogie zum Adsorptionsverhalten von Ethen auf PtxSn/Pt(111) legt die Vermutung nahe, daß Cyclopenten wie Ethen auf Brückenplätzen adsorbiert, wobei die der Oberfläche zugewandte CH-Bindung des ß-Kohlenstoffatoms auf Pt(111) und Pt3Sn/Pt(111) mit einem benachbarten Pt-Atom wechselwirkt, was sich in den HREELS-Spektren durch eine zu niedrigeren Energien verschobene CH-Streckschwingung („Soft-Mode“) äußert. Auf der Pt2Sn/Pt(111)-Oberfläche, wo das ß-Kohlenstoffatom über einem Sn-Atom zu liegen kommt, bleibt diese Wechselwirkung aus.
Oberhalb von 250 K kommt es auf Pt(111) zur Dehydrierung des adsorbierten Cyclopentens zu intermediärem Cyclopentadienyl, welches oberhalb von 450 K seinerseits vollständig zu Graphit zerfällt. Auf den Legierungen ist die Dehydrierung hingegen vollständig unterdrückt. Als mögliche Ursachen kommen eine starke Destabilisierung der Cyclopentadienyl-Substrat-Bindung, wie man sie z.B. auch für Benzol auf PtxSn/Pt(111) vorfindet, sowie das Fehlen eines Übergangszustandes in Betracht: Die Abstraktion der α-Wasserstoffatome ist auf den Legierungsoberflächen durch die eindotierten Sn-Atome sterisch blockiert.
Anders als im Falle der Adsorption von Cyclopenten finden sich bei der Cyclohexenadsorption auf Pt(111) zwei Oberflächenspezies, die in den vorliegenden Untersuchungen als cis-Wannenkonformation mit einer Desorptionsenergie von 75 kJ/mol und trans-Sesselkonformation mit einer Desorptionsenergie von 63 kJ/mol identifiziert werden konnten. Beide Spezies sind di-σ-gebunden. Auf der Pt3Sn/Pt(111)-Oberfläche findet sich lediglich eine cis-Wannenkonformation. Die Pt2Sn/Pt(111)-Oberfläche läßt nur π-gebundenes Cyclohexen zu. Insgesamt legen auch hier die TD-Experimente eine zunehmende Verringerung der Adsorbat-Substrat-Wechselwirkung mit zunehmendem Sn-Gehalt nahe. So beläuft sich die Desorptionsenergie auf Pt3Sn/Pt(111) zu 65 kJ/mol und auf Pt2Sn/Pt(111) zu 55 kJ/mol. Als Adsorptionsplatz ist für die trans-Sesselisomere wiederum ein Brückenplatz am wahrscheinlichsten. Eine direkte Wechselwirkung des Alkylringes mit der Oberfläche ist nicht nachweisbar.
Unterhalb einer Cyclohexenvorbelegung von 1,5 L dehydriert das Olefin unmittelbar zu Benzol, welches bei weiterem Heizen der Oberfläche vollständig zerfällt. Für höhere Dosen erfolgt die Reaktion über intermediäres Cyclohexenyl. Gleichzeitig setzt die Desorption molekularen Benzols ein. Auf den beiden Oberflächenlegierungen bleibt die Dehydrierung des Adsorbates hingegen wiederum aus, wofür das Fehlen eines stark gebundenen Reaktionsendzustandes eine hinreichende Erklärung bietet. Unabhängig davon erscheint auch hier aus sterischen Gründen die Existenz eines für die Dehydrierung notwendigen Übergangszustandes als unwahrscheinlich.},
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