Wagner, Petra Susanne: Vorhersage und Wahrnehmung deutscher Betonungsmuster. - Bonn, 2002. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-00548
@phdthesis{handle:20.500.11811/1851,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-00548,
author = {{Petra Susanne Wagner}},
title = {Vorhersage und Wahrnehmung deutscher Betonungsmuster},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2002,
note = {Motivation für die Arbeit war die Beobachtung, daß sich phonologische Theorien zur Vorhersage von Betonungsmustern meist auf zweifelhafte, introspektiv gewonnene Daten verlassen und lediglich anhand kleiner Sprachfragmente überprüft werden. Um diesem Defizit phonologischer Modell- und Theoriebildungen entgegenzutreten, wurde eine Evaluationsmethode entwickelt und angewendet, die eine formale Darstellung und Implementierbarkeit/Implementierung berücksichtigt und die automatischen Vorhersagen anhand größerer, objektiv etikettierter Datensätze überprüft.
Die zentralen Erkenntnisse der Arbeit sind die folgenden:
- Syntaktische Phrasierung spielt nur eine geringe Rolle für die Betonungszuweisung auf Äußerungsebene.
- Mit Hilfe der Wortklasseninformation, die über eine einfache Differenzierung in Inhalts- und Funktionswörter hinausgeht, läßt sich die Prominenz auf Äußerungsebene gut vorhersagen.
- Die Auftretenshäufigkeit eines Wortes in der deutschen Sprache steht in keinem direkten Zusammenhang zu seiner Betonungsstärke.
- Deakzentuierung spielt auf der Äußerungsebene, aber auch bei wortintern provozierten Akzentzusammenstößen nur eine marginale Rolle im Deutschen.
- Lange Folgen unbetonter Silben, die insbesondere bei langen Wörtern auftauchen, werden im Deutschen vermieden.
- Das Silbengewicht spielt im Deutschen eine herausragende Rolle bei der Plazierung der Wortbetonung: Sofern die letzte Silbe signifikant schwerer ist als die vorletzte, fällt die Wortbetonung an den rechten Wortrand. Die Silbengewichtshierarchie muß allerdings erweitert werden, um alle Wortbetonungsphänomene erklären zu können.
- Ist die finale Silbe leicht, so fällt die Betonung i.d.R. auf die dem rechten Wortrand am nächsten stehende betonbare Silbe.
- Bei der Betonung von Eigennamen im Deutschen ist der Einfluß des Silbengewichts wesentlich weniger stark als bei der Betonung von Nicht-Eigennamen. Daher mußte hierfür ein separates Regelwerk entwickelt werden.
Alle Erkenntnisse wurden formal notiert, so daß ihrer Integration in Grammatikformalismen sowie sprachtechnologischen Anwendungen nichts im Wege steht. Abschließend wurde gezeigt, daß die aus den Evaluationen gewonnenen Erkenntnisse sich auch in den nicht-generativ geprägten Formalismus der Optimalitätstheorie einbinden lassen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1851}
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