Mika, Claudia: Einfluss ernährungstherapeutischer Massnahmen auf den Knochenstoffwechsel von anorektischen Jugendlichen. - Bonn, 2003. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-02618
@phdthesis{handle:20.500.11811/1868,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-02618,
author = {{Claudia Mika}},
title = {Einfluss ernährungstherapeutischer Massnahmen auf den Knochenstoffwechsel von anorektischen Jugendlichen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2003,
note = {Anorexia Nervosa (AN) ist eine chronische Essstörung, die hauptsächlich bei weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen auftritt. Eine der gravierendsten Komplikationen im Langzeitverlauf ist eine Abnahme der Knochendichte, durch die es bereits in jungen Jahren zu Spontanfrakturen kommen kann. Bisher gibt es keine effektiven Behandlungsmöglichkeiten, um diesem Knochenmasse- und -dichteverlust bei Magersucht entgegenzuwirken.
Das Ziel der vorliegenden Studie war es, zu überprüfen, ob eine Ernährungstherapie, die zu einer Gewichtszunahme führt, die Knochenstoffwechselaktivität von magersüchtigen Patientinnen im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe verbessern kann. Dazu untersuchten wir 19 Patientinnen mit AN (Alter 14,1 ± 1,4 Jahre, BMI 14,2 ± 1,4 kg/m2) sowie 19 gesunde Jugendliche gleichen Alters über den Zeitraum von einem Jahr.
Innerhalb des Studienjahres wurden Blutabnahmen zu Beginn sowie zu acht weiteren definierten Zeitpunkten durchgeführt. Die Aktivität der Knochenformation wurde durch die Parameter knochenspezifische alkalische Phosphatase (bAP), C-terminales Prokollagen Propeptid (PICP) und Insulin-like Growth Factor (IGF-I) bestimmt. Die Knochenresorption wurde durch das C-terminale Telopeptid (CTX) nachgewiesen. Zusätzlich wurde das Blut auf Leptin, 17ß-Östradiol, Cortisol, DHEAS, PTH, 25-OH Vitamin D, Calcium, Phosphor und Kreatinin analysiert. Die Nährstoffaufnahme wurde anhand von Ernährungsprotokollen, die Körperzusammensetzung mit Hilfe der Bioelektrischen Impedanzanalyse bestimmt.
Im Vergleich der beiden Gruppen zeigten sich zu Beginn der Studie Unterschiede in den Knochenformationsmarkern PICP (p < 0,001), bAP (p = 0,0004) und IGF-I (p < 0,0001). Zusätzlich waren in der Patientinnengruppe der BMI (p < 0,0001), Leptin (p < 0,0001) und 17ß-Östradiol (p = 0,0007) vermindert. Für die Magermasse wurden ebenfalls reduzierte Werte bei den Magersüchtigen festgestellt (p = 0,02). Nach einer 15-wöchigen Ernährungstherapie erhöhten sich die Konzentrationen der Knochenformationsmarker der Patientinnen und glichen sich an die der Kontrollgruppe an. Zum Ende der Studie sanken die Werte von IGF-I und Leptin erneut ab (p < 0,001). Im Vergleich zur Kontrolle blieben die Fett- sowie die Körperzellmasse über den gesamten Studienzeitraum vermindert (p < 0,001).
Folgende Schlussfolgerungen leiten sich aus diesen Ergebnissen ab:
  • Fasten führt bei jungen, anorektischen Patientinnen zu einer verminderten Knochenformationsaktivität.
  • Eine Ernährungstherapie, die eine Gewichtszunahme zur Folge hat, kann die Knochenformation verbessern, während die Knochenresorption auf einem hohen, dem Alter entsprechenden Niveau bleibt.
  • Patientinnen, die nach einer Ernährungstherapie rückfällig werden, reagieren tendenziell mit einer erneut verschlechterten Knochenformationsaktivität.
Eine Ernährungstherapie kann als eine Erfolg versprechende Gegenmaßnahme des magersuchtsbedingten Knochenverlustes agieren. In Hinblick auf die zahlreichen Nebenwirkungen einer Hormon-Ersatztherapie, sollte eine Ernährungstherapie ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung der Magersucht darstellen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/1868}
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