Plum, Jacqueline: Französische Kulturpolitik in Deutschland 1945-1955 : Das Beispiel der Jugendbewegungen und privaten Organisationen. - Bonn, 2005. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-05218
@phdthesis{handle:20.500.11811/2236,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5-05218,
author = {{Jacqueline Plum}},
title = {Französische Kulturpolitik in Deutschland 1945-1955 : Das Beispiel der Jugendbewegungen und privaten Organisationen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2005,
note = {Die Dissertation analysiert französische Jugend- und Erziehungspolitik im Zeitraum von 1945 bis 1955 am Beispiel der Jugendbewegungen und privaten Organisationen. Dabei wird die Frage gestellt, welche Ziele und Absichten Frankreich mit dieser Politik verfolgte und welchen Platz die Franzosen einer Umerziehung der deutschen Jugend innerhalb ihrer Deutschland- und Besatzungspolitik einräumten. In diesem Zusammenhang wird aufgezeigt, wie es möglich war, daß das "Jahrhundert der Erbfeindschaft" von dem man 1945 auch sprach, 1963, also nach weniger als zwanzig Jahren, in die Gründung des Deutsch-Französischen Jugendwerkes münden konnte. Hierbei wird untersucht, welchen Anteil die besatzungspolitischen Akteure an dieser Entwicklung hatten.
Für die Untersuchung wurden vor allem der umfangreiche Quellenfundus des "Archives Françaises de l’Occupation en Allemagne et en Autriche" in Colmar sowie wichtige Materialien des "Archives du Ministère des Affaires Etrangères" in Paris ausgewertet. Von deutscher Seite wurden vor allem die Akten des Politischen Archivs des Auswärtigen Amts in Bonn bzw. jetzt Berlin sowie des Bundesarchivs in Koblenz ausgewertet. Ferner berücksichtigt die Studie Zeitzeugenberichte und publiziertes Quellenmaterial.
Französische Jugend- und Umerziehungspolitik außerhalb der Schule fand ihren Ausdruck in einer aktiven Politik gegenüber deutschen Jugendbewegungen, in der Anregung und Betreuung der Volkshochschulen sowie in der Initiierung internationaler Begegnungen. Die internationalen Begegnungen, mit denen Frankreich rückblickend den größten Beitrag zu einer Demokratisierung der deutschen Jugend geleistet hat, bildeten einen Schwerpunkt der Politik. Neben der Absicht, die deutschen Jugendlichen zu demokratisieren, konnte mit dem Begegnungscharakter der Treffen gleichzeitig der Grundstein für eine Annäherung zwischen deutschen und französischen Jugendlichen gelegt werden. Hauptinitiator von offizieller französischer Seite war Jean Charles Moreau. Er unternahm bereits Anfang der fünfziger Jahre einige Anstrengungen, um den internationalen Jugendaustausch in Deutschland zu implementieren. Einen wichtigen Pfeiler seiner Politik bildeten die privaten Austauschorganisationen in Deutschland und Frankreich, ohne die die zahlreichen Austauschtreffen nicht hätten realisiert werden können.
Für die allgemeine Deutschlandpolitik des Quai d'Orsay fiel die französische Jugendpolitik kaum ins Gewicht. Erst mit den wachsenden Spannungen zwischen Ost und West, die eine stärkere Einbindung der deutschen Jugend in den Westen als Gegengewicht zu ostdeutschen Vereinnahmungsversuchen notwendig erscheinen ließen, erhielt sie stärkere Aufmerksamkeit. Mit der frühen Initiierung internationaler Begegnungen leistete Frankreich einen Beitrag zur Umerziehung und gab gleichzeitig entscheidende Anstöße zur Wiederannäherung der beiden Völker. Es ebnete damit den Weg für die spätere Gründung des Deutsch-Französischen Jugendwerkes.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2236}
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