Behle, Cornelia: Ländliche Trinkwasserversorgung in Benin unter besonderer Berücksichtigung der nationalen Versorgungsstrategie "Alimentation en eau potable et assainissement en milieu rural". - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-05988
@phdthesis{handle:20.500.11811/2353,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-05988,
author = {{Cornelia Behle}},
title = {Ländliche Trinkwasserversorgung in Benin unter besonderer Berücksichtigung der nationalen Versorgungsstrategie "Alimentation en eau potable et assainissement en milieu rural"},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
note = {Die Versorgung mit Trinkwasser spielt eine zentrale Rolle für die Entwicklung und Armutsbekämpfung der Entwicklungsländer. Nach Angaben der UNESCO waren im Jahr 2003 mehr als eine Milliarde Menschen ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser (UNESCO-WWAP 2003). Afrika weist besonders niedrige Versorgungsraten auf und hier vor allem der ländliche Raum. Zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung im ländlichen Raum wurde in Benin im Jahr 1992 eine neue nationale Strategie zur Trinkwasserversorgung (AEPA) vom Ministerrat der Republik verabschiedet. Sie richtet sich nach einem nachfrageorientierten Prinzip, welches dem neuen Entwicklungskonzept der internationalen Gebergemeinschaft entspricht. Die neue Strategie sieht vor, Wasserversorgungseinrichtungen erst nach vorhergehender Beantragung und Zahlung eines Eigenanteils durch die ländlichen Gemeinden zu installieren. Zudem müssen die Nutzergemeinden die Verantwortung für Reparatur und Wartung der Anlagen über-nehmen. Diese Vorgaben der AEPA-Strategie dienen dem Zweck, das Eigentumsgefühl und damit das Verantwortungsbewusstsein der Nutzer für ihre Wasserversorgungseinrichtungen zu stärken und so die dauerhafte Betriebsbereitschaft der Anlagen sicher zu stellen.
Vor diesem Hintergrund ist das Ziel der vorliegenden Arbeit, die derzeitige Situation der ländlichen Trinkwasserversorgung und die Umsetzungserfolge der neuen nationalen Strategie zu analysieren. Die Untersuchungen wurden mittels Methoden der empirischen Sozialforschung durchgeführt, die schriftliche Expertenbefragungen der Mitarbeiter der staatlichen Wasserbehörden, sowie mündliche Gruppenbefragungen mit Frauen aus 34 Dorfgemeinden und Einzelinterviews mit Frauen zweier ausgewählter Vergleichsdörfer im Untersuchungsgebiet umfassen.
Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Die Versorgungssituation der ländlichen Bevölkerung Benins stellt sich auch mehr als zehn Jahre nach Einführung der neuen Versorgungsstrategie als problematisch dar. Dies äußert sich in hohen Ausfallraten an funktionsfähigen Wasserversorgungseinrich-tungen, einem dementsprechend niedrigen Versorgungsgrad und einem hohen Zeit-bedarf für die Trinkwasserbeschaffung im ländlichen Raum Benins.
- Die Prinzipien der neuen nationalen Versorgungsstrategie konnten nicht in vollem Umfang erfüllt werden. Die finanzielle Eigenbeteiligung stellt viele ländliche Gemeinden vor unüberwindbare Schwierigkeiten bei der Beantragung von Wasserversorgungseinrichtungen. Zudem bereitet die Reparatur und Wartung der Einrichtungen den betrof-fenen Gemeinden Probleme.
Daraus lässt sich ableiten, dass die Trinkwasserversorgung Benins weiterhin intensiver Anstrengungen seitens der staatlichen Behörden bedarf, um die Anzahl an sicheren Versorgungseinrichtungen zu erhöhen und damit einen Beitrag zur Erreichung des Millenniums-Entwicklungsziels zu leisten, den Anteil der Menschen ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser bis zum Jahr 2015 zu halbieren. Hierfür ist es notwendig, die bestehende Entwicklungszusammenarbeit mit Benin sowohl finanziell als auch personell zu erweitern und dauerhaft zu fördern. Zur Überprüfung des Versorgungsbedarfs und der Entwicklungserfolge müssen verbesserte Erhebungs- und Berechnungsmethoden eingesetzt werden. In Bezug auf die Umset-zung der Prinzipien der neuen Versorgungsstrategie sollten verstärkt Frauen, als Hauptnutzer der ländlichen Wasserversorgungseinrichtungen, über die Möglichkeiten der Beantragung von Versorgungseinrichtungen informiert werden. Zudem sind Kontroll- und Unterstützungsmaß-nahmen für die dörflichen Instanzen der Instandhaltung und Wartung der Anlagen dringend zu empfehlen, da nur über ein verantwortungsbewusstes Management der Versorgungseinrichtungen eine dauerhafte Betriebsbereitschaft erreicht und somit die Trinkwasserversorgung gesichert werden kann.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2353}
}

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