Cramer, Benedikt: Überprüfung von Bewertungsmodellen zur Identifikation und Prognose von Schadverdichtungen auf Ackerböden in Nordrhein-Westfalen. - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-07829
@phdthesis{handle:20.500.11811/2369,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-07829,
author = {{Benedikt Cramer}},
title = {Überprüfung von Bewertungsmodellen zur Identifikation und Prognose von Schadverdichtungen auf Ackerböden in Nordrhein-Westfalen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
volume = 44,
note = {Zur Vermeidung schädlicher Bodenveränderungen stehen Prognosekonzepte („Schadverdichtungsgefährdungsklassen“, „Vorbelastung“, „Druckbelastungsquozient“) zur Verfügung, die auf eine bodengefügeschonende Landbewirtschaftung abzielen. Das „Indikatorenmodell“ soll die eindeutige Identifikation einer Bodenschadverdichtung im Sinne des Vollzuges nach §8 Bundesbodenschutzgesetz ermöglichen.
Aufgrund der kontroversen Diskussion zur Bodenschadverdichtung wurde in einem For-schungsvorhaben der Gefügezustand von Ackerböden in NRW quantifiziert. Die Veri-fizierung der Modelle zur Vorsorge und Identifikation schädlicher Bodenveränderungen sowie die Entwicklung eines Bewertungsmaßstabes zur Beurteilung landwirtschaftlicher Maschineneinsätze war ein weiteres Ziel der vorliegenden Arbeit.
In einem Zeitraum von 3 Jahren wurden bodenphysikalische, -mechanische und -chemische Untersuchungen auf insgesamt 46 landwirtschaftlichen Nutzflächen unter verschiedenen Standort- und Nutzungsbedingungen durchgeführt. Beprobt wurden die Krume (ca. 15 cm), die Krumenbasis (ca. 35 cm) und der Unterboden (ca. 50 cm).
Die Ergebnisse zeigen, dass die Unterböden der untersuchten Flächen derzeit ihre Funktion der Wasser- und Luftführung erfüllen. Im Krumenbasis- und nicht gelockerten Krumenbereich sind die Böden jedoch stärker verdichtet. Die Feldgefügeansprachen und die geringen Luftkapazitätswerte deuten hier auf schädliche Bodengefügeveränderungen hin.
Die Anwendung des Indikatorenmodells ermöglicht grundsätzlich die Identifikation einer Schadverdichtung. Problematisch scheinen die Festsetzung der Schadschwelle auf 5 Vol.-% Luftkapazität für Sandböden und die Schwankungsbreiten der gesättigten Wasserleitfähigkeit zu sein.
Das Konzept „Schadverdichtungsgefährdungsklassen“ eignet sich nicht zur Vorbeugung vor Schadverdichtungen, da der Parameter Lagerungsdichte nicht die Funktionsfähigkeit der Böden beschreibt. Zusammenhänge der Lagerungsdichte zur Luftkapazität wurden allenfalls für Böden gleicher Entstehung festgestellt. Außerdem wurden in diesem Modell Drucksetzungsversuche an gestörten Proben ohne Berücksichtigung der Aggregierung durchgeführt.
Das Konzept „Vorbelastung“ beschreibt die Druckstabilität der Böden und lässt einen wirkungsvollen Beitrag zum Schutz des Bodengefüges erwarten. Bei einer Überschreitung dieser muss langfristig mit einer Degradierung und Funktionseinschränkung der Böden gerechnet werden. Die Vorhersage der Vorbelastung mittels multipler Regression ist nicht möglich.
Das Konzept „Druckbelastungsquozient“ eignet sich aufgrund der Festsetzung der Luftkapazitätsgrenze auf 5 Vol.-% nicht. Man bewegt sich mit 5 Vol.-% im absoluten Grenzbereich einer schädlichen Bodenveränderung, was im Widerspruch zu dem generellen Ziel eines Gefahrenabwehrkonzepts steht.
Durch die Gegenüberstellung der Druckbelastbarkeit mit der mechanischen Belastung können landwirtschaftliche Arbeitsverfahren hinsichtlich ihrer Bodenbeanspruchung bewertet werden. Die berechneten Bodendruckspannungen zeigen, dass insbesondere der Einsatz schwerer Erntemaschinen ein Gefährdungspotenzial für die Bodenbereiche unterhalb des Lockerungshorizontes darstellt. Je nach Bereifung ist bei Radlasten oberhalb von 6-10 t bei weichen Schluffböden aus Löss mit einer schleichenden Unterbodenverformung zu rechnen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2369}
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