Tsalik, Julia Borisovna: Die neurogene Entzündung bei rheumatischen Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung von Substanz P. - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-07118
@phdthesis{handle:20.500.11811/2409,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-07118,
author = {{Julia Borisovna Tsalik}},
title = {Die neurogene Entzündung bei rheumatischen Erkrankungen unter besonderer Berücksichtigung von Substanz P},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
note = {In dieser Arbeit wurde der Einfluss von Substanz P auf die neurogene Entzündung bei sowohl systementzündlichen als auch bei degenerativen rheumatischen Erkrankungen als Metaanalyse dargestellt. Nach Durchsicht von rund 600 Publikationen wurden schließlich 387 Veröffentlichungen als Volltext ausgewertet. Nach dieser umfangreichen Recherche findet sich keine aktuelle systematische Analyse zu diesem Thema. Die letzte Zusammenfassung über die Rolle von Substanz P bei rheumatischen Erkrankungen erschien nach unserer Einsicht 1994 von den französischen Autoren Menkès und Renoux. In dieser Metaanalyse wurden primär die Vorgänge am Gelenk und an anderen Endorganen untersucht. Die Interpretation der Ergebnisse nimmt Bezug auf die Möglichkeiten und Grenzen eventueller therapeutischer Interventionen.
Eine Schlüsselrolle im komplexen Pathomechanismus der rheumatischen Erkrankungen spielen pro- und antiinflammatorische Zytokine des Immunsystems. Zugleich hat das Nervensystem einen wesentlichen Einfluss auf autoimmune Vorgänge, so dass auch von Neuropeptiden und Transmittern eine immunmodulatorische Rolle erwartet werden kann. Substanz P ist ein aus elf Aminosäuren bestehendes Undeka-Peptid. Es wird im Spinalganglion synthetisiert und unter physiologischen Bedingungen als Transmitter in das Hinterhorn transportiert. Unter pathologischen Bedingungen wird Substanz P nach antidromem Transport am distalen Neuron mit einer erheblichen proinflammatorischen Wirkung sezerniert.
Umfangreiche Daten fanden sich zu den Krankheitsbildern Rheumatoide Arthritis, Arthrose und Fibromyalgie. Untersuchungen zum Thema Kollagenosen und Vaskulitiden waren sehr begrenzt und beruhten im Wesentlichen auf tierexperimentellen Untersuchungen. In dieser Metaanalyse zeigte sich, dass eine deutliche Überexpression von Substanz P bei vielen rheumatischen Erkrankungen zu finden ist, obwohl auch widersprüchliche Ergebnisse vorlagen. Diese Eigenschaften ließen die Frage aufkommen, ob hieraus eventuell therapeutische Strategien abgeleitet werden können. Während eine selektive Rezeptorblockade für Substanz P (z. B. NK1-Antagonismus) keine Effekte zeigte, war die Depletion des Substanz P-Speichers durch Capsaicin erfolgreicher und fand bereits klinische Anwendung. Auch die Blockade der serotonininduzierten Entzündung bietet einen interessanten therapeutischen Ansatz und wird ebenfalls in klinischen Studien untersucht. Serotonin stimuliert die Freisetzung von Substanz P und anderen Transmittern aus dem Neuron. Durch eine selektive Blockade von Serotoninrezeptoren kann die Transmitterfreisetzung unterbunden und damit die Entstehung von Schmerz und Entzündung verhindert werden. Möglicherweise führt der Erfolg einer zukünftigen Therapie gegen Schmerz- und Entzündung nicht direkt über eine Blockierung von Substanz P, sondern indirekt über den Antagonismus von Serotoninrezeptoren mit anschließender Hemmung einer Reihe der Neuropeptide.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2409}
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