Wilkesmann, Anja: Humane-Metapneumovirus- und Respiratory-Syncytial-Virus-Infektionen : Ein Vergleich des klinischen Verlaufes bei hospitalisierten Kindern. - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-07498
@phdthesis{handle:20.500.11811/2415,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-07498,
author = {{Anja Wilkesmann}},
title = {Humane-Metapneumovirus- und Respiratory-Syncytial-Virus-Infektionen : Ein Vergleich des klinischen Verlaufes bei hospitalisierten Kindern},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
note = {Hintergrund: Das Humane Metapneumovirus (hMPV) ist ein weltweit verbreiteter Erreger viraler Atemwegsinfektionen im Kindesalter. Es ist Gegenstand der aktuellen Diskussion, ob hMPV-Infektionen einen milderen klinischen Verlauf nehmen als Respiratory Syncytial Virus (RSV)-Infektionen.
Methoden: Es wurden 632 Rachenspülwasser-Proben (RSW) pädiatrischer Patienten aus zwei aufeinander folgenden Saisons mittels hMPV-PCR untersucht. Retrospektiv wurden Risikofaktoren sowie klinische und laborchemische Parameter analysiert. Durch eine matched-pair-Analyse wurden die hMPV-positiven Patienten mit hMPV-negativen, RSV-positiven Patienten verglichen.
Ergebnisse: In 114 (18%) aller RSW wurde hMPV nachgewiesen. Insgesamt wurden in der vorliegenden Studie 88 hMPV-positive Patienten mit kompletten Datensätzen berücksichtigt. Mehr als die Hälfte dieser Patienten war bei Diagnose älter als 12 Monate, mehr als ein Drittel älter als 2 Jahre. 45,5% wiesen mindestens einen Risikofaktor für einen schweren Verlauf auf: 27,3% waren Frühgeborene, 6,8% litten an einer chronischen Lungenerkrankung des Frühgeborenen (CLD), 6,8% hatten ein hämodynamisch relevantes Vitium, bei 4,5% bestand ein Asthma bronchiale. Die häufigsten Diagnosen waren Bronchitis (47,9%), Infekt der oberen Luftwege (20,8%) und Pneumonie (16,7%). In der Untergruppe der Frühgeborenen (n=24) zeigten 29,2% Apnoen. Im Mittel zeigten die hMPV-positiven Patienten bei Aufnahme eine leichte Leukozytose (Mittelwert [MW] 11.371/µl), eine diskrete Linksverschiebung (MW 11,7%) sowie einen Anstieg der CRP-Werte (MW 23,9mg/l). Laborchemische Verdachtskriterien für eine bakterielle Superinfektion (Leukozyten >15.000/µl; Stabkernige >15%, CRP > 20mg/l) lagen bei keinem der Patienten vor. 58,6% der durchgeführten Röntgen-Thorax-Aufnahmen zeigten einen pathologischen Befund. 39 (44,3%) der hMPV-positiven Patienten waren ohne Effekt auf den Krankheitsschweregrad mit einem weiteren Erreger viraler Atemwegsinfektionen koinfiziert (29,5% mit RSV). In der matched-pair-Analyse war ein höherer Anteil an hMPV-positiven Patienten bei Aufnahme hypoxämisch (33% vs. 21%), und mehr Patienten der hMPV-Gruppe mussten intensivmedizinisch behandelt werden (20,8% vs. 10,4%). HMPV-positive Patienten zeigten häufiger lobäre Infiltrate in der Röntgen-Thorax-Aufnahme. In 60% aller hMPV-Infektionen verordneten die behandelnden Ärzte eine antimikrobielle Chemotherapie.
Schlussfolgerungen: hMPV-Infektionen bei hospitalisierten Kindern verlaufen keinesfalls milder als RSV-Infektionen und verdienen daher besondere Aufmerksamkeit.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2415}
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