Junkersfeld, Jörg: Photoproduktion von π0ω am Proton bei Energien bis zu 3 GeV : Messungen mit dem Crystal-Barrel-Detektor an ELSA. - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-06961
@phdthesis{handle:20.500.11811/2585,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-06961,
author = {{Jörg Junkersfeld}},
title = {Photoproduktion von π0ω am Proton bei Energien bis zu 3 GeV : Messungen mit dem Crystal-Barrel-Detektor an ELSA},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
note = {Die CB-ELSA Kollaboration hat in 2001 Daten zur Photoproduktion von Mesonen an einem Wasserstofftarget genommen. Die Elektronenbeschleunigeranlage ELSA wurde auf eine Energie von 3.2 GeV eingestellt und mittels eines Radiators wurde Bremsstrahlung erzeugt. Die abgelenkten Elektronen wurden mit einem Tagging-System nachgewiesen, das Photonenergien von 727 bis 2970 MeV abdeckte. Zum experimentellen Aufbau gehörte der Crystal Barrel Detektor, ein Kalorimeter bestehend aus 1380 CsI(Tl) Kristallen, das 98 % des Raumwinkels abdeckt. Der Detektor ist mit seiner hohen Granularität und guten Energieauflösung hervorragend zur Untersuchung von Multi-Photon-Endzuständen geeignet.
In den aufgenommenen Daten wurden 2000 Ereignisse des Typs γp→pπ0ω identifiziert. Das Proton wurde durch die Kombination von Ansprechern im inneren Szintillationsfaserdetektor mit Ansprechern im Crystal Barrel Kalorimeter bestimmt. Ereignisse mit fünf Photonen im Endzustand wurden selektiert und einer kinematischen Anpassung unterzogen, um sicherzustellen, dass sie mit der Hypothese pπ0π0γ verträglich waren. Die ω-Mesonen wurden über die invariante Masse des π0γ-Systems identifiziert.
Im pπ0π0γ-Zwischenzustand wurde ein hoher Untergrundanteil in der Massenregion des ω-Mesons gefunden. Es wurde festgestellt, dass dieser dominant von der Reaktion γp→p 3 π0 stammte. Um den erwarteten mit dem beobachteten Untergrund in den π0γ-Spektren vergleichen zu können, wurde der Wirkungsquerschnitt von γp→p 3 π0 abgeschätzt. Der verbleibende Untergrundanteil konnte auf einen kombinatorischen Ursprung zurückgeführt werden. Mit diesen beiden Beiträgen gelang eine gute Beschreibung des Untergrundes in der ω-Massenregion.
Die differentiellen Wirkungsquerschnitte der Reaktion γp→pπ0ω wurden erstmals bestimmt. Der differentielle Wirkungsquerschnitt dσ/dΩ (cos θω) weist einen starken Anstieg in Vorwärtsrichtung und einen nahezu konstanten Sockel auf. Der differentielle Wirkungsquerschnitt dσ/dt (|t-tmin|), wobei t das Quadrat des Viererimpulsübertrags auf das ω-Meson ist, zeigt einen exponentiellen Abfall, wie er für eine diffraktive Mesonproduktion charakteristisch ist. Die zugehörige Steigung ist nahezu konstant in den abgedeckten Energiebereichen.
Auch die differentiellen Wirkungsquerschnitte dσ/dΩ und dσ/dt des Pions wurden bestimmt. Sie weisen keine signifikanten Strukturen auf und belegen, dass die Pionproduktion im t-Kanal nicht oder nur schwach zum Wirkungsquerschnitt von γp→pπ0ω beiträgt.
Zum ersten Mal wurde der totale Wirkungsquerschnitt dieser Reaktion bestimmt. Dies geschah durch eine Extrapolation und Summation der differentiellen Wirkungsquerschnitte. Die Streuung der Werte, die aus den einzelnen differentiellen Wirkungsquerschnitten bestimmt wurden, diente zur Abschätzung des systematischen Unsicherheit. Der totale Wirkungsquerschnitt von γp→pπ0ω weist einen langsamen Anstieg von der Schwelle bis 2400 MeV auf. Zwischen 2500 und 3000 MeV liegt die Variation der Daten in der Größenordnung der Fehler. Der Wirkungsquerschnitt hat ein Maximum von 6.57 ± 0.57stat ± 0.35syst μb bei 2450 MeV.
Zur Bestimmung von resonanten Beiträgen wurden die invarianten Massen untersucht. Die differentiellen Wirkungsquerschnitte dσ/dm des pπ0 Systems weisen einen starken Δ-Beitrag auf. Dieser beeinflusst auch die differentiellen Wirkungsquerschnitte dσ/dm des pω und π0ω Systems, die hauptsächlich kinematische Reflexionen auf Grund des Δ im pπ0-System zeigen.
Die dσ/dm Spektren von pπ0 wurden mit einer Breit-Wigner-Funktion und Phasenraum verteilten Ereignissen angepasst. Der Wirkungsquerschnitt von γp→Δω und von γp-→π0ω ohne Δω-Beiträge wurden ermittelt. Der Vergleich mit den γp-ω-Daten von LAMP2 zeigt eine Übereinstimmung im Rahmen der großen statistischen und systematischen Unsicherheiten.
Es konnte belegt werden, dass der untersuchte Kanal viel versprechend im Hinblick auf Δ-Resonanzen, die in Δω zerfallen, ist. Für einige fehlende oder nur schwach etablierte Zustände wurde vorhergesagt, dass sie eine Kopplung an die untersuchte Reaktion aufweisen. Für eine eindeutige Bestimmung der resonanten und nicht-resonanten Anteile an den γp→pπ0ω und γp→Δω Wirkungsquerschnitten wird eine größere Zahl von Ereignissen benötigt. Dies kann mit den Daten hoher Statistik, die in 2002 und 2003 mit dem CBELSA/TAPS-Experiment genommen wurden, angegangen werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2585}
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