Montag, Jurith: In vitro Versuche zu den Wirkungen von Kupferverbindungen, Calciumhydroxid, Kaliumcarbonat und dem Alkylpolyglycosid Glucopon 215 CSUP auf Konidien und frühe Entwicklungsstadien von Venturia inaequalis. - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-07215
@phdthesis{handle:20.500.11811/2597,
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author = {{Jurith Montag}},
title = {In vitro Versuche zu den Wirkungen von Kupferverbindungen, Calciumhydroxid, Kaliumcarbonat und dem Alkylpolyglycosid Glucopon 215 CSUP auf Konidien und frühe Entwicklungsstadien von Venturia inaequalis},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
note = {In der vorliegenden Arbeit wurden die Wirkungen verschiedener Kupferverbindungen sowie von Calciumhydroxid, Kaliumcarbonat und dem Alkylpolyglycosid Glucopon 215 CSUP auf Konidien und frühe Entwicklungsstadien des Apfelschorferregers Venturia inaequalis untersucht. Mit Hilfe eines in vitro Testsystems auf der Basis isolierter Kutikularmembranen (CM), Vitalfarbstoffen sowie begleitenden Untersuchungen, konnten wichtige Erkenntnisse über die Wirkungsmechanismen sowie die postinfektionellen Wirkungseigenschaften der Substanzen gewonnen werden. Diese Erkenntnisse ermöglichen die Entwicklung und Verbesserung von Bekämpfungsstrategien im ökologischen Obstbau.
Mit Hilfe eines Tetrazoliumsalzes wurde festgestellt, dass die Atmungskette der Mitochondrien durch Kupferverbindungen zum erliegen kommt. Unterschiede konnten in der Wirkung leichtlöslicher sowie schwer- und unlöslicher Kupferverbindungen festgestellt werden. Die Wirkung leichtlöslicher Kupferverbindungen (Kupfersulfat) beruht demnach auf der Konzentration der gelösten Cu2+-Ionen, die besonders toxisch auf Esterasen und die Membranintegrität wirken. Für die Wirksamkeit schwer- und unlöslicher Kupferverbindungen (Kupferhydroxid und Kupferoxid) ist der Kontakt zwischen Spore und ungelösten Kupferrückständen essentiell. Aufgrund des Kontaktes werden vermutlich toxisch wirkende Kupferkomplexe durch Sporenexsudate verfügbar gemacht. Kupferhydroxid zeigte ab einer Konzentration von 116 mg l-1 eine postinfektionelle Wirkung und konnte noch bei Behandlungen 16 Stunden nach Infektion (bei 20 °C) alle primären Stromata abtöten. Eine postinfektionelle Wirkung konnte aber nur dann erzielt werden, wenn Inokulum und Behandlungsrückstände möglichst lange mit einem Wasserfilm bedeckt waren. Da primäre Stromata, die nicht in direktem Kontakt zu den Kupferpartikeln stehen, getötet wurden, ist vermutlich auf die hohe Mobilität der Kupferkomplexe innerhalb der pilzlichen Strukturen zurückzuführen. Wasser muss vorhanden sein, damit die Spore keimen und somit die zur Bildung der Kupferkomplexe nötigen Exsudate ausscheiden kann. Calciumhydroxid zeigte als Suspension (5 g l-1) eine postinfektionelle Wirkung und konnte noch bei Behandlungen 16 Stunden nach Infektion (bei 20 °C) alle primären Stromata abtöten. Als Wirkungsmechanismus wurde der hohe pH Wert von 12,45 ermittelt. Da dieser für kurze Zeit aufrechterhalten werden muss, ist eine gesättigte Lösung ungeeignet und es sollte eine Suspension mit einer Konzentration von 2 bis 2,5 g l-1 verwendet werden.
Mit Kaliumcarbonat und GP konnten nur bei sehr hohen Konzentrationen bzw. langen Inkubationszeiten ausreichende postinfektionelle Wirkungen erzielt werden. Die Wirkung von Kaliumcarbonat ist konzentrationsabhängig und beruht vermutlich auf einem osmotischen Effekt. Gegen GP zeigten sich besonders Appressorien sehr widerstandsfähig. Die Wirkung von GP beruht vermutlich auf der Zerstörung der Cytoplasmamembran, wobei die Appressorien durch ihre polysaccharidische Schleimhülle geschützt werden. Durch Mischen von Kaliumcarbonat und GP wurde die Wirkung der beiden Substanzen verbessert.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2597}
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