Roggenbuck, Cornelia: Interventionsstudie zur Wirkung eines Trinksupplements auf antioxidativen Status und oxidative Stress- und Entzündungsmarker bei Patienten mit aktivem Morbus Crohn. - Bonn, 2007. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-10541
@phdthesis{handle:20.500.11811/2710,
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author = {{Cornelia Roggenbuck}},
title = {Interventionsstudie zur Wirkung eines Trinksupplements auf antioxidativen Status und oxidative Stress- und Entzündungsmarker bei Patienten mit aktivem Morbus Crohn},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2007,
note = {Problemstellung: Morbus Crohn (MC) Patienten weisen eine Verschiebung des pro-/ antioxidativen Gleichgewichtes in Richtung Oxidantien (oxidativer Stress) auf, welche entzündliche Prozesse begünstigt. Ziel war es zu überprüfen, ob durch Gabe eines Trinksupplements, das reich an Antioxidantien und Glutamin ist, bei MC-Patienten der antioxidative Status und die antioxidative Kapazität im Plasma erhöht, der oxidative Stress vermindert, und damit antiinflammatorische Effekte in der Darmmucosa und eine Steigerung der Lebensqualität erzielt werden können.
Methoden: 8 MC-Patienten (28±9 Jahre, CDAI 163±73) wurden zwischen 01/2005 und 03/2006 in zwei klinischen Zentren (Marienhospital Essen, Medizinische Klinik Bonn) rekrutiert. Sie erhielten 4 Wochen 2 x täglich 200 ml Intestamin® trink (Fresenius Kabi, Bad Homburg) zusätzlich zur Basismedikation. Hiermit wurden täglich 1500 mg Vitamin C, 500 mg Vitamin E, 10 mg ß-Carotin, 300 μg Selen, 20 mg Zink, 30 g Glutamin (als Dipeptid) zugeführt.
Vor und nach Intervention wurde die Konzentration der Vitamine A, C, E, sowie von ß-Carotin (HPLC), Selen und Zink (AAS) im Plasma bestimmt, sowie die antioxidative Kapazität (TEAC). Als oxidative Stressmarker wurden endogene und H2O2-induzierte DNAStrangbrüche in Leukozyten (Comet Assay) nachgewiesen. Zusätzlich wurden die Plasmaspiegel von 8-Hydroxydesoxyguanosin (OHdG), 8-Isoprostanen, Peroxiden (ELISA) sowie von Glutamin und Glutathion gemessen (HPLC). In der Mucosa wurden IL-8- und MRP-14 mRNA (RT-PCR) sowie der Glutathiongehalt (HPLC) untersucht. Die Lebensqualität wurde mit Hilfe des IBDQ Fragebogens quantifiziert.
Ergebnisse: 6 Patienten beendeten die Studie. Die Compliance betrug 90 % der Zieldosis. Nach der Einnahme des Trinkpräparates stiegen die Plasmaspiegel von Vitamin A (4,8±1,7 vs. 10,7±2,5 μM; p=0,028), Vitamin C (36,8±17,2 vs. 55,5±19,4 μM, p=0,028), Vitamin E (9,1±4,9 vs. 20,0±10,5 μM/mM Cholesterol, p=0,043), ß-Carotin (0,4±0,3 vs. 1,6±0,6 μM, p=0,028) und Selen (74,6±16,6 vs. 121,8±29,1 μg/l, p=0,021) sowie die antioxidative Kapazität (1,36±1,4 vs. 1,54±1,5 mM TE, p=0,027) signifikant an. Der Zinkspiegel blieb unverändert (10,2±2,3 vs. 11,9±2,1 μM, n.s.). Die DNA-Strangbrüche (exogen: Tail Intensity: 3,6±3,8 vs. 7,1±1,5 %, Tail Moment: 0,4±1,1 vs. 1,0±1,8, n.s.) sowie die Plasmaspiegel von 8-OHdG (3,8±2 vs. 2,7±0,9 ng/ml, n.s.) und 8-Isoprostanen (16,72±6,7 vs. 18,3±5,5 pg/ml, n.s.) veränderten sich nicht. Die Peroxide (0,4±0,2 vs. 0,3±0,1 mM, p=0,043) im Plasma nahmen signifikant ab. Glutamin (606,6±206,6 vs. 587,5±92,7 μM) und Glutathion (3,7±1,3 vs. 5,6±3,4 μM) im Plasma blieben unverändert, ebenso die Transkriptspiegel der mukosalen Entzündungsmarker (IL-8: 2516±4043 vs. 5614±12131, MRP-14: 4268±3774 vs. 12161±22189 Transkripte/μl cDNA, n.s.). Der Glutathionspiegel in der entzündeten Mucosa (4,0±1,6 vs. 9,6±4,4 μmol/g, p=0,043) stieg an, ebenso die Lebensqualität (128±43 vs. 170±43 Punkte, p=0,027).
Schlussfolgerung: Die 4-wöchige Einnahme eines Trinkpräparates mit hohem Gehalt an Antioxidantien und Glutamin ist geeignet, um den antioxidativen Status von Plasma und entzündeter Mucosa zu verbessern. Aufgrund der geringen Fallzahl und/ oder der starken Streuung ist eine Bewertung der Ergebnisse bzgl. oxidativer Stress- und Entzündungsmarker schwierig. Das unkontrollierte Design schränkt die Aussagekraft der Ergebnisse ein. Daher ist es wünschenswert diesen Therapieansatz in einer placebokontrollierten Studie auf seine Wirksamkeit zu untersuchen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2710}
}

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