Gosepath, Eva Maria: Cisplatin-Resistenz von Tumorzellen : Identifizierung neuer Kandidatengene und Evaluierung der Rolle von DKK1. - Bonn, 2007. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-12062
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-12062
@phdthesis{handle:20.500.11811/3159,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-12062,
author = {{Eva Maria Gosepath}},
title = {Cisplatin-Resistenz von Tumorzellen : Identifizierung neuer Kandidatengene und Evaluierung der Rolle von DKK1},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2007,
note = {Cisplatin ist ein zur Behandlung von vielen Tumoren eingesetztes Zytostatikum. Ein Hauptproblem bei der Chemotherapie mit Cisplatin ist die Resistenzentwicklung der Tumorzellen. Die Mechanismen dieser Cisplatin- Resistenz sind bis heute nicht umfassend aufgeklärt und diese Arbeit sollte einen Beitrag zur Aufklärung noch nicht bekannter Resistenzmechanismen leisten. Ausgehend von der Zungenkarzinom-Zelllinie Cal27 war es möglich, eine 10fach Cisplatin-resistente Subzelllinie (Cal27res) zu etablieren. Die Genexpression dieser beiden Zelllinien wurde mittels der PCR-basierten Subtraktionshybridisierung (SSH) nach einer Behandlung der Zelllinien mit 10 XM Cisplatin – maximalen Plasmaspiegeln - verglichen. Um die normalerweise recht große Anzahl falsch-positiver Ergebnisse dieser Methode zu minimieren, wurde die SSH ergänzt durch zwei weitere Methoden: Mirror orientation selection (MOS) und einem differentiellen Screening.
So konnten mittels SSH fünf Kandidatengene identifiziert werden, die nach Cisplatin-Behandlung unterschiedlich zwischen Cal27res und der Cal27 exprimiert wurden. Dies waren Aldo-Keto-Reduktase AKR1B1, Cystatin A (CSTA), der Wnt-Inhibitor Dickkopf 1 (DKK1), das ribosomale Protein 5 der großen Untereinheit (RPL5) und Thrombospondin-1 (THBS1). Bis auf RPL5 konnte für diese Gene die differentielle Expression mittels qRT-PCR zwischen Cal27 und Cal27res bestätigt werden. Um einen besseren Einblick zu bekommen, ob diese Gene Teil einer allgemeingültigen Reaktion von Tumorzellen auf die Behandlung mit Cisplatin sind, wurden neben den beiden Cal27-Zelllinien weitere 16 Tumorzelllinien mittels qRTPCR untersucht. Alle Zelllinien wurden vergleichbaren Cisplatinkonzentrationen ausgesetzt, nachdem die Cisplatin-sensitivität aller Zelllinien gegenüber Cisplatin mittels MTT-Test analysiert worden war. Nach einer 24stündigen Behandlung jeder Zelllinie mit der 1-2fachen EC50 von Cisplatin und einer 48stündigen Auswaschphase wurde die Expression der SSH-Kandidatengene und weiterer interessanter Gene (AKR1C1/2, CTSB, EGR1 und p53) mittels qRT-PCR untersucht. Als Kontrolle wurde von jeder Zelllinie ebenfalls RNA einer unbehandelten Probe gewonnen. Um die mittels PCR untersuchten Zelllinien untereinander vergleichen zu können, stellte sich die Frage nach einer geeigneten Normierung der qRT-PCRDaten. Die zuvor angewendete Methode von Vandesompele et al. (Genome Biol. 2002), als geNorm publiziert, schien bei einer solch großen Datenmatrix als weniger geeignet. Alle 36 Proben, hervorgegangen aus 18 verschiedenen Zelllinien mit je zwei verschiedenen Behandlungen, hätten auf wenige, für alle Proben identische interne Standardgene (HKGs) normiert werden müssen. Generell ist jedoch das Expressionsmuster der als potentiellen HKGs eingesetzten Gene in dieser Vielzahl untersuchter Gewebe sehr verschieden. Daher wurde eine neue Methode der Auswertung (NormIt) entwickelt, die, bezogen auf das generelle Expressionsmuster der potentiellen HKGs, über alle untersuchten Proben für jede Probe geeignete HKGs auswählt. Über diese HKGs können die ursprünglich gemessenen CT-Werte normalisiert werden. Dies erlaubt den absoluten Vergleich der Genexpressionen zwischen den Zelllinien, jedoch steht die endgültige Validierung dieses Verfahrens noch aus.
Interessante Ergebnisse zeigten sich in dieser PCR-Genexpressionsstudie vor allem für die beiden Kandidatengene THBS1 und DKK1 sowie für das Gen EGR1. THBS1 zeigt in fast allen Zelllinien eine signifikante Induktion auf Cisplatin-Behandlung, besonders in Cal27 und den beiden A2780- Zelllinien. DKK1 wird nicht einheitlich auf Cisplatin-Behandlung von den verschiedenen Zelllinien reguliert, aber vor allem Cal27 zeigt eine deutliche Induktion, Cal27res dagegen nicht. EGR1 wird vor allem von den beiden A2780-Zelllinien auf Cisplatin-Behandlung induziert, andere Zelllinien reagieren aber z. T. auch mit einer Herabregulierung.
Für den Wnt-Antagonisten DKK1 war es möglich, einen ELISA zu etablieren. Dieser zeigte für Cal27 auf Proteinebene eine etwa 2-3fach gesteigerte Sezernierung von DKK1 gegenüber der Cisplatin-resistenten Subzelllinie Cal27res. Eine stabile Überexpression von DKK1 führte zu etwa 2fach Cisplatin-sensitiveren Klonen sowohl von Cal27 als auch von Cal27res. Dies konnte mittels eines Zytotoxizitäts-Test (MTT-Test) als auch eines Proliferations-Test (BrdU-Test) gezeigt werden. Eine Behandlung der Zellen mit Cisplatin führte zu einer gesteigerten DKK1- Sekretion. Inwieweit dies jedoch Cisplatin-spezifisch ist, bedarf weiterer Untersuchungen. Weitere Stressstimuli wie Serumentzug oder auch andere Zytostatika scheinen eine verstärkte DKK1-Sekretion hervorzurufen.
In dieser Arbeit konnten neue Kandidatengene der Cisplatin-Resistenz identifiziert und ihre Expression mittels PCR an 18 Zelllinien ohne und mit Cisplatin-Behandlung verglichen werden. DKK1 wurde weitergehender untersucht und die Ergebnisse zeigen, dass der Wnt/ß-Catenin-Signalweg ein Ansatzpunkt sein könnte, um generell das Ansprechen von Tumoren auf die Behandlung mit Zytostatika zu sensitivieren.},
url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/3159}
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year = 2007,
note = {Cisplatin ist ein zur Behandlung von vielen Tumoren eingesetztes Zytostatikum. Ein Hauptproblem bei der Chemotherapie mit Cisplatin ist die Resistenzentwicklung der Tumorzellen. Die Mechanismen dieser Cisplatin- Resistenz sind bis heute nicht umfassend aufgeklärt und diese Arbeit sollte einen Beitrag zur Aufklärung noch nicht bekannter Resistenzmechanismen leisten. Ausgehend von der Zungenkarzinom-Zelllinie Cal27 war es möglich, eine 10fach Cisplatin-resistente Subzelllinie (Cal27res) zu etablieren. Die Genexpression dieser beiden Zelllinien wurde mittels der PCR-basierten Subtraktionshybridisierung (SSH) nach einer Behandlung der Zelllinien mit 10 XM Cisplatin – maximalen Plasmaspiegeln - verglichen. Um die normalerweise recht große Anzahl falsch-positiver Ergebnisse dieser Methode zu minimieren, wurde die SSH ergänzt durch zwei weitere Methoden: Mirror orientation selection (MOS) und einem differentiellen Screening.
So konnten mittels SSH fünf Kandidatengene identifiziert werden, die nach Cisplatin-Behandlung unterschiedlich zwischen Cal27res und der Cal27 exprimiert wurden. Dies waren Aldo-Keto-Reduktase AKR1B1, Cystatin A (CSTA), der Wnt-Inhibitor Dickkopf 1 (DKK1), das ribosomale Protein 5 der großen Untereinheit (RPL5) und Thrombospondin-1 (THBS1). Bis auf RPL5 konnte für diese Gene die differentielle Expression mittels qRT-PCR zwischen Cal27 und Cal27res bestätigt werden. Um einen besseren Einblick zu bekommen, ob diese Gene Teil einer allgemeingültigen Reaktion von Tumorzellen auf die Behandlung mit Cisplatin sind, wurden neben den beiden Cal27-Zelllinien weitere 16 Tumorzelllinien mittels qRTPCR untersucht. Alle Zelllinien wurden vergleichbaren Cisplatinkonzentrationen ausgesetzt, nachdem die Cisplatin-sensitivität aller Zelllinien gegenüber Cisplatin mittels MTT-Test analysiert worden war. Nach einer 24stündigen Behandlung jeder Zelllinie mit der 1-2fachen EC50 von Cisplatin und einer 48stündigen Auswaschphase wurde die Expression der SSH-Kandidatengene und weiterer interessanter Gene (AKR1C1/2, CTSB, EGR1 und p53) mittels qRT-PCR untersucht. Als Kontrolle wurde von jeder Zelllinie ebenfalls RNA einer unbehandelten Probe gewonnen. Um die mittels PCR untersuchten Zelllinien untereinander vergleichen zu können, stellte sich die Frage nach einer geeigneten Normierung der qRT-PCRDaten. Die zuvor angewendete Methode von Vandesompele et al. (Genome Biol. 2002), als geNorm publiziert, schien bei einer solch großen Datenmatrix als weniger geeignet. Alle 36 Proben, hervorgegangen aus 18 verschiedenen Zelllinien mit je zwei verschiedenen Behandlungen, hätten auf wenige, für alle Proben identische interne Standardgene (HKGs) normiert werden müssen. Generell ist jedoch das Expressionsmuster der als potentiellen HKGs eingesetzten Gene in dieser Vielzahl untersuchter Gewebe sehr verschieden. Daher wurde eine neue Methode der Auswertung (NormIt) entwickelt, die, bezogen auf das generelle Expressionsmuster der potentiellen HKGs, über alle untersuchten Proben für jede Probe geeignete HKGs auswählt. Über diese HKGs können die ursprünglich gemessenen CT-Werte normalisiert werden. Dies erlaubt den absoluten Vergleich der Genexpressionen zwischen den Zelllinien, jedoch steht die endgültige Validierung dieses Verfahrens noch aus.
Interessante Ergebnisse zeigten sich in dieser PCR-Genexpressionsstudie vor allem für die beiden Kandidatengene THBS1 und DKK1 sowie für das Gen EGR1. THBS1 zeigt in fast allen Zelllinien eine signifikante Induktion auf Cisplatin-Behandlung, besonders in Cal27 und den beiden A2780- Zelllinien. DKK1 wird nicht einheitlich auf Cisplatin-Behandlung von den verschiedenen Zelllinien reguliert, aber vor allem Cal27 zeigt eine deutliche Induktion, Cal27res dagegen nicht. EGR1 wird vor allem von den beiden A2780-Zelllinien auf Cisplatin-Behandlung induziert, andere Zelllinien reagieren aber z. T. auch mit einer Herabregulierung.
Für den Wnt-Antagonisten DKK1 war es möglich, einen ELISA zu etablieren. Dieser zeigte für Cal27 auf Proteinebene eine etwa 2-3fach gesteigerte Sezernierung von DKK1 gegenüber der Cisplatin-resistenten Subzelllinie Cal27res. Eine stabile Überexpression von DKK1 führte zu etwa 2fach Cisplatin-sensitiveren Klonen sowohl von Cal27 als auch von Cal27res. Dies konnte mittels eines Zytotoxizitäts-Test (MTT-Test) als auch eines Proliferations-Test (BrdU-Test) gezeigt werden. Eine Behandlung der Zellen mit Cisplatin führte zu einer gesteigerten DKK1- Sekretion. Inwieweit dies jedoch Cisplatin-spezifisch ist, bedarf weiterer Untersuchungen. Weitere Stressstimuli wie Serumentzug oder auch andere Zytostatika scheinen eine verstärkte DKK1-Sekretion hervorzurufen.
In dieser Arbeit konnten neue Kandidatengene der Cisplatin-Resistenz identifiziert und ihre Expression mittels PCR an 18 Zelllinien ohne und mit Cisplatin-Behandlung verglichen werden. DKK1 wurde weitergehender untersucht und die Ergebnisse zeigen, dass der Wnt/ß-Catenin-Signalweg ein Ansatzpunkt sein könnte, um generell das Ansprechen von Tumoren auf die Behandlung mit Zytostatika zu sensitivieren.},
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