Klein, Anne Kristin: Hippocampus und Gedächtniskonsolidierung : Eine Untersuchung der unmittelbaren Effekte von Hippocampusresektionen auf retrograde Gedächtnisleistungen. - Bonn, 2008. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-14102
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Die vorgelegte Arbeit beschäftigt sich mit der Beeinflussung von Gedächtnisspuren in der frühen Konsolidierungsphase durch eine Resektion des Hippocampus. Dazu wird eine neuropsychologische Analyse der postoperativen Erinnerungsfähigkeit in Bezug auf präoperativ erlerntes verbales und nonverbales Lernmaterial durchgeführt, wobei das Material in zwei zeitlich versetzten Lernphasen, am Vorabend und am Morgen der Operation, erworben wurde. Damit zielte man auf die Darstellung eines möglichen zeitlichen Gradienten des Gedächtnisverlusts, der eine höhere Hippocampusabhängigkeit frischerer Gedächtnisinhalte belegen könnte. Als wichtigstes Ergebnis zeigte sich, dass ein signifikanter Effekt der Hippocampusresektion im Vergleich mit den anderen Op-Typen der Vergleichsgruppen (extrahippocampale Hirnoperationen und periphere Operationen) nur im verbalen Rekognitionstest nachweisbar war. In den anderen Tests zeigten sich keine graduellen Effekte der Hippocampusresektion, die den Effekt der Hirnoperation überstiegen. Alle Verluste betrafen die am Vorabend erworbenen Gedächtnisinhalte stärker als das am Morgen erlernte Material, was die normale Vergessenskurve widerspiegelt.
Diskutiert wird die Bedeutung des Hippocampus für Konsolidierung und Abruf kürzlich gespeicherter Inhalte vor dem Hintergrund der fehlenden Hippocampusresektionseffekte auf die retrograden Gedächtnisleistungen. Die Ergebnisse legen die Beteiligung extrahippocampaler Strukturen am Konsolidierungsprozess nahe. Dadurch führen sie von der Idee fort, dass der Hippocampus (bzw. die Hippocampusformation) die entscheidende Rolle in Konsolidierung und Abruf spielt. Stattdessen wird der Blick auf isocortikale Strukturen gelenkt, die möglicherweise in stärkerem Maße als bisher angenommen in frühe Gedächtnisprozesse involviert sind. Der in der verbalen Rekognition auftretende Hippocampusresektionseffekt wird unter dem Gesichtspunkt einer Differenzierung innerhalb des Rekognitionsprozesses in Rekollektion und Familiarität genauer beleuchtet.

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