Zielinski, Julia: Inzidenz, Prognosefaktoren und Behandlungsoptionen des Hepatorenalen Syndroms. - Bonn, 2008. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5M-15782
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In der vorliegenden prospektiven Studie wird gezeigt, dass das hepatorenale Syndrom bei Patienten mit Leberzirrhose, die aufgrund eines Nierenversagens unter der Verdachtsdiagnose eines hepatorenalen Syndroms stationär in die Medizinische Klinik I der Universität Bonn eingewiesen wurden, nur in 40% der Fälle wirklich ein solches vorlag. Häufiger lagen der Nierenfunktionsstörung andere Ursachen zugrunde, wie z.B. eigenständige Nierenerkrankungen (vaskuläre Nephropathie, Glomerulonephritis) oder eine prärenale Genese durch Exsikkose, forcierte Diuretikatherapie, gastrointestinale Blutungen oder Infektionen. Auch eine direkte toxische Nierenschädigung durch nicht steroidale Antirheumatika oder Röntgenkontrastmittel konnte beobachtet werden.
Es war klar zu belegen, dass die Ätiologie der Niereninsuffizienz prognostisch relevant ist. Das mittlere Überleben bei Patienten mit der rasch progrendienten Verlaufsform des hepatorenalen Syndroms (Typ I) war mit 3,4 Monaten nur etwa halb so lang wie bei denjenigen Patienten, bei denen andere Zustände zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion geführt hatten. Da bisher bei der Prognoseeinschätzung der Patienten durch den etablierten MELD-Score (model for end-stage liver disease) zwar das Ausmaß der Nierenfunktionsstörung (Serum-Kreatinin), nicht aber die Ursache desselben (HRS oder andere Ursachen) eine Rolle spielt, wird daher bislang die Prognose der HRS-Patienten im MELD-Score systematisch fälschlich zu gut eingeschätzt.
Im retrospektiven Teil der Arbeit wurde das größte bislang publizierte Kollektiv von Patienten mit hepatorenalem Syndrom Typ I analysiert. Es konnte gezeigt werden, dass insbesondere das Ausmaß der Leberfunktionsstörung (in der Regel gemessen am Child-Pugh-Score) und das Ansprechen der Nierenfunktion auf die medikamentösen Behandlungsmaßnahmen die Prognose dieser Patienten bestimmt: Patienten mit hepatorenalem Syndrom Typ I und nur mäßiger Dekompensation der Lebererkrankung (Child-Pugh-Score < 10) sowie Verbesserung der Nierenfunktion unter der eingeleiteten Therapie überlebten im Mittel 8,4 Monate. Bei diesen Patienten erscheint eine Ausschöpfung aller Behandlungsoptionen mit dem Ziel einer Lebertransplantation sinnvoll zu sein. Demgegenüber zeigen unsere Daten eindeutig, dass die Prognose von Patienten mit hepatorenalem Syndrom Typ I mit fortgeschrittener dekompensierter Leberzirrhose, bei denen keine Verbesserung der Nierenfunktion zu erzielen ist, praktisch immer infaust ist.

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