Libuda, Lars: Einfluss des Konsums von Erfrischungsgetränken auf den Ernährungs- und Gesundheitsstatus von Kindern. - Bonn, 2009. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-16448
@phdthesis{handle:20.500.11811/3931,
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title = {Einfluss des Konsums von Erfrischungsgetränken auf den Ernährungs- und Gesundheitsstatus von Kindern},
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year = 2009,
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note = {In Studien in den USA wurden bei Kindern und Jugendlichen Zusammenhänge zwischen dem Verzehr von Erfrischungsgetränken und der Entstehung von Übergewicht sowie einer Verschlechterung der Ernährungsqualität und des Knochenstatus beobachtet. Aufgrund von Unterschieden in den Verzehrsgewohnheiten, in der Getränkezusammensetzung und den Lebensgewohnheiten könnten diese Studienergebnisse möglicherweise bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland nicht zutreffen. Anhand der Daten der DONALD Studie (Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study) wurde daher untersucht, inwiefern der Verzehr von Erfrischungsgetränken auch bei in Deutschland lebenden Kindern und Jugendlichen mit Gesundheitsparametern assoziiert ist.
Es wurde beobachtet, dass die Kinder und Jugendlichen der DONALD Studie etwa 10 % ihrer Gesamtenergie über Erfrischungsgetränke und Fruchtsäfte zuführten (Kapitel 3). Daher scheinen auch in Deutschland klinisch relevante Auswirkungen des Konsums von Erfrischungsgetränken und Fruchtsäften bei Kindern und Jugendlichen möglich.
Die Energieaufnahme aus Getränken wurde bei Kindern und Jugendlichen der DONALD Studie nur unzureichend durch eine Reduktion der Energieaufnahme aus fester Nahrung kompensiert und führte damit zu einer Steigerung der Gesamtenergiezufuhr (Kapitel 4). Damit könnte der Verzehr von Erfrischungsgetränken und auch Fruchtsäften zu einem Ungleichgewicht in der Energiebilanz beitragen und längerfristig zu einer Gewichtszunahme führen.
Es wurde festgestellt, dass die Steigerung des Verzehrs von energiehaltigen Getränken, also Erfrischungsgetränken und Fruchtsäften insgesamt, bei Mädchen in einem 5-jährigen Untersuchungszeitraum mit einer gleichzeitigen Steigerung des BMI Standard Deviation Scores (BMI-SDS) verbunden war (Kapitel 5). Bei Jungen wurde nur ein Querschnittszusammenhang zwischen dem Verzehr von Fruchtsäften und dem BMI-SDS bei der jeweils ersten Untersuchung beobachtet. Daher könnte der Verzehr von energiehaltigen Getränken zumindest bei Mädchen in Deutschland das Übergewichtsrisiko steigern.
Der Verzehr von Erfrischungsgetränken war bei Jungen und Mädchen der DONALD Studie negativ mit der Zufuhr verschiedener Nährstoffe assoziiert (Kapitel 6). Bemerkenswert war besonders der negative Effekt auf die Folat- und Kalziumzufuhr bei Mädchen aufgrund der in verschiedenen Altersklassen durchschnittlich bereits bestehenden niedrigen Zufuhr. Bei Jungen und Mädchen wurde ein negativer Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Erfrischungsgetränken und der Ernährungsqualität insgesamt festgestellt, der allerdings bei Mädchen stärker ausgeprägt war als bei Jungen. Da sich die durchschnittliche Ernährungsqualität mit zunehmendem Alter bei Mädchen verschlechterte, könnte ein hoher Erfrischungsgetränkeverzehr in Hinsicht auf die Ernährungsqualität besonders bei jugendlichen Mädchen relevant sein.
Zwischen dem langfristigen Verzehr von Erfrischungsgetränken und verschiedenen Parametern des Modeling und Remodeling der Knochen, die am Unterarm mittels peripherer quantitativer Computertomographie (pQCT) gemessen wurden, wurde eine negative Assoziation nachgewiesen (Kapitel 7). Dieser Effekt des Verzehrs von Erfrischungsgetränken beruhte nicht in erster Linie auf einer Verdrängung der Milch aus der Ernährung, sondern auf einer geringeren Proteinzufuhr. Durch die beobachteten negativen Assoziationen mit verschiedenen Knochenparametern wie beispielsweise dem Knochenmineralgehalt und dem polaren Strenght Strain Index (SSI), einem Indikator für die Bruchfestigkeit der Knochen, könnte der Verzehr von Erfrischungsgetränken das Risiko für Knochenbrüche in der Kindheit und für Osteoporose im späteren Leben erhöhen.
Insgesamt zeigten die Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsschritte, dass der Verzehr von Erfrischungsgetränken und zum Teil auch der Verzehr von Fruchtsäften bei Jungen und Mädchen in der DONALD Studie das Risiko für die Entstehung weit verbreiteter ernährungsmitbedingter Erkrankungen wie Adipositas und Osteoporose erhöht. Eine Einschränkung des Konsums dieser Getränke kann somit einen sinnvollen Beitrag im Rahmen ganzheitlicher Präventionsstrategien für Kinder und Jugendliche in Deutschland leisten.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/3931}
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