Spremberg, Verena Elisabeth: Postpartale depressive Störung: Häufigkeit und Zusammenhänge mit soziodemographischen und psychosozialen Faktoren : Literaturübersicht und empirische Untersuchung. - Bonn, 2010. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-21092
@phdthesis{handle:20.500.11811/4307,
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author = {{Verena Elisabeth Spremberg}},
title = {Postpartale depressive Störung: Häufigkeit und Zusammenhänge mit soziodemographischen und psychosozialen Faktoren : Literaturübersicht und empirische Untersuchung},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2010,
month = jul,

note = {Einleitung: Die postpartale depressive Störung stellt in der internationalen Literatur ein häufig beschriebenes Thema dar. Die Angaben klinischer Studien zu Häufigkeit und Risikofaktoren von postpartalen depressiven Störungen variieren jedoch erheblich. In der zuerst aufgeführten Literaturübersicht wurde gezeigt, anhand welcher Methoden in den einzelnen Studien die Häufigkeiten ermittelt und welche Risikoindikatoren für die Entstehung einer postpartalen depressiven Störung jeweils abgeleitet wurden. In einer empirischen Arbeit innerhalb eines Forschungsprojektes der Universitätsfrauenklinik Bonn wurden die Häufigkeit und die beeinflussenden Faktoren postpartaler depressiver Störungen unter Verwendung verschiedener standardisierter Instrumente ermittelt.
Methode: Der Literaturrecherche zugrunde gelegt wurden Veröffentlichungen, die auf empirischen Untersuchungen basieren. Metaanalysen blieben unberücksichtigt. In der prospektiven Erhebung wurden 205 Frauen 2000/2001, nach der Entbindung unter Verwendung der Selbstbeurteilungsfragebögen "Edingburgh Postnatal Depression Scale" (EPDS), "Beck Depressions-Inventar" (BDI) und "NEO-Fünf-Faktoren-Inventar" (NEO-FFI) und eines halbstrukturierten Interviews hinsichtlich des Vorkommens depressiver postpartaler Symptome und deren Risikofaktoren untersucht. Die Datenerhebung fand am 2.-5. postpartalen Tag und 6-8 Wochen nach der Entbindung statt. Bei der Diagnose postpartaler depressiver Störungen wurde unterschieden zwischen der Diagnose aufgrund erhöhter Depressionswerte in der EPDS und der Diagnose aufgrund der Kriterien für psychische Störungen der ICD-10.
Ergebnisse: Die nach der Auswertung von 205 EPDS-Fragebögen ermittelte Prävalenzrate postpartaler depressiver Störungen von 12,9 % lag im Bereich der in der Literatur angegebenen Prävalenzraten von 10-15 %. Die anhand eines Interviews und nach den Kriterien der ICD-10 ermittelte Prävalenz mit 5 % wich dagegen deutlich ab. Von den untersuchten Variablen waren folgende von statistisch signifikantem Einfluss auf den 6-8 Wochen postpartum ermittelten EPDS Score: Der am 2.-5. postpartalen Tag ermittelte erhöhte EPDS Score, überdurchschnittliche Neurotizismuswerte und die Variablen "Ausmaß der Zufriedenheit mit der Unterstützung der Ärzte während der Entbindung" und "Unterstützung durch den Partner seit der Entbindung". Auf den am 2.-5. Tag ermittelten EPDS Score hatten der Baby Blues, psychische Störungen in der Schwangerschaft, Neurotizismuswerte, Extraversionswerte, die Entbindungsart und die Zufriedenheit mit der Unterstützung der Hebammen während der Entbindung statistischen Einfluss.
Schlussfolgerung: Diese unterschiedlichen Ergebnisse der Häufigkeiten postpartaler depressiver Störungen zeigen, dass die verschiedenen Erfassungsinstrumente nicht unkritisch gleichgesetzt werden dürfen. Aufgrund des in der EPDS für die Diagnosenstellung nicht berücksichtigten Zeitfaktors muss davon ausgegangen werden, dass mit Verwendung der EPDS auch leichtere depressive Verstimmungen und Subsyndrome der postpartalen Depression erfasst werden. Die EPDS kann deshalb nur als Screeninginstrument für postpartale depressive Störungen eingesetzt werden. Die Diagnose einer postpartalen Depression erfolgt anhand der Kriterien der ICD-10 für die allgemeine Depression.},

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