Foerster, Jonathan: Langzeitstudie über Schieloperationen mit nachjustierbaren Fäden. - Bonn, 2010. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-21616
@phdthesis{handle:20.500.11811/4333,
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author = {{Jonathan Foerster}},
title = {Langzeitstudie über Schieloperationen mit nachjustierbaren Fäden},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2010,
month = jul,

note = {Das Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung der Langzeitwirkung von Schieloperationen mit nachjustierbaren Fäden. Die Ergebnisse sollten zum Vergleich sowohl Studien über die nachjustierbarer Technik als Spezial- und Routineeingriff, als auch Studien über Schieloperationen in konventioneller Technik gegenübergestellt werden.
Es wurden alle Patienten, welche zwischen 1989 und 2006 mit der nachjustierbaren Technik in der Universitäts-Augenklinik Bonn operiert wurden anhand der Operationsberichte identifiziert. An 378 Patienten mit einem möglichst lange zurückliegenden Operationszeitpunkt (zwischen 1989 und 2000) wurden Fragebögen geschickt, 113 Fragebögen wurden beantwortet und die präoperativen Daten dieser Patienten retrospektiv erhoben. 105 Fragebögen konnten ausgewertet werden. Zur Erhebung der postoperativen Daten wurden die Augenärzte der damit einverstandenen Patienten angeschrieben und aktuelle Untersuchungsbefunde der Patienten angefordert. Zusätzlich wurden Patienten mit Wohnort in regionaler Nähe zur Universitäts-Augenklinik Bonn zur Nachuntersuchung eingeladen. Insgesamt konnten postoperative Untersuchungsbefunde von 49 Patienten erhoben werden.
Unser Kollektiv bestand zu einem erheblichen Anteil aus Patienten, welche bereits bis zu fünf mal voroperiert waren. Die operative Therapie dieser Patienten war somit als schwierig anzusehen.
Wir konnten nach einem durchschnittlichen Nachbeobachtungszeitraum von zehn Jahren zwischen Operation und Nachuntersuchung sehr gute Schielwinkelergebnisse vorweisen. Der Schielwinkel war signifikant abhängig von Voroperationen. Bezüglich der funktionellen Befunde (Doppelbilder, Binokularfunktion, Kopfzwangshaltung, Motilität) zeigte sich in den meisten Fällen eine Verbesserung, diese war jedoch nicht signifikant.
Die Patientenzufriedenheit war nach durchschnittlich elf Jahren Zeitabstand zur Operation sehr hoch. Beeinflusst wurde diese signifikant zum einen von der Größe des Schielwinkels bei der Nachuntersuchung und zum anderen vom Empfinden der Patienten im Hinblick auf subjektive Auffälligkeiten und Kosmetik. Es konnte weiterhin nachgewiesen werden, dass die Größe der Schielwinkelverkleinerung die Patientenzufriedenheit maßgeblich beeinflusste und nicht nur der isoliert betrachtete Schielwinkel bei der Nachuntersuchung ausschlaggebend war.
Unsere Ergebnisse sollten zum Vergleich Studien über Schieloperationen in nachjustierbarer und konventioneller Technik gegenübergestellt werden. Es stellte sich heraus, dass es bislang keine Studien über nachjustierbare Schieloperationen gibt mit einem vergleichbar langen Nachbeobachtungszeitraum wie in unserer Studie und nur eine Studie über Schieloperationen in konventioneller Technik im Erwachsenenalter, welche jedoch ein nicht so umfangreiches Datengut vorweisen konnte wie es in unserer Studie vorhanden war. Diese, sowie weitere Einschränkungen wie Diagnosen oder Voroperationen in der Vergleichbarkeit der Studien berücksichtigend, konnten wir zeigen, dass unsere Schielwinkelergebnisse sowohl im Vergleich zu nachjustierbaren Schieloperationen als Spezial- und Routineeingriff sowie zu Schieloperationen in konventioneller Technik sehr gut waren.
Die Patientenzufriedenheit war im Hinblick auf das kosmetische Operationsergebnis ebenso hoch wie in einer Studie über nachjustierbare Schieloperationen als Routineeingriff, welche allerdings nicht im Hinblick auf Nachbeobachtungszeitraum und Datengut als Vergleich mit unserer Studie zu betrachten war. Im Vergleich zu der Studie über konventionelle Schieloperationen konnte die Zufriedenheit in unserer Studie als höher bewertet werden.
Es konnten keine Einflussfaktoren (Diagnose, Augenstellung, Doppelbilder, Voroperationen, Schielwinkel) auf die Notwendigkeit einer postoperativen Nachjustierung herausgefunden werden. Umgekehrt konnte kein Einfluss der Nachjustierung auf die Zufriedenheit nachgewiesen werden.
Bezugnehmend auf die Reoperationsrate als wichtiges Erfolgskriterium bei Schieloperationen konnten wir eine leicht niedrigere Rate nachweisen als Ergebnisse anderer Studien über nachjustierbare Schieloperationen und eine deutlich niedrigere Rate als Studien über die konventionelle Technik. Die Wirksamkeit unseres Operationsverfahrens im Hinblick auf die Reoperationsrate ist zusätzlich höher zu bewerten, da in den Vergleichsstudien keine Langzeituntersuchung im eigentlichen Sinne stattfand.
In unserer Studie konnte somit gezeigt werden, dass Schieloperationen mit nachjustierbaren Fäden ein wichtiges Verfahren in der Therapie schwieriger Strabismusfälle darstellen und eine hohe Patientenzufriedenheit im Langzeitverlauf bewirken.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/4333}
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