Savioz, Patrick: Interskalenäre Plexusanalgesie zur Behandlung postoperativer Schmerzen nach Schulteroperationen. - Bonn, 2010. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-22551
@phdthesis{handle:20.500.11811/4350,
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title = {Interskalenäre Plexusanalgesie zur Behandlung postoperativer Schmerzen nach Schulteroperationen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2010,
month = dec,

note = {HINTERGRUND UND ZIELSETZUNG: Während in der aktuellen Literatur die interskalenäre Plexusanalgesie nur in der postoperativen Frühphase untersucht wurde, strebt die vorliegende Arbeit die Betrachtung des gesamten Krankheitsverlaufs an, angefangen bei der präoperativen Phase über den gesamten Klinikaufenthalt bis zur poststationären Phase drei Monate postoperativ.
METHODIK: Dabei wurden 76 an der Schulter operierte und mit einer interskalenären Plexusblockade versorgte Patienten präoperativ, postoperativ stationär und drei Monate postoperativ bezüglich Schmerzen (Skala: 0= keine Schmerzen bis 10= stärkste vorstellbare Schmerzen), Gesamtzufriedenheit (Skala: 0= voll und ganz unzufrieden bis 10= voll und ganz zufrieden) und tägliche Zufriedenheit, Schulterbeweglichkeit, plexusblockassoziierte Nebenwirkungen, sowie Beeinträchtigung im alltäglichen Leben untersucht. Es wurde das Gesamtkollektiv untersucht, sowie Teilgruppen miteinander verglichen: Patienten mit und ohne Nebenwirkungen, Patienten mit und ohne Dislokation, sowie Patienten mit unterschiedlich langem stationärem Aufenthalt.
ERGEBNIS: Das Gesamtkollektiv gab postoperativ im Krankenhaus durchschnittliche Ruheschmerzen zwischen eins und drei an, Schmerzen in Bewegung zwischen fünf und sieben, Schmerzen bei der Krankengymnastik zwischen sechs und sieben, sowie eine Gesamtzufriedenheit von 8,8 +/- 2,5. Drei Monate postoperativ reduzierte sich der mittlere Ruheschmerzwert auf 0,96 +/- 1,73 (p<0,001) und der mittlere Bewegungsschmerz auf 2,95 +/- 2,8 (p<0,001), während die mittlere aktive Schulterabduktion im Vergleich zum präoperativen Wert um 60 Prozent verbessert werden konnte (p<0,001). Patienten mit plexusblockassoziierten Nebenwirkungen waren deutlich unzufriedener (p<0,001) und hatten teilweise signifikant stärkere postoperative Schmerzen (p<0,05), sowie signifikant schlechtere Langzeitergebnisse als die Vergleichsgruppe ohne plexusblockassoziierte Nebenwirkungen. Die Patienten mit disloziertem Plexusblockkatheter zeigten nach Umstellung auf alternative Schmerztherapieverfahren keine signifikant stärkeren Schmerzen und auch drei Monate postoperativ keine schlechteren Ergebnisse als die Vergleichsgruppe ohne Dislokation. Patienten mit einem mehr als zehntägigen stationären Aufenthalt erlitten signifikant stärkere postoperative Schmerzen, eine signifikant geringere Zufriedenheit, sowie signifikant schlechtere Langzeitergebnisse als die Vergleichsgruppe mit Entlassung bis zum zehnten Tag.
SCHLUSSFOLGERUNG: Plexusblockassoziierte Nebenwirkungen und Katheterdislokationen verringern die Qualität der ansonsten sehr effizienten interskalenären Plexusanalgesie, so dass in solchen Fällen frühzeitig alternative Schmerztherapieverfahren erwogen werden sollten. Plexusblockassoziierte Nebenwirkungen können sich auch negativ auf die Langzeitergebnisse auswirken. Allerdings zeigten die Patienten mit plexusblockassoziierten Nebenwirkungen trotzdem noch bessere Ergebnisse als die Patienten ohne interskalenäre Plexusanalgesie aus der Vergleichsliteratur, so dass potenzielle Nebenwirkungen nicht vor einer interskalenären Plexusanalgesie abschrecken sollten. Patientengruppen mit potenziell schlechterem Outcome sollten gezielter ambulant nach behandelt werden.},

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