Eichhorn, Lars Gero: Evaluation der automatisierten Zellzählung und Zelldifferenzierung in blutigem und nichtblutigem Liquor mit dem Advia2120 und XE5000. - Bonn, 2011. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-26921
@phdthesis{handle:20.500.11811/4838,
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author = {{Lars Gero Eichhorn}},
title = {Evaluation der automatisierten Zellzählung und Zelldifferenzierung in blutigem und nichtblutigem Liquor mit dem Advia2120 und XE5000},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2011,
month = dec,

note = {Die Analyse des Liquores bei der Diagnostik von Entzündungsgeschehen im zentralen Nervensystem gehört zu den unverzichtbaren Standartuntersuchungen. Trotz fortschreitender Automatisierung wird immer noch auf die Kammerzählung als Goldstandart zurückgegriffen. Aufgrund des Einflussfaktors Mensch und der relativ kleinen Liquormenge von 3,2 El kann diese Messung jedoch keine gleich bleibenden validen Daten liefern. Ein großes Problem stellt die Beimischung von Erythrozyten und das Antrocknen der Probe in der Zählkammer dar. Die Anforderungen an valide automatisierte Analysegeräte werden unter dem Gesichtspunkt des Zeit- und zunehmenden Kostendrucks weiter steigen. Bisherige Geräte zeigen zum Teil schlechte Korrelationen im Vergleich zur Kammerzählung. Der im Zentrallabor der Universitätsklinik Bonn eingesetzte Advia2120, dem bisherige Studien ein gute Korrelationen zur Zellkammerzählung bescheinigten, fordert bei Blutbeimengung von >1500 Erythrozyten pro El Verdünnungen. Diese stellen eine Fehlerquelle dar und sind zeit- und personalintensiv. Die Firma Sysmex stellt mit dem XE5000 ein Gerät vor, das keine Aufarbeitung blutiger Liquorproben benötigt. Der Advia2120 fordert 300 El zur Probenanalyse, der Sysmex XE5000 130 El Liquor. Der Sysmex XE5000 könnte eine Alternative zum Advia2120 darstellen.
Für die jetzige Studie lag der Fokus insbesondere auf der Differenzierung in polymorphkernige und mononukleäre Zellen, sowie auf der Bestimmung der Leukozytenzahlen im unteren Messbereich. Beide zusammen geben in der Frühphase von Meningitidentherapie entscheidende Hinweise. Besondere Aufmerksamkeit soll der Bestimmung blutiger Liquores geschenkt werden, da Verunreinigungen mit Erythrozyten ein häufiges Störsignal darstellen. Die Liquorproben wurden daher zunächst sowohl im Advia2120 als auch im XE5000 gemessen. Als Referenzgerät dient das Durchflusszytometer EpicsXL der Firma Beckman Coulter (Krefeld), das Zellen mittels Streulicht und nach Anfärbung mittels immunchemischer Fluoreszenzeigenschaften differenziert. Ein Einsatz in der Routine ist wegen des hohen Zeit- und Kostenaufwandes nicht möglich.
Es konnte gezeigt werden, dass der XE5000 verglichen mit dem Advia2120 eine deutlich bessere Korrelation zum Referenzgerät EpicsXL aufweist. Probleme zeigte der Advia2120 vor allem bei der Bestimmung blutiger Liquores. Waren bei den Proben keine Verdünnungsschritte nötig, liegt die Korrelation zum Referenzgerät sogar geringfügig höher als beim XE5000. Der XE5000 zeigt sowohl bei blutigen wie auch bei nicht blutigen Liquores eine gleich bleibend hohe Korrelation. Bei der Differenzierung in polymorphkernige und mononukleäre Zellen zeigte der Advia2120 Schwächen bezüglich Messgenauigkeit und Vorhersagbarkeit des Messfehlers.
Für die klinische Praxis bedeutet dies, dass der Advia2120 durch seine falsch hohen Absolutzahlen, bzw. durch die falsche Zuordnung, zu viele virale Meningitiden detektiert. Der XE5000 erfordert keine Probenvorbereitung und liefert bessere Korrelationen. Generell muss bei beiden Geräten aufgrund der schlechten Korrelation im unteren Messbereich das Ergebnis der Liquoranalyse im Frühstadium der Erkrankung angezweifelt werden. Der einmaligen Zellzahlbestimmung darf kein allzu hoher Stellenwert beigemessen werden. Die Studie unterstreicht die Wichtigkeit von weiteren Kontrollmessungen und Zellzahlverläufen, sowie deren Einordnung in das klinische Bild.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/4838}
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