Drauschke, Martin: Ein hierarchischer Ansatz zur Interpretation von Gebäudeaufnahmen. - Bonn, 2012. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-28714
@phdthesis{handle:20.500.11811/5108,
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author = {{Martin Drauschke}},
title = {Ein hierarchischer Ansatz zur Interpretation von Gebäudeaufnahmen},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2012,
month = jun,

note = {Durch die Fortschritte bei der 3D-Visualisierung von Landschaften und urbanen Räumen in den vergangenen Jahren wächst die Nachfrage nach semantischen und detailgenauen 3D-Stadtmodellen. Die Interpretation von Digitalbildern ist dabei ein wesentlicher Schritt zur Informationsgewinnung für die Verfeinerung und Aktualisierung der Gebäudemodelle. Wegen der großen Datenmenge muss diese Bildinterpretation soweit möglich automatisiert durchgeführt werden, um kostengünstig und zeitnah Ergebnisse liefern zu können.
Bei der Interpretation eines Gebäudebildes wird das gegebene Farbbild in eine Klassifikationskarte überführt, in der die Bildpixel entsprechend ihrer Semantik eingefärbt werden. Dieser Vorgang ist wegen der fehlenden 3D-Information über das Gebäude und seine Umgebung sowie der starken Ähnlichkeiten zwischen einigen Gebäudeteilen besonders schwierig. Hinzu kommt noch die große Vielfalt der Gebäude in Bezug auf deren Größe, Beschaffenheit und Stil sowie in der Art und Anzahl der Fassadenbestandteile und Dachaufbauten und deren räumlicher Anordnung.
Das in der vorliegenden Arbeit vorgestellte Verfahren untersucht die Leistungsfähigkeit der Erkennung von Objekten und Objektteilen in Gebäudeaufnahmen bei Verwendung der Bestandteilshierarchien. Diese werden in eine Hierarchie von segmentierten Bildregionen abgebildet und zur Konstruktion eines Bedingten Bayes-Netzes verwendet. Die Gesamtwahrscheinlichkeit dieses Bedingten Bayes-Netzes wird effizient als Produkt von zwei Termen bestimmt, die einerseits durch die Klassifikation der Regionen auf der Basis regionenspezifischer Merkmale und andererseits aus den Klassenzugehörigkeiten von in der Regionenhierarchie benachbarten Regionen bestimmt werden. Für diesen Ansatz werden folgende Teilschritte zusammengeführt: die Segmentierung von geometrisch präzisen Regionen in mehreren Maßstabsebenen des Bildes und deren hierarchische Anordnung, die Auswahl stabiler Regionen, der Vergleich von Regionen mit manuell angefertigten Annotationen, die Extraktion und Selektion geeigneter Merkmale sowie die Klassifikation der Regionen.
Die stabilen Regionen der hierarchischen Bildsegmentierung eignen sich gut zur Detektion von komplexen Objekten und ihren Bestandteilen und bilden die Relationen der Bestandteilshierarchie von Objekten in die Regionenhierarchie ab. Die klassenspezifischen Verteilungen der regionenspezifischen Merkmale unterscheiden sich und eignen sich für eine maßstabsabhängige Klassifikation der Regionen. Dazu wird die Methode der Alternierenden Entscheidungsbäume vom Zwei- auf den Mehrklassenfall verallgemeinert. Diese Klassifikationsergebnisse werden als initiale Belegung der Zufallsvariablen in das Bedingte Bayes-Netz integriert. Für die anschließende Inferenz der Information kann wegen der baumartigen Struktur des Bayes-Netzes ein sehr einfacher Algorithmus verwendet werden, der lediglich einen zweimaligen Durchlauf durch den Baum vorsieht.
Die Bildinterpretation nach Anwendung des Bayes-Netzes liefert leicht verbesserte Ergebnisse für die Klassifikation der Regionen. Das Verfahren wurde auf insgesamt vier Datensätzen mit zusammen über 600 Bildern evaluiert. Bei der Segmentierung und Konstruktion der Regionenhierarchie werden sehr zufrieden stellende Ergebnisse erzielt, da zu 70 bis 90% der vorhandenen Objekte passende Regionen und Relationen zwischen den Regionen gefunden werden können. Auf dem Benchmark-Datensatz von Korč & Förstner (2009) erzielen wir bei der Klassifikation ohne Nutzung der Bestandteilshierarchie mit sieben Klassen einen akzeptablen Erfolg von 54,9%. Allerdings werden die drei besonders häufig vorkommenden Klassen Gebäude, Fenster und Vegetation extrem durch den Klassifikator bevorzugt. Durch die Propagierung der Information im Bedingten Bayes-Netz wird die Erfolgsrate auf 60,7% verbessert, aber die starken Unterschiede bei den Fehlklassifikationen bleiben bestehen.},

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