Daiber, Elmar Renato: Funktionelle und röntgenologische Ergebnisse nach osteosynthetischer Versorgung von proximalen Humerusfrakturen unter Einsatz des Proximalen Humerusnagels. - Bonn, 2012. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-28699
@phdthesis{handle:20.500.11811/5169,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-28699,
author = {{Elmar Renato Daiber}},
title = {Funktionelle und röntgenologische Ergebnisse nach osteosynthetischer Versorgung von proximalen Humerusfrakturen unter Einsatz des Proximalen Humerusnagels},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2012,
month = jul,

note = {Anliegen der vorliegenden Arbeit sind Patienten mit proximalen Humerusfrakturen, die mit einem Proximalen Humerusnagel (Fa. Synthes, Bochum) osteosynthetisch versorgt wurden. In der Universitätsklinik Bonn wurden im Zeitraum 2002 bis 2006 insgesamt 39 Patientinnen und Patienten mit diesem Verfahren operiert. Zum Untersuchungszeitpunkt waren acht Pa-tientinnen und Patienten bereits verstorben, haben eine Prothese implantiert bekommen oder waren aufgrund von Demenz nicht zu untersuchen. Von den 31 füllten 25 einen aus verschiedenen Scores zusammengestellten Fragebogen aus. Für die Studie standen neben einer Eigenanamnese auch Daten zu Komplikationen und zum Oxford-Shoulder-Score, dem Simple-Shoulder-Test, dem DASH-Score, der Kurzversion von SMFA-D und zu SF-36 zur Ver-fügung. Das funktionelle Ergebnis konnte im Rahmen einer Nachuntersuchung von 21 Patientinnen und Patienten anhand der Kriterien des Constant-Murley-Scores und der UCLA-Rating-Scale erfasst werden. Die statistische Analyse erfolgte mit Hilfe des Programms SPSS.
Bei den 25 Patienten betrug das mittlere Alter am Unfalltag 57,1 ± 19,0 Jahre. Das Ge-schlechterverhältnis weiblich/männlich lag bei drei zu zwei. In der AO-Klassifikation ergab sich eine Aufteilung von 12 A-Frakturen (11 A2 n = 4; 11 A3 n = 8) und 13 B-Frakturen (11 B1 n = 8; 11 B2 n = 3; 11 B3 n = 2). Die Operationsdauer lag durchschnittlich bei 76,1 Minuten (± 40,4 Minuten). Im Oxford-Shoulder-Score erreichten die Patienten einen Mittelwert von 22,9 ± 10,9 Punkten, im Simple-Shoulder-Test wurden durchschnittlich 6,88 ± 2,85 Fragen mit „Ja“ beantwortet. Beim DASH-Score erreichten die Patienten im Mittel einen Wert von 27,39 ± 16,7 Punkten, im Funktionsindex der Kurzversion des SMFA-D 23,08 ± 22,1 und im Beeinträchtigungsindex von XSMFA-D 23,75 ± 21,4. Die körperliche Summenskala des SF-36 lag durchschnittlich bei χ = 39,64 ± 11,2 und die psychische Summenskala bei 50,96 ± 10,9. Die Nachuntersuchung der 21 Patienten fand nach mindestens 12 und im Mittel nach 36,6 ± 16,1 Monaten statt. Die erreichte relative UCLA-Rating-Scale von 82,5 Prozentpunkten setzt sich aus einem Punktwert von im Schnitt 27,7 ± 6,0 auf der operierten und 33,5 ± 1,7 Punkten auf der nicht operierten Seite zusammen. Der relative Constant-Murley-Score lag bei 79,0 Prozent. Er ergab sich aus dem Score-Ergebnis von 64,6 ± 18,8 für die operierte und 81,8 ± 9,1 für die nicht operierte Seite. Radiologisch wurde eine Abnahme des Inklinations-winkels von 133,8° prä- auf 128,5° postoperativ und um weitere 8,1° im postoperativen Ver-lauf beobachtet. In sechs von 20 Fällen trat radiologisch gesichert postoperativ eine Paralyse auf, die in 3 Fällen nachweislich regredient war.
In der Analyse zeigten sich beim DASH-Score signifikante Zusammenhänge zu allen übrigen Outcome-Scores, am deutlichsten zum XSMFA-D. Auf der frakturierten Seite korrelierten Constant-Murley-Score und UCLA-Rating-Scale sowie der Simple-Shoulder-Test stark mitei-nander. Eine signifikante Korrelation zwischen den psychischen Subskalen bzw. dem Psychi-schen Summenscore und den funktionellen Scores wurde nicht erreicht. Moderate Zusam-menhänge fanden sich zwischen Subskalen des SF-36 wie der Körperlichen Rollenfunktion und den Kovariablen Vorerkrankungen bzw. der ASA-Klassifikation. Sie korrelierten auch moderat untereinander. Ein guter präaccidenteller Gesundheitszustand hatte bei den Bonner Patienten nach dem SF-36 einen positiven Einfluss auf die körperliche und psychische Funktion. Auf die Kovariablen bezogen hängen die Score-Ergebnisse am stärksten von der Frakturart ab. Korrelationen bestehen zwischen der AO-Klassifikation und den Ergebnissen des DASH-Scores, des Oxford-Shoulder-Scores, des Simple-Shoulder-Tests sowie des Cons-tant-Murley-Scores und der UCLA-Rating-Scale. Operationszeitpunkt im Tagesverlauf und die Sportlichkeit hatte keinen Einfluss auf das Outcome.
In der Metaanalyse wurden insgesamt 80 Veröffentlichungen in der Online-Datenbank PubMed zur operativen Therapie von Proximalen Humerusfrakturen miteinander und mit den Daten der vorliegenden Arbeit verglichen. Unter den verschiedenen Verfahren ergab sich zusammengefasst für die Patienten nach einer Platten-Implantation ein Constant-Murley-Score von 73,27 Punkten, für die Patienten nach Nagel-Implantation ein Wert von 72,14 und für sonstige Osteosyntheseverfahren ein Wert von 72,59. In den Studien, die eine Differenzierung nach der Klassifikation nach Neer vornahmen, erreichten die Patienten nach Implantation einer Platte mit 74,2 Punkten im Constant-Murley-Score insgesamt ein besse-res Ergebnis als diejenigen nach Nagel-Implantation. Dagegen erreichten die Patienten mit einer 4-Fragment-Fraktur im Zustand nach Osteosynthese mittels Nagel mit 68,7 tendenziell einen höheren Constant-Murley-Wert als die 66,0 nach der Platten-Osteosynthese. Bezüglich der Bewegungsausmaße konnte ein Vorteil für die Patienten nach Implantation eines Nagels ermittelt werden. Das relative Bewegungsausmaß zu den Normalwinkeln lag für die Innen- und für die Außenrotation um fast 10 Prozent höher nach einer Osteosynthese mit Nagel als nach einer Frakturversorgung mit Platte.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5169}
}

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