Hödtke, Marco: Vergleich verschiedener Anbausysteme des Organischen Landbaus für Mais und zwei Leguminosenarten. - Bonn, 2013. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-31134
@phdthesis{handle:20.500.11811/5531,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-31134,
author = {{Marco Hödtke}},
title = {Vergleich verschiedener Anbausysteme des Organischen Landbaus für Mais und zwei Leguminosenarten},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2013,
month = feb,

note = {In den Jahren 1995 bis 1998 wurden am Institut für Agrarbiologie der EMBRAPA in Seropédica, Rio de Janeiro, Brasilien, Feldversuche zum gemeinsamen Anbau von Mais und Körnerleguminosen unter den Anbaubedingungen des Organischen Landbaus durchgeführt. Ziel der Arbeit war es, verschiedene Anbausysteme in Bezug auf Ertragsparameter (Kornertrag, Qualität des Mais, Flächennutzungseffizienz) und Stabilitätsparameter (N-Bilanzen und die Entwicklung der organischen Bodensubstanz) zu untersuchen. Mais wurde im Reinbestand und als Mischkultur zusammen mit Augenbohne (Vigna unguiculata) oder mit Schwertbohne (Canavalia ensiformis) angebaut. Bei den Mischanbauvarianten wechselte jeweils eine Maisreihe mit zwei Leguminosenreihen ab. Zu Beginn der Maisblüte wurden die Leguminosen zur Gründüngung des Mais genutzt. Je nach Variante wurde keine Gründüngung, die Sprossmasse von einer oder von zwei Leguminosenreihen je Maisreihe appliziert. Die Sprossmasse wurde eingearbeitet oder als Mulchauflage belassen. Der Feldversuch wurde dreimal durchgeführt. Eine einzelne Versuchsdurchführung wurde als Versuchsperiode bezeichnet.
Der Anteil luftbürtigen Stickstoffs der Leguminosen betrug durchschnittlich 76 %. Durch Gründüngung wurden dem Mais zwischen 6 und 32 kg luftbürtiges N * ha-1 zugeführt. Der so applizierte Stickstoff wurde rasch mineralisiert und aufgenommen. Bereits sieben Tage nach Applikation der Gründüngung wurden bei Varianten mit Einarbeiten doppelreihiger Gründüngung höhere N-Gehalte des Mais festgestellt.
Der über die Versuchslaufzeit gemittelte Maiskornertrag der Mischanbauvarianten betrug 2,7 t * ha-1 und derjenige des Mais-Reinbestandes 3,3 t * ha-1. In beiden Fällen war der Kornertrag des Mais größer als der brasilianische Mittelwert des Jahres 1996 von 2,4 t * ha-1. Sowohl doppelreihige Gründüngung mit Augenbohnen-Sprossmasse als auch doppelreihige Gründüngung mit Schwertbohnen-Sprossmasse erhöhten den Maiskornertrag signifikant.
Die Flächennutzungseffizienz wurde anhand der Land Equivalent Ratio (LER) gemessen. Bei einem LER-Wert größer eins wird eine Fläche durch Mischkulturanbau effizienter genutzt als durch Reinkulturanbau. Die Flächennutzungseffizienz war bei Mischkulturanbau, insbesondere bei Mischkulturanbau ohne Gründüngungsnutzung der gemeinsam angebauten Leguminosen, größer (LER zwischen 1,1 und 1,5) als bei Reinkulturanbau.
Die N-Exporte über Mais- und Leguminosenkörner konnten durch doppelreihige Gründüngung nicht ausgeglichen werden. Positive N-Bilanzen wurden nur in Varianten erreicht, in denen Schwertbohnen-Erntereste anfielen. Die Aufnahme fixierten Stickstoffs zum Zeitpunkt der Ernte betrug bei Schwertbohnen durchschnittlich 148 kg * ha-1 (Augenbohnen: etwa 19 kg * ha-1).
Während der Versuchslaufzeit erhöhte sich der Gehalt der organischen Bodensubstanz der Horizonte 0 - 20 cm, 20 - 40 cm und 40 - 60 cm insbesondere bei den Mischanbauvarianten. Zunahmen in 40 - 60 cm Tiefe wurden vor allem nach Anbau von Schwertbohnen festgestellt.
Fazit: Durch Mischanbau wurden die vorhandenen Ressourcen effizienter genutzt und es wurde ein günstigerer Kompromiss im Hinblick auf die konfligierenden Zielgrößen Ertragsmaximierung und Ertragsstabilität erreicht. Die Nutzung gemeinsam angebauter Leguminosen als Gründüngung stellte eine Möglichkeit zur kurzfristigen Verbesserung der N-Versorgung des Mais dar, hatte jedoch eine defizitäre N-Bilanz zur Konsequenz.
Die auf eine ausgeglichene N-Bilanz gerichtete Optimierung des Anbauverfahrens, bei dem Sprossmasse einer gemeinsam mit Mais angebauten Körnerleguminose zu dessen Gründüngung genutzt wird, erscheint auf Basis der vorliegenden Ergebnisse als sinnvoll und vielversprechend.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5531}
}

Die folgenden Nutzungsbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden:

InCopyright