Schulte-Geers, Matthias: Beurteilung von Wetterderivaten als Innovation im Risikomanagement landwirtschaftlicher Betriebe. - Bonn, 2014. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-35555
@phdthesis{handle:20.500.11811/5835,
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author = {{Matthias Schulte-Geers}},
title = {Beurteilung von Wetterderivaten als Innovation im Risikomanagement landwirtschaftlicher Betriebe},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2014,
month = apr,

note = {Wetterderivate sind relativ neue Instrumente im Risikomanagement. Sie bestimmen aus einem objektiv messbaren Wetterindex ihre Auszahlungssummen und überwinden somit einige Schwächen klassischer Versicherungslösungen, wie die Schadensfeststellung oder das moralische Risiko. Trotzdem wird ihnen in der deutschen landwirtschaftlichen Praxis relativ wenig Aufmerksamkeit gewidmet, obwohl das Risiko beispielsweise durch den Umbau der europäischen Agrarpolitik und den Einfluss von Extremwetterlagen steigt.
Ein Problem des Derivates liegt in der Anpassungsgüte der Auszahlungen an den entstandenen Schaden. Die Schwierigkeit, ein Wetterderivat effektiv zu gestalten und somit nicht einzig Diversifikationseffekte zu nutzen, liegt in der Auswahl des geeigneten Zeitraumes für die Indexbildung und in der Ausgestaltung des Indexes. So können einerseits Pflanzen ausbleibende Niederschläge in einem Zeitraum durch Niederschläge im Folgezeitraum kompensieren, wodurch es nicht zwangsläufig zu Ertragsdepressionen kommt. Andererseits ist der Niederschlag nicht die einzige ertragsbildende Größe, weshalb aus ihr der Ertrag nicht exakt abgeleitet werden kann. Hierfür wird eine Analyse des Zusammenhanges zwischen Erträgen und Wettergrößen durchgeführt, um das Derivat bestmöglich an seinen Standort anzupassen.
Aber selbst mit einem optimal angepassten Wetterderivat kann der Nutzen nicht einzig mit einer Burnanalyse bestimmt werden. Vergleicht man die Auszahlungsstruktur eines konkreten Derivates über die vergangenen Jahre und stellt so die risikoreduzierende Wirkung fest, so stehen zu wenige Jahre zur Verfügung um die Wirkung aussagekräftig beurteilen zu können. Züchterische Fortschritte und pflanzenbauliche Entwicklungen oder schleichende klimatische Änderungen sorgen dafür, dass in den Datenreihen Strukturbrüche vorkommen und so die Aussage verfälscht wird. Somit kann eine Beurteilung nur mit Hilfe von Modellen vorgenommen werden. Da diese Modelle nicht nur Wirkungstendenzen sondern die -stärke auswerten sollen, ist eine möglichst genaue Abbildung der Wirklichkeit notwendig.Aus diesem Grund wird eine Abschätzung anhand von Modellen vorgenommen, die auf Copulafunktionen beruhen. Diese können den Zusammenhang zwischen Wettergröße und Feldertrag besonders in den Rändern detailgetreu darstellen und erlauben das Kombinieren von nicht normalverteilten Funktionen. Aufbauend auf diesem Ansatz wird ein gesamtbetriebliches Modell für einen Standort untersucht und anschließend auf die Daten der einzelnen Landkreise Niedersachsens angepasst. Durch das Einzelmodell kann ein höheres Potential der Derivate aufgezeigt und durch die Modelle in den Kreisen überprüft werden. Durch die Anwendung auf die Kreise kann weiter der regionale Wettereinfluss auf die Eignung von Derivaten nachvollzogen werden.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5835}
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