Wilde, Julia: Untersuchungen zur Wirkung von Fungiziden auf den arbuskulären Mykorrhizapilz Glomus intraradices. - Bonn, 2014. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-36956
@phdthesis{handle:20.500.11811/5854,
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title = {Untersuchungen zur Wirkung von Fungiziden auf den arbuskulären Mykorrhizapilz Glomus intraradices},
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year = 2014,
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note = {In dieser Arbeit werden die Auswirkungen von Fungizidanwendungen auf den arbuskulären Mykorrhizapilz Glomus intraradices und dessen Symbiose mit Gerste untersucht. Der Einfluss zehn ausgewählter, für die Landwirtschaft bedeutender Fungizide wurde in einer schrittweisen Annäherung vom artifiziellen direkten Kontakt zu Pilzsporen über die Saatgutbehandlung in kleinen Pflanzgefäßen unter kontrollierten Gewächshausbedingungen bis hin zu Versuchen in Großcontainern unter Freilandbedingungen untersucht. Bisherige Untersuchungen unter artifiziellen Bedingungen mit sehr hohen Dosierungen und nicht praxisrelevanten Anwendungsmethoden der Fungizide konnten die Auswirkungen der Fungizidanwendung auf arbuskuläre Mykorrhizapilze bislang nicht ausreichend klären.
Obwohl die untersuchten Fungizide auf das Wachstum typischer Schadpilze stark hemmend wirken, war ihre Wirkung auf die Sporenkeimung von Glomus intraradices bei direktem artifiziellem Kontakt um das Zehn- bis Tausendfache schwächer. In der Reihenfolge Fludioxonil > Thiram, Fluoxastrobin, Trifloxystrobin, Ipconazol, Prothioconazol > Tebuconazol, Penflufen > Metalaxyl, Triadimenol nahm die hemmende Wirkung ab.
Bei Annäherung der Versuchsaufstellung an eine praxisrelevante Anwendungsweise der Wirkstoffe wurde eine zunehmend schwächere Wirkung der Fungizide auf die Mykorrhiza Symbiose von Gerste und Glomus intraradices gefunden. Eine handelsübliche Saatgutbehandlung in Großcontainern unter Freilandbedingungen zeigte schließlich überhaupt keine negativen Effekte auf die Mykorrhiza Symbiose. Ebenso wenig hatte diese Anwendung der Fungizide negative Effekte auf das Vorkommen und die Vitalität von Glomus intraradices im Boden.
Vertiefend wurde das Target der Azol Fungizide untersucht. In einer Datenbanksuche wurde eine Nukleinsäure Sequenz gefunden, die für eine Glomus intraradices Sterol 14-α-Demethylase (GintERG11) kodieren könnte. Deren Funktionalität wurde durch Expression in und Komplementation von ERG11 defektem Saccharomyces cerevisiae nachgewiesen. Veränderte Aminosäuren in der Sequenz, die bei pathogenen Pilzen zu Resistenzen gegenüber Azol Fungiziden führen, deuten auf strukturelle Eigenschaften des GintERG11 Proteins hin, die möglicherweise eine geringere Sensitivität von Glomus intraradices gegenüber Azol Fungiziden im Vergleich zu anderen Pilzen zur Folge haben könnten.
Insgesamt erlauben die Ergebnisse dieser Arbeit belastbare Aussagen über die möglichen Auswirkungen von Fungizidanwendungen in der Landwirtschaft auf die pilzliche Wurzelsymbiose einer Kulturpflanze. Zwar hemmen die Fungizide den arbuskulären Mykorrhizapilz Glomus intraradices beim artifiziellen direkten Kontakt, jedoch erfordert dies um Größenordnungen höhere Wirkstoffkonzentrationen, als in der landwirtschaftlichen Praxis üblich. Eine übliche Saatgutbehandlung zeigte dagegen weder Effekte auf Mykorrhizasporen im Boden noch auf die Symbiose mit der Wirtspflanze.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5854}
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