Lafrai, Jasmin: Hippocampusvolumetrie und Testung der kognitiven Leistung bei Patienten eines schizophrenen Prodromalstadiums. - Bonn, 2014. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-36064
@phdthesis{handle:20.500.11811/5890,
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author = {{Jasmin Lafrai}},
title = {Hippocampusvolumetrie und Testung der kognitiven Leistung bei Patienten eines schizophrenen Prodromalstadiums},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2014,
month = jul,

note = {Einleitung In der vorliegenden Arbeit wurden EPS- und LPS-Patienten hinsichtlich ihres Hippo campusvolumen und ihrer kognitiven Leistung untersucht und mit gesunden Probanden verglichen. Bei allen Probanden wurden kranielle MRT-Aufnahmen angefertigt und die Hippocampi manuell nach einem standardisierten Protokoll vermessen. Es gibt bereits mehrere Studien, die sich mit der Hippocampusvolumetrie bei schizo phrenen Patienten befassen; dabei konnten verminderte Volumina des Hippocampus nachgewiesen werden. Die vorliegende Arbeit untersucht, ob Volumenminderungen des Hippocampus bei LPS- und EPS-Patienten festzustellen sind.
Der zweite Teil der Arbeit untersuchte die kognitive Leistung der Probanden. Dafür wurden die Probanden mithilfe von neuropsychologischen Tests untersucht. Die kogni tive Leistung wurde anhand der Testergebnisse bewertet. In der Literatur werden kogni tive Defizite bei schizophrenen Patienten beschrieben. Der psychopathologische Befund der LPS- und EPS-Patienten wurde anhand verschiedener Skalen wie beispielsweise der GAF (Global Assessment of functioning), der PANSS (Positive and Negative Syndrome Scale) und der MADRS (Montgomery-Asberg Depression Rating Scale) erhoben.
Die drei Gruppen wurden hinsichtlich der Ergebnisse der Hippocampusvolumetrie und der neuropsychologischen sowie der psychopathologischen Tests miteinander verglichen. Ferner wurde untersucht, ob sich Zusammenhänge aus den volumetrischen und neuropsychologischen Testergebnissen ableiten liessen.
Methoden Es wurden 3 Personengruppen rekrutiert: eine LPS-Patientengruppe, eine EPS-Patientengruppe und eine gesunde Kontrollgruppe. Bei den Probanden wurden mithilfe verschiedener Skalen wie beispielsweise der PANSS, der MADRS und der GAF der psychopathologische Befund erhoben. Mithilfe neuropsychologischer Tests wie dem VLMT wurde die kognitive Leistung der Probanden bewertet. Von allen Probanden wurden kranielle MRT-Aufnahmen angefertigt. Das Hippocampusvolumen wurde anschließend nach einem standardisiertem Protokoll manuell ausgemessen. Die MRT-Aufnahmen erfolgten an zwei Geräten in den Radiologischen Kliniken der Uniklinik Bonn und Köln.
Die erhobenen Daten wurden anschließend mithilfe statistischer Verfahren wie beispielsweise ANOVA und Zweistichproben-t-Test ausgewertet und miteinander verglichen.
Ergebnisse Die drei Gruppen (Kontrollgruppe, EPS-Patienten und LPS-Patienten) unterschieden sich hinsichtlich des Alters, des Geschlechts und des verbalen Intelligenzquotienten nicht signifikant. Nach Anfertigung der craniellen MRT-Aufnahmen wurden die Hippocampi manuell vermessen. Sowohl bei den EPS-Patienten als auch bei den LPS-Patienten wurden im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant kleinere Hippocampusvolumina gemessen. Dabei traten die Unterschiede beidseits auf. Bei den neuropsychologischen Tests schnitten die LPS-Patienten im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe signifikant schlechter ab. Dabei waren insbesondere die Ergebnisse des Delayed recall signifikant schlechter, die übrigen Testergebnisse zeigten keinen signifikanten Unterschied. Die Testergebnisse der EPS-Patienten waren nicht signifikant verschieden im Vergleich zur Kontrollgruppe. Bei den psychopathologischen Testergebnissen traten signifikante Unterschiede zwischen den EPS- und LPS-Patienten bei dem positiven und negativen PANSS-Score auf. Bezüglich der Ergebnisse des PANSS-Gesamtscore, der MADRS und der GAF traten zwischen den beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede auf. Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass bei den LPS-Patienten ein vermindertes Hippocampusvolumen signifikant mit einem schlechteren Ergebnis des Delayed recall korreliert. Weitere Schlüsse konnten anhand der vorliegenden Ergebnisse nicht gezogen werden.
Diskussion Die Ergebnisse dieser Studie spiegeln sich in unterschiedlichen anderen Studien wieder. Es gibt viele Studien, in denen die Volumetrie verschiedener Gehirnstrukturen Gegenstand der Studie ist. Von mehreren anderen Autoren wird ebenso wie in dieser Studie eine Volumenminderung des Hippocampus bei schizophrenen Patienten und Prodromalpatienten angegeben. Somit bestätigen die Ergebnisse dieser Studie bereits andere vorbestehende Studien.
Der zweite Teil der Studie untersucht die kognitive Leistung der Probanden. Die Gedächtnisleistung wurde mithilfe des VLMT beurteilt. In der vorliegenden Arbeit wurden Gedächtnisstörungen bei den LPS-Patienten, nicht jedoch bei den EPS-Patienten beobachtet. Die LPS-Patienten hatten signifikant schlechtere Ergebnisse beim delayed recall. Auch in unterschiedlichen anderen Studien wurde die Gedächtnisleistung von schizophrenen Patienten beurteilt. Die Gedächtnisstörungen betreffen dabei sowohl das Kurzzeit- als auch das Langzeitgedächtnis. Aus der vorliegenden Arbeit lässt sich eine Korrelation zwischen Hippocampusvolumen und kognitiver Leistung der LPS-Patienten ableiten. Eines der wesentlichen Ziele in der Behandlung der Schizophrenie sind vor allem präventive Massnahmen, die ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern sollen. Dafür sind spezielle Förderungsprogramme von grosser Bedeutung.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5890}
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