Dröge, Freya: Erfassung der Alltagsaktivitäten bei Patienten mit Epilepsie als zusätzliches diagnostisches Verfahren in der Neuropsychologie. - Bonn, 2014. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-37918
@phdthesis{handle:20.500.11811/5931,
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author = {{Freya Dröge}},
title = {Erfassung der Alltagsaktivitäten bei Patienten mit Epilepsie als zusätzliches diagnostisches Verfahren in der Neuropsychologie},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2014,
month = nov,

note = {Bei Patienten mit Epilepsie kommen diagnostisch und therapiebegleitend eine Reihe von neuropsychologischen Verfahren zum Einsatz, deren klinische Wertigkeit und Differenzierungsfähigkeit hinreichend belegt sind, bezüglich derer sich aber zunehmend auch die Frage der Alltagsrelevanz stellt. Es ist verständlich, dass eine neuropsychologische Testdiagnostik nur einen sehr speziellen Verhaltensausschnitt liefert und insofern auch nur einen Teil der Funktionalität im Alltag wiedergeben kann. Lange Zeit galten Selbstbeurteilungen seitens der Patienten und Fragebögen zur Lebensqualität als das Mittel der Wahl, die Erkrankung an Epilepsie mit ihren subjektiven Facetten abzubilden. Dabei musste man allerdings feststellen, dass die subjektiven Selbstbeurteilungen der Patienten mehr ein Abbild der Stimmungslage des Patienten als seines tatsächlichen Verhaltens sind. Ziel dieser Studie war es, mit Hilfe eines Kollektivs von Epilepsiepatienten zu prüfen, ob ein Fragebogen zu Häufigkeiten von Alltagsaktivitäten in der Lage ist, klinische sowie soziodemographische Aspekte, die Persönlichkeit, das Befinden und die Ergebnisse der neuropsychologischen Untersuchung abzubilden und inwieweit er darüber hinausgehend Verhaltensweisen von Patienten mit Epilepsie erfasst, die nicht bereits durch diese anderen Verfahren abgedeckt sind.
Dazu wurde hier anhand der Befragung von 180 Patienten im Vergleich zu einem Normkollektiv von 536 Probanden gezeigt, dass die Patienten zunächst einmal ein hohes Maß an Einschränkungen in allen erfassten Bereichen von Alltagsaktivitäten aufweisen. Zudem klagen sie vermehrt über subjektive Probleme im Alltag. Diese Arbeit zeigt, dass lediglich Teilaspekte der soziodemographischen Faktoren und persönlichkeitsassoziierten Merkmale einen Einfluss auf die Häufigkeiten der Alltagsaktivitäten haben. Anhand der Dokumentation der Häufigkeiten der Alltagsaktivitäten können keine klaren Rückschlüsse auf die klinischen Aspekte der Patienten gezogen werden.
Anders als der Fragebogen zu den Alltagsaktivitäten decken sich die Ergebnisse der subjektiven Leistungseinschätzung nicht unbedingt mit der objektiv gemessenen Leistungsfähigkeit des Patienten. Der Fragebogen zu den Alltagsaktivitäten beschränkt sich nicht darauf subjektive Empfindungen und Befindlichkeiten zu evaluieren, sondern erfasst ebenso objektive Sachverhalte.
Der hier getestete Fragebogen spiegelt einerseits Ergebnisse der regulären neuropsychologischen und psychischen Diagnostik wider, bietet andererseits aber auch zusätzliche Informationen zur Alltagsfunktionalität der Patienten mit Epilepsie. Insofern erscheint die Querschnitterfassung der Alltagsaktivitäten, die dieser Studie zugrunde liegt, ein sinnvolles Bindeglied zwischen subjektiver Leistungseinschätzung, der Stimmung, der Persönlichkeit und der objektiven Leistungsfähigkeit zu sein.
Zukünftige Untersuchungen sollten den Fragebogen längsschnittlich mit therapeutischen Interventionen einhergehend einsetzen, um deren Einfluss auf Alltagsaktivitäten zu genauer einschätzen zu können. Der unkompliziert zu erhebende und im klinischen Alltag einfach umzusetzende Fragebogen sollte in die bestehenden Testbatterien aufgenommen werden. Die Ergebnisse der Erfassung der Häufigkeiten der Alltagsaktivitäten, wie sie der Fragebogen liefert, können ein wichtiger Baustein für die Gesamtfunktionalität von Patienten mit Epilepsie sein, der weitere Erkenntnisse zusätzlich zu Standardmaßen wie Stimmung und Teilleistungsdefiziten, zum Monitoring der Erkrankung an Epilepsie und deren Behandlung einsetzen ließe.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/5931}
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