Graf, Sonja: Effekte einer Nährstoffsupplementation (Molkenprotein und Kaliumbicarbonat) in Kombination mit Kraft- und Ganzkörpervibrationstraining auf den Knochenabbau in Bettruhe. - Bonn, 2015. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-42024
@phdthesis{handle:20.500.11811/6276,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5n-42024,
author = {{Sonja Graf}},
title = {Effekte einer Nährstoffsupplementation (Molkenprotein und Kaliumbicarbonat) in Kombination mit Kraft- und Ganzkörpervibrationstraining auf den Knochenabbau in Bettruhe},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2015,
month = dec,

note = {Immobilisationsbedingte Veränderungen des muskuloskeletalen Systems führen auf Grund von fehlender Belastung zu Inaktivitätsatrophie und –osteoporose. Bereits nach kurzer Zeit wird dies durch einen verstärkten Knochenabbau und somit gesteigerte Exkretion der Knochenresorptionsmarker ersichtlich. Kraft- und Vibrationstraining senkt den immobilisationsbedingten Knochenabbau, jedoch nicht vollständig. Eine muskelaufbauende Wirkung bedingt durch eine erhöhte Zufuhr von Protein, vornehmlich Molkenprotein, wird zunehmend diskutiert. Gleichzeitig scheint eine erhöhte Zufuhr von tierischem Protein, auf Grund des hohen Gehalts an schwefelhaltigen Aminosäuren und des geringen Gehalts an Basenvorläufern die Knochenresorption zu steigern, während die Supplementation eines Alkalisalzes dies kompensiert. In welcher Form die Kombination von Kraft- und Vibrationstraining sowie eine Nährstoffsupplementation (Molkenprotein und Kaliumbicarbonat (KHCO3)) den durch Bettruhe induzierten Knochenabbau verhindert, soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden.
Hierfür wurde eine randomisierte, cross-over Interventionsstudie an gesunden, männlichen Versuchspersonen im Stoffwechsellabor des Instituts für Raumfahrtmedizin und Physiologie (Toulouse) durchgeführt. Die Studie unterteilte sich in drei Studienkampagnen. Jede Kampagne bestand aus einer siebentägigen Adaptationsphase, einer 21-tägigen Interventionsphase in 6° Kopftieflage, gefolgt von einer sechstägigen Erholungsphase. Die Interventionsphase unterteilte sich in eine Trainingskampagne mit Kraft- und Vibrationstraining, eine Kampagne in der das Training mit der Supplementation von Molkenprotein (0,6 g/kg Körpergewicht pro Tag) und KHCO3 (90 mmol/d) kombiniert wurde und eine Kontrollkampagne ohne Supplementation und Training. Zwischen den Kampagnen lag eine Auswaschphase von 126 Tagen. Während der gesamten stationären Aufenthalte erfolgte eine standardisierte Nährstoffzufuhr, die den Einfluss anderer als der supplementierten Nährstoffe minimieren sollte und streng kontrolliert wurde. Der Einfluss auf den Calcium- und Knochenstoffwechsel wurde durch die Bestimmung von Knochenresorptions- (Carboxyterminales Kollagen-Typ-I-Telopeptid, Aminoterminales Kollagen-Typ-I-Telopeptid) und Knochenformationsmarkern (knochenspezifische alkalische Phosphatase, Aminoterminales Propeptid des Typ 1 Prokollagens), sowie der Calciumexkretion, bestimmt. Zur Erfassung des systemischen Säuren-Basen-Status wurde die Netto-Säureausscheidung im 24h-Urin bestimmt sowie die potentielle renale Säurelast der Diät berechnet. Anhand der Stickstoffbilanz, berechnet aus Stickstoffaufnahme und –ausscheidung, wurden Veränderungen des Gesamtkörper-Proteingehalts erfasst.
Beide Interventionen während Bettruhe, Kraft- und Vibrationstraining alleine sowie in Kombination mit Nährstoffsupplementation in Form von Molkenprotein und KHCO3, führten zu einer niedrigeren Knochenresorptionsrate in Immobilität als in der Kontrollkampagne. Die Kombination mit der Nährstoffsupplementation konnte diesen Effekt nicht verstärken. Das alleinige Kraft- und Vibrationstraining bewirkte eine gesteigerte Knochenformationsrate in Immobilität. Gleichzeitig verhinderten beide Interventionen während Bettruhe immobilisationsbedingte Stickstoffverluste, wenngleich die Kombination mit der Nährstoffsupplementation diesen Effekt nicht verstärken konnte. Die erhöhte Säurelast bedingt durch die Aufnahme von 1,8 g Protein pro Tag (1,2 g Protein + 0,6 g Molkenprotein) wurde durch die Gabe von 90 mmol KHCO3 kompensiert, was sich in der reduzierten Netto-Säureausscheidung aufzeigt.
Die Ergebnisse führen zu folgenden Schlussfolgerungen:
1.Kraft- und Vibrationstraining führt zu einer niedrigeren Knochenresorptionsrate in Immobilität und senkt immobilisationsbedingte Proteinverluste. Gleichzeitig wird die Knochenformationsrate gesteigert.
2.Die Supplementation von 90 mmol/d KHCO3 kompensiert die erhöhte Säurelast der Diät bei erhöhter Proteinzufuhr von 1,8 g/kg/d. Dies wirkt einer Steigerung der Knochenresorptionsrate sowie Steigerung der Calciumexkretion entgegen.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/6276}
}

Die folgenden Nutzungsbestimmungen sind mit dieser Ressource verbunden:

InCopyright